Joel Sturm: „Natürlich ist die DTM auch ein Thema ”
Joel Sturm spricht im Interview über ADAC, DTM und seine Pläne für die Zukunft. Am gestrigen Dienstag feierte Joel seinen 21. Geburtstag.
Du bist fulminant in deine Rookie-Saison im ADAC GT Masters gestartet und hast schnell Top-Ergebnisse erzielt. Auf dem Sachsenring und Hockenheimring lief es zuletzt nicht nach Wunsch. Wie zufrieden bist du mit dem Verlauf deiner ersten ADAC GT Masters-Saison?
„Im Großen und Ganzen bin ich recht zufrieden mit dem Verlauf der Saison. Mich auf P3 in meinem ersten Qualifying (Anm. Oschersleben) zu platzieren war ein sehr gutes Gefühl, genau wie dann das Rennen sogar anzuführen auch wenn es nur für ein paar Meter war. Die zweite Saisonhälfte hätte natürlich besser laufen können, aber wir hatten einfach zu viele Pech-Situationen. Trotz allem würde ich meine erste Saison als ziemlich erfolgreich und sehenswert bezeichnen.”
Wo siehst du noch Verbesserungspotenzial?
„Es gibt immer Verbesserungspotenzial, vor allem in einer Championship wie dem ADAC GT Masters in der es immer auf Kleinigkeiten ankommt. Deshalb werden ich und mein Team bestimmt noch an einigen entscheidenden Details arbeiten, denn nach der ersten Saison ist man noch lange nicht perfekt.”
Was sagst du generell zu der ADAC Plattform?
„Die ADAC Plattform als solche hat in meinen Augen ein sehr großes Potenzial und bietet durch sein Konzept den Fahrern die Möglichkeit sich in ihrer Karriere weiterzuentwickeln und aufzusteigen wie zum Beispiel über die GT4 Germany in das GT Masters aufzusteigen. Außerdem deckt der ADAC viele verschiedene Klassen ab, um somit vielen Fahrern eine solide Plattform und Bühne zu stellen. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass der ADAC etwas an seiner Außendarstellung, den generellen Abläufen der Events und einigen internen Dingen ändern sollte um die Serie noch interessanter für Zuschauer zu gestalten, um die eigene Zukunft zu sichern und alles ein bisschen weniger steril zu haben.”
Wie bewertest du deine erste volle Saison im GT3-Sport bezogen auf die GT World Challenge?
„Die GT World Challenge hat sich in diesem Jahr natürlich extrem schwierig gestaltet, geschuldet durch die Fahrerpaarung auf dem Auto. Mit zwei AM-Fahrern kann man das Auto nie ans Limit vom Setup abstimmen, um einfach die Fahrbarkeit für die AM’s weiterhin aufrechtzuerhalten was natürlich auf Kosten der Rundenzeit geht. Deshalb war speziell die GT World Challenge in diesem Jahr eine wirkliche Challenge für mich weil bei jedem Wochenende bereits klar war, dass wir um keine Top-Ergebnisse mitfahren können.”
Ist die DTM ein Thema für dich?
„Natürlich ist die DTM auch ein Thema und Gedanke für mich und sie war auch immer ein Traum in Kindheitstagen speziell zu Class 1 Zeiten, um auch für mich selber zu sehen was kann ich alleine auf einem Auto erreichen. Momentan ist die DTM zwar noch ein Gedankenspiel, aber wer weiß was die Zukunft noch bringen wird.”
Was planst du für die kommende Saison?
„In der kommenden Saison werde ich wahrscheinlich wieder im GT Masters am Start sein, aber ich würde auch gerne auf der Nordschleife im GT3 aktiv sein, die Permit dafür habe ich ja bereits. Außerdem wären die 24h Le Mans noch ein Traum für mich den ich gerne verwirklichen möchte. Momentan bin ich aber ebenfalls noch in Gesprächen für die Asian Le Mans Series und die 24h Dubai.”
Wo siehst du dich langfristig im Motorsport?
„Das langfristige Ziel ist natürlich Werksfahrer zu sein, am liebsten bei Porsche und diese Marke bei den großen Rennen zu vertreten. Ich bin erst 21 Jahre alt und habe hoffentlich noch viel in meiner Karriere vor mir, aber ich zähle jetzt schon zu den jungen deutschen Nachwuchs-GT3-Fahrern und hoffe, dass sich bald größere Möglichkeiten für mich ergeben werden.”
Was steht für dich dieses Jahr noch auf dem Programm?
„Dieses Jahr werden vielleicht noch ein paar Tests anstehen aber ansonsten war es das mit der Saison 2022 für mich. Allerdings wird es 2023 bereits im Januar und Februar für mich weitergehen.”
Was sind deine Ziele in der Saison 2023?
„Die Ziele für 2023 sind unter anderem besser zu sein als diese Saison, noch bessere Ergebnisse einzufahren, alles an Erfahrung und Rennen mitnehmen was geht. Und weiterhin die richtigen Leute von meinen Leistungen und meinem Können überzeugen zu können, um dann vielleicht den nächsten Schritt in meiner Karriere gehen zu können.”