Die frühen Morgenstunden haben es gerade im Herbst in der Eifel in sich. Entweder es herrscht dichter Nebel oder es ist bitterkalt, die Strecke dementsprechend noch nass und rutschig. Genau bei diesen kniffligen Bedingungen wurde das große Teilnehmerfeld der PCHC ins erste Rennen geschickt. Mario Meister verteidigte beim Start seine dritte Startposition hinter Polesitter Heinz-Bert Wolters und Tim Hendrickx (991 GT3 Cup). Doch gleich zu Beginn leistete sich Wolters auf der seifigen Piste Ausgangs Mercedes-Arena einen Dreher. Damit waren Hendrickx und Meister, sowie das restliche Feld am PCHC-Rekordsieger vorbei. Nur eine Runde hielt sich Hendrickx an der Spitze, ehe Meister an seinem Markenkollegen vorbeizog. Im nächsten Umlauf war Christian Voigtländer (997 GT3 Cup) ebenfalls an Hendrickx vorbei. Auch Kay Kosar, stark unterwegs im Allrad 996 Turbo, schnappte sich noch den 911er Piloten, ehe das Safety-Car auf die Strecke geschickt wurde. Nach dem Restart drückte Voigtländer heftig, leistete sich aber einen Quersteher. Dadurch kam Meister einige Meter weg und Kosar vorbei. Der setzte nun zur Attacke auf den Führenden an. Ausgangs Mercedes-Arena hatte er sich Meister zurechtgelegt und übernahm die Führung. Meister blieb jedoch dran und in der letzten Runde holte sich der Berliner in der Good Year-Kehre die Führung zurück. „Eigentlich sind wir angereist, um am Saisonende nochmals ein bisschen Spaß zu haben. Die Witterungsumstände am Morgen haben das Rennen noch interessanter gemacht. Mit dem Ergebnis und dem Gesamtsieg habe ich nicht gerechnet“, freute sich Meister über das starke Resultat am Morgen.
Ernüchterung im Ziel
Dahinter verteidigte Kosar ganz knapp seinen zweiten Platz gegen einen noch einmal stark auftrumpfenden Tim Hendrickx. Die Ernüchterung für Kosar kam wenig später. Wegen Überholens unter Safety-Car Bedingungen gab es eine 35 Sekunden Strafe, die den 996er Piloten auf den neunten Gesamtrang zurückwarf. „Es war ein turbulentes Rennen mit teilweise schwierigen Bedingungen. Durch die Glätte war mein sonst unterlegenes Auto gegenüber den Großen der Klasse weniger von Nachteil. Kurzzeitig ganz vorne, dann auf zwei und am Ende wie auch immer durch eine 35 Sekunden Strafe auf Gesamtposition neun. Aber ich bin mit meiner Leistung trotzdem sehr zufrieden“, befand Kay Kosar. Rang zwei ging dadurch an Hendrickx. Neuer Dritter wurde Christian Voigtländer vor Kurt Ecke (997 GT3 Cup) und Klaus Horn (991 GT3 R). „Ich mag es ja gerne, wenn es eher nass ist. Da braucht man keine Leistung und kann die Leistungsunterschiede gut ausgleichen. Die Glätte am Samstagmorgen beim ersten Rennen war auch ok für mich. Da konnte ich gut punkten und bin heil angekommen“, so Voigtländer.Wolters macht es souverän in Rennen zwei
Nach seinem Ausrutscher am Morgen meldete sich Heinz-Bert Wolters mit einem Sieg im zweiten Rennen zurück. Von der 15. Startposition aus machte der GT3 R Pilot gleich in der ersten Runde zehn Positionen gut. Der Routinier pflügte durch das Feld und lag bereits nach drei Umläufen hinter dem Führenden Mario Meister. Vier Runden hielt der Sieger des ersten Rennens dem Druck stand, ehe sich Wolters durchsetzte. Erst einmal vorbei baute der neue Gesamtführende den Abstand schnell aus, so dass Wolters mit 8,357 Sekunden Vorsprung letzten Endes zu einem ungefährdeten Sieg kam. „Ich hatte gleich einen guten Start, da habe ich mir dann den Frust nach dem ersten Rennen von der Seele gefahren. Dieses Rennen hat mir sehr viel Spaß gemacht. Mario Meister hat eine Zeit dagegen gehalten. Als ich aber vorbei war, konnte ich einen Abstand herausfahren“, berichtete Wolters. Rang zwei holte sich Mario Meister, der beim Fallen des schwarz weiß karierten Tuches 24,183 Sekunden Vorsprung auf Tim Hendrickx hatte. „Das zweite Rennen war richtig Arbeit. Ich habe mich mit einem unterlegenen Auto gegen ein überlegenes Fahrzeug einige Zeit gewehrt. Dann am Ende auf Platz zwei war sehr gut. Es war ein toller Saisonabschluss für uns“, so das abschließende Statement des Gesamtzweiten. Gesamtdritter wurde Tim Hendrickx, der das Ziel vor Klaus Horn und Julio Infante (997 GT3 Cup) sah.Mit Klassensieg zum Meistertitel
Nach seiner Galavorstellung am Morgen tütete Christian Voigtländer mit einem weiteren Sieg in der Klasse 6 seinen Titel-Hattrick ein. Als Gesamtsiebter hatte er seine Klasse erneut im Griff und siegte wie schon am Morgen vor Thomas Kleber und Wolfgang Bensch. Mit dem zweiten Sprung aufs Gesamtpodium feierte Tim Hendrickx seinen zweiten Sieg in der Klasse 8 an diesem Wochenende. Sein neunter Sieg und dritter Doppelerfolg in dieser Saison. Am Morgen siegte Hendrickx vor Eduard Heinz, als Gesamtsiebter in den Top 10, und Michael Brode. Die gleiche Reihenfolge gab es auch im zweiten Durchgang dahinter. Als Gesamtneunter setzte sich Heinz gegenüber Brode durch.In der Klasse 7 teilten sich Kurt Ecke und Marvin Meister (beide 997 GT3 Cup) die Klassensiege. Von der 44. Startposition kämpfte sich Ecke im ersten Rennen bis auf die vierte Gesamtposition nach vorne. Mit dem Sieg in der Klasse vor Marvin Meister belohnte sich Ecke selbst für die Vorstellung. Im zweiten Durchgang drehte Meister den Spieß um. In einem engen Rennen setzte sich Meister diesmal gegenüber Ecke knapp durch. „Es war sehr aufregend heute Morgen mit der Feuchtigkeit auf der Strecke. Ich hatte in der ersten Runde gleich einen Dreher und bin im Rasen festgehangen. Im zweiten Rennen war die Aufgabe ganz klar nach vorne zu fahren. Das ist mir ganz gut gelungen. Ich bin Gesamtsechster und Klassensieger der Klasse 7. Es war anstrengend und ich bin jetzt auch ganz schön kaputt“, so Marvin Meister.
Die Klasse 4 ging einmal mehr in beiden Rennen an Christian Kindsmüller (Cayman GT4 CS). Am souveränen Klassensieger führte in beiden Rennen kein Weg vorbei, wobei Kindsmüller im ersten Heat auf einem hervorragenden achten Gesamtrang über den Zielstrich fuhr. Dr. Werner Mössner (Cayman GT4) und Olaf Busse (Cayman GT4 CS) belegten dahinter in beiden Rennen die Plätze zwei und drei. In der Klasse 3 teilten sich Mladen Pavlovic (964 RSR) und Arne Bast (993 RS) die Siege. Dank großer niederländischer Beteiligung waren die Klassen 1 und 2 wieder voll besetzt. In beiden Rennen lautete die Rangfolge in der Klasse 2 Eric Hesp vor Patrick van den Berg (beide 968 CS) und Robert Hackbarth (944 Cup). Auch die Klasse 1 sah in beiden Durchgängen das gleiche Podium. Jean-Paul Hulsebos feierte vor Ronald van Vliet und Robert Sulma (alle Cayman S) einen Doppelsieg. Der zweimalige Klassensieger konnte unter den schwierigen Bedingungen im ersten Rennen seine fahrerischen Qualitäten zeigen und schrammte als Elfter knapp an den besten zehn vorbei.