Tannert heiß auf die Heim-Rallye: „Ein Sieg fehlt uns noch“
Nach internationalen Stationen in den vergangenen Jahren war es für Julius Tannert 2021 das oberste Gebot, zusammen mit Beifahrer Jan Enderle möglichst viel Erfahrung auf den heimischen Strecken der Deutschen Rallye-Meisterschaft zu sammeln. Zum Ende einer gelungenen DRM-Saison freut sich der Rallye-Spezialist aus Sachsen auf sein Heimspiel: „Die Routen rund um Zwickau kenne ich sehr gut. Die Region ist mein Zuhause, der diesjährige Shakedown führt durch meinen Heimatort Lichtentanne“, blickt Tannert dem Event mit großer Vorfreude entgegen. „Zugleich ist es für mich die wichtigste Veranstaltung des Jahres. Natürlich werden meine Freunde und Bekannte dabei sein, außerdem lade ich zu meiner Heim-Rallye selbstverständlich auch meine Partner und Sponsoren ein.“ Mit dem bisherigen Saisonverlauf ist Tannert zufrieden: „Über die vergangenen vier DRM-Veranstaltungen hinweg konnten wir eine gute Entwicklung zeigen. Uns war es immer wieder möglich, den Speed des Skoda Fabia Rally2 Evo auszunutzen. Nun ist es die Herausforderung, das vorhandene Potenzial vollständig auf die Wertungsprüfungen zu bringen.“ Das Ziel für die Sachsen-Rallye ist für den mit derzeit 93 Punkten DRM-Gesamtdritten eindeutig: „Nach unseren bisherigen Ergebnissen mit zwei vierten Plätzen, einem dritten und einem zweiten Rang fehlt uns in diesem Jahr nur noch ein Sieg. Um diesen wollen wir zum Abschluss der Saison definitiv mitfahren!“ Einfach wird dies jedoch keineswegs: „Neue Prüfungen und vor allem die äußeren Einflüsse wie das Wetter und die Straßenverhältnisse werden uns ebenso enorm herausfordern wie unsere Kontrahenten.“ Dennoch kommt die Rallye Tannerts Fahrstil laut eigener Einschätzung entgegen: „Der schnelle, flüssige Verlauf der reinen Asphalt-Rallye sollte uns definitiv liegen.“
Routinier Mohe peilt die Top-Fünf an
Als Routinier des DRM-Sachsen-Trios geht Carsten Mohe aus Crottendorf im Erzgebirge rund um Zwickau an den Start. Gemeinsam mit Co-Pilot Alexander Hirsch peilt er nach einigen Highlights 2021 erneut ein Top-Fünf-Ergebnis an: „Bei der großen Konkurrenz in diesem Jahr wäre es super, noch einmal unter den besten fünf Startern zu landen. Wir haben in dieser Saison extrem viel gelernt, einzelne Rückschläge gehörten zu diesem Prozess dazu und gehen in Ordnung. Grundsätzlich konnten wir aber gute Ergebnisse erzielen. Beim Finale hoffen wir, diesen Trend fortsetzen zu können.“ Die sächsische Kulisse ist für Mohe dabei „Fluch und Segen“ zugleich: „Die heimischen Fans motivieren uns natürlich besonders, andererseits ist die Gefahr groß, dabei übers Limit zu gehen.“ Das Geheimnis einer erfolgreichen Fahrt über die anspruchsvollen Wertungsprüfungen der Sachsen-Rallye sieht Mohe dementsprechend in einer disziplinierten Fahrweise: „Auf den engen Straßen mit vielen Bodenwellen gilt es, das Tempo stets angepasst zu wählen. Die herbstlichen Bedingungen werden die WPs noch schwieriger machen. Die Vorfreude auf diese Herausforderungen ist extrem groß!“ Lobende Worte hat Mohe vor der Sachsen-Rallye für seine Mitstreiter übrig: „Die starke Konkurrenz hat mir in diesem Jahr geholfen, das Maximum herauszuholen. Dass wir so gut dabei sind, hätte ich zu Beginn der Saison nicht gedacht. Wir konnten uns in vielen Nuancen verbessern, die Luft an der Spitze der DRM ist extrem dünn“, resümiert der Skoda-Pilot gegen Ende seiner ersten Saison im allradgetriebenen Fabia Rally2 Evo.
„Unsere Motivation ist die Vorfreude“ – Geipel geht entspannt ins Finale
Bei Philip Geipel überwiegt insbesondere die Vorfreude auf das Event, das ihn auch über die Straßen unweit seiner Heimat im Vogtland führt: „Vor allem die Wertungsprüfungen nahe Plauen sind für mich etwas ganz Besonderes. Natürlich ist auch das Flair in Zwickau selbst ein absolutes Highlight, Motorsport hat in der Region einen hohen Stellenwert und wird entsprechend gefördert. Das merkt man auch als aktiver Sportler.“ Die Sachsen-Rallye sieht Geipel als gebührenden Abschluss einer für ihn zufriedenstellenden Rallye-Saison: „Gegen die starke und erfahrene Konkurrenz konnten wir definitiv Akzente setzen und ab und zu auf Tuchfühlung mit den absoluten Spitzenleuten gehen. Trotz der Ausfälle im Saarland und bei der Cimbern Rallye bin ich zufrieden mit dem Verlauf, speziell mit den Ergebnissen zum Auftakt bei der Rallye Stemweder Berg und bei der 3-Städte-Rallye. Zudem konnte ich mit Katrin [Becker-Brugger] jederzeit auf eine der besten Co-Pilotinnen der Rallye-Szene zählen. Das hilft mir als Fahrer, der in Sachen Rallye fast noch grün hinter den Ohren ist, sehr.“ Das erklärte Ziel für Geipel ist vor allem, gut ins Ziel zu kommen und die Atmosphäre zu genießen: „Der Rundkurs „Glück-Auf-Brücke“ im Zwickauer Stadtzentrum wartet mit einer besonderen Atmosphäre. Das ist für uns Fahrer sehr speziell.“ In der Favoritenrolle sieht Geipel die üblichen Verdächtigen: „Dominik Dinkel ist Spitzenreiter und aktuell in Top-Form, Julius Tannert kennt die Strecken hier wie seine Westentasche, doch auch mit Marijan Griebel und Christian Riedemann ist jederzeit zu rechnen“, überlegt der Plauener, der vor seiner Rallye-Laufbahn bereits Laufsiege im ADAC GT Masters feierte, und ergänzt: „Mein Geheimfavorit ist Carsten Mohe. Er hat sehr viel Erfahrung, kennt die Rallye und startet mit einem sehr starken Team.“Neben den Rallye-Profis Tannert, Mohe und Geipel nehmen weitere sächsische Teilnehmer die AvD-Sachsen-Rallye in spektakulären Rallye-Boliden in Angriff. In einem Sachsenring Trabant 601 starten die Teams Bernd und Frank Knote (Kirchberg/Zwickau) sowie Mike Knorn/Mandy Seidel (Neumark/Schwarzenberg). Rigo Sonntag/Karsten Schneider (Zwickau/Mülsen) sind im Honda Civic R unterwegs, Frank und Martin Dietzsch (Netzschkau/Limbach-Reimersgrün) im Ford Focus ST 170. Außerdem treten Arwed und Aron Jungnickel (Dresden/Chemnitz) im BMW 318is E36 an.