Tourenwagen Allgemein
22.08.2021
„König“ Klaus Ludwig herrscht am Samstag auch am Ring
„Es hat mir wie immer einen Riesenspaß gemacht. Ich hatte zwei kleine Fehler drin, aber ansonsten bin ich mit mir im Reinen. Im Oktober werde ich schon 72 Jahre alt, ich kann es selber kaum glauben, aber eigentlich war ich der Zeit in meiner Rennfahrer-Karriere immer zehn Jahre hinterher. Bei meinem ersten Le-Mans-Sieg war ich auch schon 30. Morgen soll es regnen, dann wird es noch schöner zu fahren“, sagte Ludwig nach seinem vierten Saisonerfolg. Letztlich hatte er im Ziel 20,007 Sekunden Vorsprung auf den ersten Verfolger.
„Gegen Klaus ist in seinem gelben Briefkasten irgendwie kein Kraut gewachsen, deswegen bin ich natürlich sehr zufrieden mit Platz zwei. Ich habe seine Linien studiert und habe versucht, so lange wie möglich dran zu bleiben. Mit dem klar verteilten Kräfteverhältnis kann ich aber wunderbar leben“, räumte Thorsten Stadler freimütig ein.
„Ich habe sofort erkannt, die zwei Jungs vor mir sind schneller. Deswegen habe ich eine Schonschicht eingebaut. Man muss sich auch mal ein bisschen ausruhen im Rennen“, sagte Jörg Hatscher lächelnd, der sich über den nächsten Podestplatz freuen durfte. Mit rund einer Minute Rückstand auf den Sieger wurde er am Ende abgewinkt.
Einen starken Zweikampf um Rang vier und fünf sowie den Sieg in Klasse drei lieferten sich bis sechs Runden vor dem Ende Klaus Niedzwiedz im Ford Sierra RS 500 Cosworth und Neuzugang Moritz Horn mit seinem BMW Alpina M3 E30 aus dem Jahr 1988. Doch dann musste Niedzwiedz seinen Sierra auf der Kurzanbindung des Rings mit einer defekten Kopfdichtung abstellen. „Vor dem Start habe ich ein Duell mit Klaus um den Klassensieg erwartet. Man konnte sehen, dass wir einen vergleichbaren Speed haben. Am Start ist er mir zunächst davon gezogen. In den Kurven kam ich ran, auf den Geraden setzte er sich wieder ab. Ich konnte den Rückstand aber immer auf einer guten Sekunde halten. Bis kurz vor dem Ende hatten wir ein tolles Duell. Dann hatte er leider den technischen Defekt. Und ich habe den Sieg sozusagen geerbt“, sagte Moritz Horn.
Hinter Guido Momm im AMG Mercedes C-Klasse DTM wurde Marc Hessel mit seinem BMW E30 320is Gesamtsechster und triumphierte zudem in der Klasse zwei: „Ich bin sehr zufrieden, wir haben mit dem Auto wirklich bei Null angefangen und haben uns Schritt für Schritt weiter entwickelt. Zwischen den Rennen in Zolder und dem heutigen Lauf auf dem Nürburgring haben wir unter anderem das ganze Fahrwerk gewechselt, eine andere Bremse eingebaut. Insofern ist jede Rennminute für uns Gold wert, weil sie wichtige Erfahrungen liefert. Gottseidank funktioniert das Auto immer besser. Und somit hat es heute zum ersten Klassensieg gereicht.“