Rallye Allgemein
08.03.2021
Zum ersten Mal gilt Gleichberechtigung für Frauen und Männer im Motorsport
Die brandneue elektrische Offroad-Meisterschaft, die am 3. April 2021 beginnt, hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Motorsport-Plattform für zwei weitere wichtige Ziele zu nutzen, das Bewusstsein für die Klimakrise und die Rolle von Mobilität mit sauberer Energie zu schärfen und bestehende Vorurteile zu geschlechtsspezifischen Unterschieden im Motorsport zu beenden.
In der Extreme E werden zahlreiche Top-Fahrerinnen wie Jamie Chadwick, Siegerin der W Series 2019, Offroad-Truck-Champion und X Games-Medaillengewinnerin Sara Price und Molly Taylor, australische Rallye-Siegerin, gegen einige der größten Rennfahrer antreten wie F1-Champion, Jenson Button und die WRC-Legende Sébastien Loeb. In einem Format im Stil von „Star Wars Pod Racing meets Dakar Rally“ finden alle an einigen der entlegensten Orte der Welt statt.
Die Regeln dieser Motorsport-Weltneuheit geben vor, dass jedes Team eine Fahrerin und einen Fahrer in identischen 550-PS-Elektro-SUVs während eines Zwei-Runden-Rennens, das als X Prix bezeichnet wird, einsetzen wird, um gleiche Wettbewerbsbedingungen unter den Startenden zu gewährleisten. Die Pilotinnen und Piloten absolvieren jeweils eine Runde der Strecke mit einem Fahrerwechsel, dem „Switch“, der in das Rennformat integriert ist. Es liegt an den Teams, die Reihenfolge zu bestimmen, in der sie ihre Starter entsprechend ihrer Strategie ins Rennen schicken.
Molly Taylor, Rennfahrerin für das deutsche Team Rosberg X Racing und australische Rallye-Meisterin, ist gleichermaßen begeistert vom Format von Extreme E: „Eines der großartigen Dinge im Motorsport ist, dass es beim Aufsetzen des Helms keine Rolle spielt, welches Geschlecht Du hast. Ich denke, das war schon immer meine Philosophie, als ich im Rallyesport aufgewachsen bin. Aber was mir beim Wettkampf aufgefallen ist, war die Anzahl der jungen Mädchen, die eine Frau im Wettbewerb sehen und dann auch dabei sein wollen. Daher denke ich, dass es wirklich wichtig ist, diese Sichtbarkeit auf dem höchsten Level zu haben, um die Vielfalt und Gleichheit für die nächsten Generationen zu verbessern.“
Molly weiter: „Wenn dies dazu beitragen kann, die Anzahl der Mädchen an der Basis zu ändern und dann wie die Zukunft unseres Sports aussieht. Ich denke, aus diesem Grund ist das wirklich wichtig.“
Sandra Roslan, Projektleiterin Extreme E bei Continental Tyres – Founding Partner der Extreme E: „Vielfalt ist Teil unserer DNA bei Continental und ein entscheidender Katalysator für wegweisende Entwicklungen. In unserem Unternehmen arbeiten wir konsequent daran, die verschiedenen Kategorien der Vielfalt zu fördern, nicht zuletzt die geschlechtsspezifische Vielfalt. Dementsprechend sind wir sehr dafür, dass weibliche und männliche Fahrer in der Extreme E-Rennserie gleichermaßen vertreten sind und gleichberechtigt fahren.“
Jutta Kleinschmidt, erste und einzige Frau, die die harte Rallye Paris-Dakar gewonnen hat, FIA-Präsidentin der Cross-Country-Rallye-Kommission und Mitglied der FIA-Kommission für Frauen im Motorsport: „Extreme E behandelt zwei sehr wichtige zukunftsweisende Themen: Umweltfreundliche Technologien im Motorsport und Unterstützung von Rennfahrerinnen. Beides ist sehr wichtig, um in Zukunft weitere Unterstützung für den Motorsport zu erhalten. Darüber hinaus haben Frauen die Möglichkeit, unter gleichen Bedingungen gegen Männer anzutreten und ihr Potenzial zu zeigen. Ich liebe es einfach!“
Jamie Chadwick, Veloce-Fahrerin, Williams Formel-1-Entwicklungsfahrerin und W-Series-Champion ist bereit: „Extreme E ist definitiv ein Sprung ins Unbekannte für mich, da ich bisher nur Single-Seater und Sportwagen gefahren bin, aber ich habe mich nie vor einer Herausforderung gescheut. Als ich das Auto zum ersten Mal testete, wusste ich, dass ich es fahren wollte – der elektrische SUV ist ein großes Fahrzeug, aber die atemberaubende Kraft, die es erzeugt, wenn Du das Gaspedal durchdrückst, macht das Fahren aufregend. Die Tatsache, dass Extreme E sich auch für die Gleichstellung der Geschlechter einsetzt, ist nur das i-Tüpfelchen.“ Jamie weiter: „Der Sieg in der W Series war fantastisch – und für meine Karriere ein enormer Beitrag – aber ich möchte beweisen, dass ich jeden auf diesem Niveau schlagen kann, was bedeutet, dass Männer und Frauen gleich sind. Die Aussicht, gegen Leute wie Jenson Button und Sébastien Loeb anzutreten – ich meine, diese Jungs waren für mich Helden, als ich aufwuchs – ist unglaublich. Wenn Sie im Leben und im Sport erfolgreich sein wollen, müssen Sie bereit sein, sich wirklich zu pushen. Genau das mache ich in der Extreme E und ich kann es kaum erwarten, loszulegen!“
Sara Price, Rennfahrerin bei Chip Ganassi, Offroad-Truck-Champion und X-Games-Medaillengewinnerin, fügt hinzu: „Wenn ich einen Helm aufsetze, weiß ich oft, wie es ist, eine Frau in einem von Männern dominierten Sport zu sein. Ich sage: ‚Ich bin keine Frau, ich bin kein Mann, ich bin nur ein Rennfahrerin.‘ Was Extreme E gerade macht, ist ziemlich unglaublich. Das wird dazu führen, dass Mädchen, die wahrscheinlich ein unglaubliches Talent haben, das noch nie zuvor gesehen wurde, in die Lage kommen, es zu zeigen. Das selbst ist für Frauen im Motorsport enorm.“
Der Gründer und CEO von Extreme E, Alejandro Agag, kommentiert: „Wir streben nach Gleichberechtigung, und das Sportformat von Extreme E spiegelt dieses Ziel wider. Alle werden zusammen Rennen fahren und nur die effektivste Kombination aus Fahrerin, Fahrer, Team, Ingenieuren und Auto wird an die Spitze kommen.
Ich glaube, dass unser Rennformat alle Fahrer, Männer und Frauen, herausfordern wird, was dieses Konzept so aufregend macht. Es gibt keinen Mangel an Fahrerinnen, die gut genug sind, um die Plätze einzunehmen!“
Agags ultimatives Ziel ist es, die Betonung eines Geschlechts ganz zu beenden: „Mein Ziel ist es, dass eines Tages die Beteiligung und Leistung von Frauen im gesamten Motorsport auf einem Niveau sein wird, auf dem es einfach überhaupt kein Thema mehr ist – dann werde ich glücklich sein.“
Glenda Slingsby, Engagement Officer für Internationa Women´s Day dazu: „Extreme E ist ein aufregendes und fortschrittliches Beispiel für die Entwicklung bei der Gleichstellung der Geschlechter im Motorsport. Mit der Entscheidung, traditionelle Normen in Frage zu stellen, setzt Extreme E neue Maßstäbe bei der Einbeziehung und Ansprache einer breiteren Gruppe. Die Herausforderung bringt Veränderungen mit sich. Durch die Vision von Alejandro Agag und das Talent vieler Frauen wie Jamie Chadwick beschleunigt Extreme E die Chancen für alle.“
Das Eröffnungsrennen der Extreme E, der Desert X Prix, findet vom 3. bis 4. April 2021 in Al Ula, Saudi-Arabien statt, bevor es zum Ocean X Prix nach Lac Rose, Senegal, vom 29.-30. Mai 2021 geht. Der Arctic X Prix findet in Kangerlussuaq, Grönland, am 28. und 29. August 2021 statt. Dann geht es weiter nach Südamerika für den Amazon X Prix nach Pará, Brasilien, vom 23. bis 24. Oktober 2021. Im Anschluss geht es zum großen Finale nach Feuerland, Argentinien, dem Glacier X Prix, am 11. und 12. Dezember 2021.
Diese globale Reise mit fünf Austragsungsorten ist nicht nur ein geschlechtsneutrales Sportformat, sondern zeigt auch die Auswirkungen des Klimawandels und menschlicher Eingriffe an einigen der entlegensten Orte der Welt auf und fördert die Einführung von Elektrofahrzeugen auf der Suche nach einer kohlenstoffärmeren Zukunft für den Planeten.