ADAC GT Masters
25.09.2022
Überraschungssieger im Sachsenring-Thriller des ADAC GT Masters
Nach 44 turbulenten Runden überquerte Marvin Dienst (25/Lampertheim) im Mercedes-AMG GT3 Evo #8 als Erster die Ziellinie und jubelte über seinen zweiten Erfolg in der Deutschen GT-Meisterschaft. „Das ist mein zweiter Sieg im ADAC GT Masters, beide Male habe ich auf dem Sachsenring gewonnen. Ich weiß, wo man hier überholen kann, das hat mir geholfen“, erklärte Marvin Dienst. Riesenfreude auch bei seinem jungen Fahrerkollegen, ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Jan Marschalkowski (19/Inning), der als Serien-Neuling seinen ersten Triumph feierte. Tabellenführer Raffaele Marciello (27/CH), der sich mit Daniel Juncadella (31/E) am Steuer des Mercedes-AMG GT3 Evo #48 abwechselt, belegte nach einem kontrollierten Rennen Platz zwei. Damit baut der Fahrer aus dem Mann-Filter Team Landgraf seinen Vorsprung in der Tabelle weiter aus. Lokalmatador Maximilian Paul (22/Dresden) und Marco Mapelli (35/I) belegten im Lamborghini Huracán GT3 Evo #71 Rang drei. Das Rennwochenende des ADAC GT Masters auf dem Sachsenring erlebten 26.000 Zuschauer und sorgten damit beim sechsten Tourstopp für den sechsten Besucherrekord in Folge.
Kurz nach dem Start des Sonntagsrennens auf dem Sachsenring überschlugen sich die Ereignisse. Der Porsche 911 GT3 R #91 vom Team Joos Sportwagentechnik konnte nach einer Kollision nicht mehr weiterfahren. Für die Tabellenzweiten Christian Engelhart (35/Starnberg) und Ayhancan Güven (24/TUR) ein herber Rückschlag für ihre Meisterschaftsambitionen. Kurze Zeit später erwischte es den an der Spitze liegenden Pole-Setter Christopher Mies (33/Düsseldorf). Wegen eines Reifenschadens musste er im Audi R8 LMS GT3 Evo II mit der Startnummer 1 von Montaplast by Land-Motorsport frühzeitig an die Box und fiel weit zurück. Sein Fahrerkollege Tim Zimmermann (26/Langenargen) überquerte am Ende als Elfter die Ziellinie. Dennis Marschall (26/Eggenstein) von Rutronik Racing übernahm die Führung und übergab den Audi R8 LMS GT3 Evo II #27 beim Pflicht-Boxenstopp an seinen Kollegen Kim-Luis Schramm (24/Meuspath). Dahinter reihten sich Maximilian Paul, Jusuf Owega (Audi R8 LMS GT3 Evo II #29/Montaplast by Land-Motorsport), Marvin Dienst und Raffaele Marciello ein. Beim Pflichtboxenstopp endete das Rennen der Samstagssieger und Tabellendritten Fabian Schiller (25/Troisdorf)/Jules Gounon (27/F) im Mercedes-AMG GT3 Evo #4 vom Drago Racing Team ZVO, die nach einem Defekt an der Pedalbox ausschieden.
Nach den Fahrerwechseln wurde es dramatisch. Zunächst fiel Jusuf Owega, der sich auf Platz zwei vorgekämpft hatte, mit Reifenschaden aus. Drei Minuten vor Schluss überholte Marvin Dienst den bis dahin führenden Audi von Kim-Luis Schramm, der wiederum in der vorletzten Runde wegen eines defekten Reifens das Auto abstellen musste. Nutznießer dieser Ausfälle waren Raffaele Marciello und Maximilian Paul, die hinter dem Sieger Platz zwei und drei belegten. Salman Owega (17/Köln) und Christopher Haase (34/Kulmbach) feierten im Audi R8 LMS GT3 Evo II #28 von Montaplast by Land-Motorsport mit Rang vier die beste Saisonplatzierung. Gleiches galt für ihre Markenkollegen Florian Spengler (34/Ellwangen) und Markus Winkelhock (42/D) von Car Collection Motorsport auf Platz fünf.
Wie am Tag zuvor boten Franck Perera (38/F) und Arthur Rougier (22/F) im Lamborghini Huracán GT3 Evo #19 von Emil Frey Racing eine starke Leistung und kämpften sich von Startplatz 13 auf Rang sechs vor. Eine ähnliche Aufholjagd zeigten Ben Green (24/GB) und Jesse Krohn (32/FIN) im BMW M4 GT3 #10 von Schubert Motorsport und verbesserten sich als Siebte um fünf Plätze. Jack Aitken (26/GB) und Albert Costa Balboa (32/E) beendeten den zwölften Saisonlauf im Lamborghini Huracán GT3 Evo #63 von Emil Frey Racing auf Platz acht, gefolgt von Joel Sturm (20/Brühl) und Sven Müller (30/Bingen) im Porsche 911 GT3 R #22 von Allied-Racing. Den letzten Top-Ten-Platz machten Elias Seppänen (18/FIN) und Frank Bird (23/GB) vom Mann-Filter Team Landgraf in der Junior-Mamba mit der Startnummer 84 klar.
Jan Marschalkowski: „Ich kann das alles noch gar nicht fassen. Mein Start war gut und ich wollte im Laufe meines Stints die Reifen für Marvin schonen. Als ich ihm in der zweiten Rennhälfte zuschauen musste, hatte ich einen Puls von über 180. Ich bin total happy über meinen ersten Sieg im ADAC GT Masters.“
Marvin Dienst: „Unser Auto ging ab wie eine Rakete, ich hatte das Gefühl zu fliegen. Ich wollte Kim-Luis in der Sachsenkurve gar nicht überholen, doch dann gab es eine Lücke und in die bin ich reingefahren. Es war ein unglaubliches Rennen, ich hatte viel Spaß.“