Le Mans Series
15.07.2021
WTM Racing mit starker Leistung in Monza, aber im Strategiepech
Das zweistündige Rennen auf dem Grand-Prix-Kurs im Königlichen Park zu Monza war gekennzeichnet von zahlreichen Neutralisationen, wodurch es schwierig wurde, den Überblick zu behalten. Insgesamt gab es vier Safety-Car- und zwei Full-Course-Yellow-Phasen. Diese würfelten das Klassement so durcheinander, dass in der Endabrechnung sogar die eigentlich langsameren GT3-Boliden mitten im Feld der LMP3-Fahrzeuge lagen, der Beste davon auf Platz vier.
"WTM powered by Phoenix" holte im Qualifying einen hervorragenden zweiten Startplatz hinter dem Schwesterfahrzeug von Phoenix Racing. Beide Boliden bestimmten die Anfangsphase des Rennens. Ein schwerer Unfall im Mittelfeld, bei dem alle Beteiligten unverletzt blieben, sorgte für eine lange Safety-Car-Phase. WTM Racing nutzte nach den Erfahrungen vom Circuit de Barcelona-Catalunya zu Saisonbeginn eine zweite Safety-Car-Phase wenige Minuten später, um den ersten Boxenstopp einzulegen.
Diese Entscheidung sollte sich als die Verkehrte herausstellen, denn nach weiteren Zwischenfällen wurde eine Full Course Yellow ausgerufen. Die Konkurrenten, die unter dem Safety-Car nicht gestoppt hatten, konnten nun ihren Boxenstopp absolvieren, während alle anderen Fahrzeuge, darunter auch der Duqueine von WTM Racing, mit 80 km/h fahren mussten. Dadurch verloren diejenigen Teams, die nun zum Stopp kamen, wesentlich weniger Zeit.
Bis ins Ziel kam kein wirklicher Rhythmus auf, weil das Rennen immer wieder neutralisiert wurde. Auch bei zweiten Stopp hatte WTM Racing kein Glück, weil wenige Minuten vor Schluss erneut FCY geschaltet wurde, was andere Fahrzeuge zum Boxenstopp nutzen konnten. Zudem gab es eine Verzögerung beim Boxenstopp, weil der Bolide nicht sofort wieder ansprang. Am Ende bleibt WTM Racing erneut nur das positive Gefühl, beim Speed ganz vorne dabei gewesen zu sein. Doch das Rennglück, das bei dem chaotischen Rennlauf definitiv nötig war, war dem vom Ex-DTM-Werksteam Phoenix Racing betreuten Rennstall nicht treu.
Leonard Weiss und Torsten Kratz hoffen auf mehr Glück beim Saisonhöhepunkt am 21. August auf dem Circuit de la Sarthe beim zweistündigen "Road to Le Mans"-Rennen im Rahmen der 24 Stunden von Le Mans.
Leonard Weiss (Fahrer Duqueine M30-D08 #11): "Fahrerisch können wir sehr zufrieden sein. Wir haben schöne Kämpfe gehabt, die viel Spaß gemacht haben. Es ist schade, wenn das am Ende nicht belohnt wird, weil das Rennen eine Lotterie war. Doch es hat Spaß gemacht; wir haben etwas gelernt und uns erneut weiterentwickelt."
Torsten Kratz (Fahrer Duqueine M30-D08 #11): "Wir hätten definitiv ein besseres Resultat verdient. Das Qualifying lief perfekt und ich habe mich sehr gefreut, das Auto auf Startplatz zwei qualifizieren zu können. Das war das Ergebnis guter Setup-Arbeit des gesamten Teams. Auch der Start lief gut und ich konnte bis zum Boxenstopp vorne mitfahren. Unglücklicherweise gab es direkt nach dem Stopp eine Full Course Yellow, in der viele Teams stoppten. Damit war nicht zu rechnen. Plötzlich waren wir Zwölfter, ohne das wir etwas dafür konnten. Leo hat gekämpft wie ein Löwe und einen Top Job gemacht und fuhr bis auf P9 zurück. Beim zweiten Stopp streikte wieder mal der Anlasser, was viel Zeit kostete. Fazit: Das ganze Team hat super Arbeit geleistet die am Ende durch sehr unglückliche Umstände nicht belohnt wurde."