Mit nur 45 Minuten Zeittraining stand die Hälfte der gewohnten Zeit zur Verfügung, um eine gute Startposition zu sichern. Nach einem kurzen Schreckmoment aufgrund eines Defektes an der Vorderachse, der beinahe zu einem Abflug führte, konnte die Boxencrew in Windeseile den Clio wieder fit machen und Epp stellte ihn auf die dritte Startposition der Klasse, direkt hinter beiden Gegnern. Erstmals seit der Corona-Pandemie waren Zuschauer im Fahrerlager, in der Startaufstellung und rund um die Nordschleife zugelassen und brachten das lange vermisste und besondere Feeling in die Langstrecke zurück.
Vor dieser Kulisse und bei strahlendem Herbstwetter lieferten sich dann der aufkleben.de Motorsport Clio #620 ab der Rennfreigabe und mit Teamchef Epp am Steuer einen spannenden und engen Dreikampf mit den Clios der beiden Klassengegnern. Epp wurde dann von einem anderen Teilnehmer über längere Passagen auf der Nordschleife aufgehalten und musste so die beiden führenden ziehen lassen, da er auf der langen Döttinger Höhe nicht mehr den Vorteil eines Windschattens nutzen konnte.
Hierzu erklärt er: „Die Clios mit noch recht wenig Leistung sind unglaublich flott in den langsamen und mittelschnellen Passagen, doch wenn dir dann 10 km/h Top-Speed über mehr als zwei Kilometer auf der Geraden fehlen, dann kommst du einfach nicht mehr ran bei den fahrerischen Qualitäten der Gegner. Leider sehen das die Piloten anderer Klassen nicht und stehen uns dann im Weg und vermasseln einen Klassenkampf.“ Die Losung war dann, die Position fehlerfrei zu halten. Dies gelang sowohl Fahrzeugeigner Uelwer als auch Dr. Kühn, der nur wenige Sekunden vor Abwinken des Rennens nochmals die Start-Ziellinie kreuzte und daher einen weiteren Umlauf über die 24 Kilometer lange Strecke absolvierte, um dann auf dem dritten Platz das Rennen zu beenden.
Zufrieden, aber erschöpft sagte Dr. Kühn nach dem achten Lauf: „Für mich war es das zweite Rennen nach meinem schweren Unfall im Mai. Bei bestem Wetter ist es mir dieses Mal deutlich besser gelungen, den Clio zu pilotieren. Fünf Sekunden vor Rennende übers Ziel zu gehen, schenkte mir eine zusätzliche Runde Rennerlebnis, aber die Zuschauerkulisse war eine schöne Belohnung. Der dritte Platz war das Maximum, was wir rausholen konnten, schön endlich wieder einen Podiumsplatz zu erkämpfen.“
Michael Uelwer fügt hinzu: „Mehr war wirklich nicht drin in dem harten Rennen. Ich hoffe, dass beim Finale nochmals mehr Teilnehmer in der Klasse starten werden und wir dann die eher schlechte Saison wieder mit einem Pokal beenden dürfen.“
19 Runden im Renntempo – Stephan Epp meisterte einen weiteren Doppelstart
Stephan Epp, der in diesem Jahr mit zwei Autos ein straffes Programm hat, pilotierte neben dem aufkleben.de Motorsport Clio auch den AVIA racing BMW 330i #504 mit seinen Stammkollegen Björn Simon (Weilerswist) und dem Italiener Edoardo Bugane. Das Trio hat sich über die Saison sehr gut eingespielt und ging motiviert zum vorletzten Lauf. Von Platz sechs der mit 14 Autos besetzten Klasse VT2 ging Bugane ins Rennen über 240 Minuten. Zeitweise konnte er bis an die Top drei herankommen, musste jedoch aufgrund einer Code-60 Zone abreißen lassen. Auch Simon lieferte solide am Steuer und hielt die Pace. Die letzten neun Umläufe absolvierte dann Stephan Epp im AVIA racing BMW und fuhr auf Platz fünf der Klasse ins Ziel.Der Wuppertaler sagte: „Erst zehn Runden Kampf im Clio und danach noch neun im BMW war ein straffes Programm, es hat aber sehr viel Spaß gemacht. Glückwunsch an die Mitstreiter X85racing für den Sieg in der H2 und auch an die Jungs von Adrenalin für den Gewinn in der VT2 nach einem heißen Rennen. Nun bleiben uns nur noch wenige Tage, bis die Saison schon wieder zu Ende ist. Das Jahr war für unseren aufkleben.de Clio wirklich durchwachsen und das Pech verfolgte uns anscheinend. Da tat der Pokal schon sehr gut. Im seriennahen BMW konnte ich über acht Läufe schon sehr viel lernen, der Unterschied in der Fahrweise zum Clio ist enorm, aber das wusste ich ja von Anfang an. Wir werden beim Finale nochmals alles geben, wohin die Reise dann 2022 geht, sehen wir danach.“
Ein letztes Mal ruft der Nürburgring zur Langstrecke 2021 am 9. Oktober. Der PAGID Racing 45. DMV Münsterlandpokal über vier Stunden beginnt um 12:00 Uhr. Zuvor werden im Zeittraining um 8:30 Uhr wieder die Startpositionen erkämpft. Mit dem Fallen der Zielflagge gegen 16:00 Uhr stehen dann die Jahressieger der Klassen fest, den Gewinnern des Rennens winkt als extra auch wieder der beliebte Schinken zum Pokal.