Formelsport Allgemein
24.09.2021
Gelungenes Formel-3-Debüt von Tabellenführer Elio Cocciarelli
Einige Tage bevor es zur ehemaligen Formel-1-Strecke vor den Toren von Heidelberg ging, unterhielten sich Stefan Scho und Elio Cocciarelli. Sie sind die beiden Hauptrivalen im Kampf um den diesjährigen Titel, fuhren bisher aber mit unterschiedlichen Fahrzeugen. Während Cocciarelli einen Tiga SC85 Ford in der Klasse Sports 2000 bewegte, hatte Scho den Formel-3-Renner Ralt RT3/84 VW-Spiess in seinen Händen. Am Telefon wurden sie sich schnell einig, sie wollten an den letzten beiden Rennwochenenden des Jahres 2021 mit gleichem Material gegeneinander kämpfen. Und so stieg Cocciarelli in Hockenheim in die Formel 3 um, in seinem Fall in einen Ralt RT3/84 mit Alfa-Novamotor-Aggregat. Beim Finale auf dem Nürburgring wollen beide dann mit Sports-2000-Boliden antreten.
Schon nach den Qualifyings war klar, dass Cocciarelli auch mit einem Formel-3-Wagen umgehen kann: Eine Bestzeit ging an den F3-Debütanten und eine an seinen Kontrahenten Scho. Im ersten Lauf des Wochenendes setzte Scho sich vom Start weg an die Spitze und konnte sich auch direkt von seinem ersten Verfolger Cocciarelli absetzen. Hinter ihm begeisterte Michael Ringstrom mit einer Aufholjagd, die ihn vom 17. Startplatz, den er aufgrund eines technischen Problems im Qualifying einnehmen musste, bis auf Position zwei nach vorne brachte. Cocciarelli, der wie seine Vordermänner in der Klasse GO2 eingeordnet war, erreichte die Ziellinie als Dritter.
Als Vierter und Bester der Klasse Formel Opel wurde Marvin Brandl abgewinkt. Er verwies Volker Böhm, Sieger der Klasse GO1, auf Position fünf. Böhm profitierte dabei von einem Fehler von Heinz Lange, der nach einer Safety-Car-Phase zu früh überholte und deshalb 30 Strafsekunden erhielt. Die warfen ihn vom ersten auf den dritten Klassenrang hinter Böhm und John Westenberg zurück. In den weiteren Klassen gingen die Siege an Günther Becker (GO3), Harald Schmeyer (GO4), Stefan Krämer (GO5), Roberto Cocciarelli (GO6), Klaus-Dieter Häckel (Formel Ford 1600), Max Wuttke (Formel Ford 2000) sowie David Schneider (Formel Ford Zetec).
Im zweiten Lauf des Wochenendes, in der die Startgruppe der Formel Ford und Formel Opel als erste losfuhr, gab es einen Formel-Opel-Doppelsieg: Brandl vor Jochen Thissen. Dahinter führte Schneider mit seinem Mygale SJ01 ein Trio der Formel Ford Zetec an. Alan Williamson war bei den Formel Ford 2000 ganz vorne und Häckel gewann die Klasse Formel Ford 1600. In der Gruppe German Open (GO) freute sich Ringstrom mit seinem Martini MK42 Alfa-Novamotor der Klasse GO2 über den Triumph, seine Klassenrivalen Cocciarelli und Scho reihten sich hinter ihm ein. Lange bleib dieses Mal fehlerfrei und holte sich in der Klasse GO1 den größten Pokal. Und auch für Axel Pilz lief es im zweiten Rennen besser als im ersten, in dem er wegen eines gelösten Zündkabels ausschied. Heat zwei sah ihn mit seinem Martini BT18 BMW auf Rang zwei seiner Klasse GO1. Becker, Schmeyer und Krämer feierten jeweils ihren zweiten Erfolg in den Klassen GO3, GO4 und GO5, während in der Klasse GO6 erstmals Christine Reichhuber siegte.
Durchgang drei wurde als Rennen ohne Meisterschaftswertung angeboten und 24 Piloten nahmen die Chance wahr, noch einmal 20 Rennminuten auf dem Hockenheimring zu absolvieren. Dieses Mal begannen alle Teilnehmer in einer Startgruppe. Cocciarelli schaffte es, sich in seinem erst dritten Rennen mit einem Formel-3-Auto erstmals Platz eins zu sichern, nachdem er sich gegen Formel-Opel-Pilot Brandl durchsetzen konnte. Bernd Suckow und Thissen, beide ebenfalls mit Formel-Opel-Rennern unterwegs, sahen die Zielflagge als Dritter und Vierter, gefolgt von Lange als besten Vertreter der Klasse GO1. Auch Becker (GO3), Krämer (GO5), Reichhuber (GO6), Häckel (Formel Ford 1600), Wuttke (Formel Ford 2000) und Schneider (Formel Ford Zetec) durften am Sonntag noch einen Klassensieg feiern.
In der Gesamtwertung bleibt Elio Cocciarelli weiterhin an der Spitze, sein Vorsprung auf Stefan Scho beträgt 0,97 Punkte. Stefan Krämer, Heinz Lange und Toni Krumbach folgen auf den Plätzen drei bis fünf. Die nächsten Rennen, die gleichzeitig das Saisonfinale darstellen, finden Mitte Oktober auf dem Nürburgring statt.