Die Reifen sind der Schlüssel
Für die grosse Herausforderung GT World Challenge hatte die neu zusammengestellte Mannschaft im Vorfeld nur wenig Testmöglichkeiten.Somit standen die Trainingssitzungen in Monza ganz im Zeichen der Entwicklungsarbeit. „Besonders die Thematik der Reifen hat uns sehr beschäftigt. Während wir in den ersten Testsessions eine gute Balance im Auto hatten, kamen wir mit zunehmendem Grip auf der Strecke weniger gut zurecht“, stellte Mettler fest.
Warum die Serie zu den am härtesten umkämpften GT-Meisterschaften zählt, zeigte sich entsprechend auch im Qualifying: Über die Hälfte des Feldes lag innerhalb von nur einer Sekunde.
„Die Leistungsdichte ist enorm hoch, da muss alles auf den Punkt stimmen, sonst stehst du hinten. Wir haben bereits bei den Trainingsfahrten gesehen, dass wir bei der Pace auf eine Runde unser Potenzial noch nicht umsetzten können, insofern war die mangelnde Performance im Quali nicht komplett überraschend. Da fehlen uns auf jeden Fall noch wichtige Erfahrungswerte.“
Aufholjagd bei Wetterchaos
Beim Start war die Strecke noch trocken, doch die dunklen Regenwolken hingen bereits bedrohlich über der Rennstrecke. Mettler schaffte es, sich von Position 38 in den ersten Runden aus dem Chaos der Startphase herauszuhalten und kämpfte sich anschliessend mit spannenden Windschattenduellen Platz um Platz nach vorne.Wie erwartet hielt das trockene Wetter nicht lange an. Der Regen kam und sorgte schnell für schwierige Verhältnisse auf der Strecke. Der dreimalige 24h Nürburgring Klassensieger zeigte auch mit Slicks auf regennasser Fahrbahn weiterhin ein fehlerfreies Rennen und gab den Ingenieuren von SPS somit die Chance, den Stopp für den Wechsel auf Regenreifen bis zu einer Full-Course-Yellow-Phase hinauszuzögern.
Diese Strategie zusammen mit der fahrerischen Leistung spülte die Mannschaft bis zum Restart um ganze 16 Positionen nach vorne.
„Dieser Stint hatte mir alles abverlangt, was ich über die Jahre an Rennerfahrung gesammelt habe. Es war sehr ereignisreich und anspruchsvoll, aber ich hatte die ganze Zeit ein Grinsen unter dem Helm – das hat richtig Spass gemacht!“
Die beiden GT3-Rookies Jordan Love und Miklas Born behielten in dem chaotischen Rennen mit zahlreichen Safety-Car Phasen ebenfalls einen kühlen Kopf und setzten den Aufwärtstrend aus der Anfangsphase bis zum Schluss fort. Damit standen am Ende Rang acht im Silver-Cup und eine starke 18. Gesamtposition zu Buche. Das Trio verbuchte bei derer Aufholjagd zudem die meisten Überholmanöver des Tages.
Mit vielen neuen Erkenntnissen nach Südfrankreich
„Dass die Serie extrem hart umkämpft ist, war uns bewusst – wie eng dass es wirklich ist, merkt man allerdings erst, wenn man mittendrin ist. Wir sind das Wochenende realistisch angegangen und haben uns ganz auf unsere Entwicklung konzentriert. Am Ende haben wir einen grossen Schritt gemacht und werden uns mit den neu gewonnenen Erkenntnissen bei den nächsten Rennen weiter steigern, da bin ich mir sicher.“Der nächste Lauf des Endurance Cups der GT World Challenge Europe findet vom 28. bis 30. Mai in Frankreich auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet statt. Dort geht es dann zur Vorbereitung auf das Saisonhighlight, die 24 Stunden von Spa, über eine Renndistanz von sechs Stunden.