Samstag, 28. Dezember 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
Markenpokale Allgemein
16.06.2021

Favoriten im PSCCE nicht zu stoppen

Nach dem Auftakt-Event am Red Bull Ring zog die zentraleuropäische Porsche Sprint Challenge nur zwei Wochen später weiter gen Osten. Am Slovakia Ring nahe der pulsierenden Hauptstadt Bratislava wartete mit einer außergewöhnlichen Rennstrecke und den von Lechner Racing professionell betreuten GT3- und GT4-Rennwagen eine weitere Challenge auf die motivierten Youngsters und Gentlemen im Porsche-Markenpokal.

Die Rennen

Freddy Fast (AUT, Keep It Gold Racing) setzte im Qualifying für sein Sprintrennen die überlegene Bestzeit. Doch wer nun an einen einfachen Start-Ziel-Sieg für den Salzburger im Rennen dachte, lag falsch. Sein Rückspiegel blieb zwölf Runden lang gut gefüllt. Kontrahent Alex Ellinger (AUT, Autopark Wien) im identen Porsche 911 GT3 Cup sorgte für Schweißperlen unter dem Helm des Vordermanns, letzten Endes musste er sich um weniger als eine halbe Sekunde geschlagen geben. In der Anfangsphase des Rennens konnte auch Markus Sedlmaier (GER, Kremer Racing) gut mithalten, doch in Runde 3 verbremste er sich – die Folge war ein Umweg durchs Kiesbett („Gottlob bin ich da wieder rausgekommen“). Entsprechend verhaltener setzte Sedlmaier seine Fahrt zu Rang 3 bei den GT3 Cup-Autos fort.

Bei den Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport war in Rennen 1 Frederick Jerich (AUT, Junior Team Central Europe) von keinem der Kollegen zu biegen. Wichtige Punkte in der Klasse ProAM sicherte sich Franz Dziwok (POL, FA 1 Racing), der sich gegen Lokalmatador Micko Branislav (SVK, LAMA Racing) und Milan Sitniansky (CZE, Sportgarage) durchsetzte. Auch dahinter wurde um jeden Klassenrang bis zur Ziellinie gestritten, etwa bei Holger Schick (GER, Team24 by Umbrella Racing) und Svetlana Gorbunova (RUS, #JokerRacing), die sich auch um Rang 7 bei den GT4 nichts schenkten.

Anzeige
Der Sieg im zweiten Sprintrennen der PSCCE am Slovakia Ring gehörte dann klar Max Werndl (GER, Keep It Gold Racing). Mit seinem zweiten Saisonsieg im zweiten Rennen bleibt Werndl auch punktegleich mit seinem Teamkollegen Freddy Fast an der Tabellenspitze. Dahinter kam es zum Showdown zwischen Doppelstarter Ellinger und Freddy Kremer (GER, Kremer Racing). Zwar konnte Kremer die schnelleren Rundenzeiten fahren, doch im Duell um Rang 2 setzte sich Ellinger kurz vor Rennende knapp durch.

Bei den GT4-Clubsportlern war der Sieger schnell gefunden: Jonas Greif (GER, Junior Team Central Europe) gab sich keine Blöße und machte es mit einem Sieg und vollen Punkten seinem Teamkollegen Jerich nach. Platz 2 war deutlich härter umkämpft, ging es hier auch um den Klassensieg in der ProAM: Dziwok und Sitniansky zeigten gutes Racing, duellierten sich rundenlang, ehe Sitniansky auf der Bremse in Kurve 1 am Polen vorbeiging. Leo Willert (AUT, Heizer Monkeys Racing Team), der in Spielberg die ProAM gewinnen konnte, musste nach einem „Racing incident“ mit Tomasz Lach (POL, LAVA Racing) wegen einer verbogenen Spurstange aufgeben. Die Klassensiege in der GT4 AM gingen an Tomasz Lach (POL) und Maciej Walenda (ITA, LAVA Racing).

100 Miles of Slovakia

Das Langstreckenrennen mit Fahrerwechsel zu Rennmitte bot wie gewohnt jede Menge Spektakel. Während Max Werndl im GT3 vorne das Weite von Verfolger Sedlmaier suchte, war bei den GT4 jede Menge Bewegung im Feld: Florian Janits (AUT, FA 1 Racing) überholte Jerich gleich einmal in Runde 1, dahinter drückte Branislav ordentlich aufs Gas und machte drei Plätze gut. Gegen Ende ihres Stints kämpften alle Piloten mit der Sicht, denn eine Unmenge an Mücken erschwerte den Piloten und Pilotinnen das Rennfahrerleben. Nach den Boxenstopps inklusive intensiver Reinigung der Windschutzscheiben folgte fast schon traditionell auf die Mittagshitze am Slovakia Ring ein Gewitterschauer am Abend. Als orkanartiger Wind aufzog und der Himmel sich verdunkelte zog Greif am Führenden Dziwok vorbei zum Klassensieg in der GT4. Der Österreicher Jakob Schober (als Teamkollege von Willert) machte es wie in Spielberg und zeigte eine furiose Aufholjagd, die dieses Mal für ProAM-Klassenrang 3 reichte. Ganz vorne aber jubelten Werndl/Fast über Endurance-Sieg Nummer 2 in dieser Saison.

Fortsetzung der Porsche Sprint Challenge Central Europe am 9. und 10. Juli in Polen, dort gastiert das Clubsport-Championat zum zweiten Mal auf der Strecke von Tor Poznań.

Frederick Jerich (Sprint- und Endurance-Sieger GT4 Clubsport Slovakia Ring 2021): „Das Wochenende ist sehr gut gelaufen. In meinem Sprintrennen konnte ich gegen Ende hin schon auf die Reifen achten und fünf bis acht Zehntel rausnehmen. Darüber bin ich ganz froh gewesen, denn der anspruchsvolle Slovakia Ring ist bei Temperaturen von bis zu 70 Grad im Auto Schwerstarbeit.“

Micko Branislav (Dritter Platz Sprint GT4 Clubsport Slovakia Ring 2021): „Obwohl ich aus der Slowakei komme, kenne ich die Strecke gar nicht so gut – eher noch vom Sim Racing. Im Qualifying war ich nicht so stark, dafür im Rennen umso aggressiver. Nun bin ich unheimlich stolz, meinen Freunden die Pokale zeigen zu können.“

Nicole Nagel (Repräsentantin Porsche Motorsport): „Wir von Porsche betreuen in Summe 28 Markenpokale weltweit, die PSCCE nimmt dabei einen ganz besonderen Platz ein. Bei den von Lechner Racing organisierten Events steht der ganze Renntag im Zeichen der Marke Porsche. Nur hier duellieren sich talentierte Nachwuchspiloten mit ambitionierten Gentlemen in einem familiären Umfeld.“

Robert Lechner (Sporting Director PSCCE): „Natürlich gibt es Positionskämpfe und hartes Racing, aber spätestens beim Barbecue und einem Bier wird schon wieder zusammen gelacht – das zeichnet die PSCCE aus, egal wo wir hinkommen. Das Event am Slovakia Ring ist für uns immer eine runde Sache, die Partnerschaft ist genauso professionell wie die Rennstrecke selbst. Gerne kommen wir wieder!“
Anzeige