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ADAC GT4 Germany
23.05.2022

Dörr Motorsport verteidigt erfolgreich die Führung in der ADAC GT4 Germany

25.000 Besucher am österreichischen Red Bull Ring und persönliche Gäste der Dörr Group erlebten ein sehr spezielles zweites Rennwochenende in der aktuellen ADAC GT4 Germany. Dörr Motorsport kam erneut mit vier Aston Martin Vantage GT4 angereist. Die beste Nachricht vorweg. Das Team um Manager Robin Dörr kam als Führender in der Mannschaftswertung in die Steiermark und reiste ebenso wieder nach Hause. Denn mit zwei zweiten Plätzen konnte die Mannschaft aus Frankfurt wichtige Punkte sammeln. Insgesamt also ein gutes Wochenende, wäre nicht die zweite Hälfte des Sonntagsrennens gewesen, das durchaus für eine große Herausforderung noch sorgen wird. Aber der Reihe nach.

Spannung, Intension und starke Fights mit den Mitbewerbern sorgten für ein äußerst spannendes Rennen am Samstag auf dem Red Bull Ring. Ben Dörr (17/Butzbach/DEU) ging von P3 aus an den Start und konnte diesen auch verteidigen. Durch eine Top-Zeit von Nico Hantke (18/Hürth/DEU) im Qualifying startete dieser vom sechsten Platz aus, musste aber durch einen weiten Ausflug ins Kiesbett einige Plätze abgeben und landete im hinteren Drittel des Feldes. Indy Dontje (29/Amsterdam/NLD), der von P7 aus startete, machte direkt einen Platz gut und schob den Aston Martin Vantage GT4 auf die 6. Position. Juliano Holzem (17/Polch/DEU) rollte im wahrsten Sinne des Wortes das Feld von hinten auf, arbeitete er sich doch von Startplatz 22 bis auf den 14. Rang bis zur Halbzeit vor.
 
Eine sehr gute Boxenstopp-Strategie wurde belohnt, so dass Romain Leroux (19/Paris/FRA), der den Aston Martin Vantage GT4 auf Platz 3 übernahm, direkt aus der Box einen weiteren Platz gutmachte. Es war ein wahres Speedfestival, das der amtierende französische GT4-Meister mit einem finalen P2 für sich entscheiden konnte. Pech für die Holzem-Zwillinge, lag eine Top-10-Platzierung in fast greifbarer Nähe, doch Sandro Holzem (17/Polch/DEU) musste kurz nach dem Ende des Boxenstopp-Fensters das Auto aufgrund technischer Probleme beim ABS abstellen. Phil Dörr (20/Butzbach/DEU) kämpfte indessen mit einer hartnäckigen Konkurrenz am Heck und hielt eisern die Spur. Ein Fight, der wirklich Spannung bot. Und dann musst er in der allerletzten Runde kurz vor der Zielflagge den Platz hergeben und auf dem 7. Platz ins Ziel fahren. Simon Connor Primm (17/Großschirma/DEU) hielt sich tapfer im Mittelfeld und überquerte auf dem 15. Platz die Ziellinie.
 
Ein Bonus: Ben Dörr und Romain Leroux haben erneut den Sieg der Juniorwertung für sich verbucht.

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Das Sonntagsrennen ist mittlerweile bekannt dafür, dass die Youngster der ADAC GT4 Germany nochmal alles geben. So auch heute. Simon Connor Primm brillierte im Qualifying und startete von der Pole Position. Der Rookie konnte dem Druck der erfahrenen Konkurrenten standhalten und schaffte viele Führungskilometer. Im Wirbel der ersten Turns verlor Romain Leroux einen Platz und liegt auf der 4, dafür holt Phil Dörr zwei Plätze auf und musste den aber auch gleich wieder hergeben. Alle zeigten sich äußerst kämpferisch und Leroux klebte am Heck des Vorausfahrenden, hatte sogar kurzzeitig den 3. Platz inne.

Eine erste Safety-Car-Phase fordert der Rennunfall mit Sandro Holzem, der berührt wurde, sich dadurch drehte und hart vorne rechts in die Leitplanke einschlägt. Er kam mit dem Schrecken davon. Durch einen Unfall, der erneut zu einer Safety-Car-Phase führte, rückten  Leroux auf den 3. und Phil Dörr auf den 5. Rang vor. Zu einem weiteren Schreckensmoment kam es in der letzten Minute vor der Öffnung des Boxenstoppfensters. Im Grün der Eingangs-Kurve zu Start-Ziel hatte sich im Lauf des Tages ein tieferes Loch gebildet. Primm konnte den Aston Martin Vantage GT4 gerade noch halten, musste aber die Führung abgeben. Trotzdem insgesamt eine sehr starke Leistung des Rookies.
 
Nach dem Boxenstoppfenster war das Rennen von weiteren Safety-Car-Phasen und ähnlichen Rennunfällen geprägt. Ben Dörr verlor Vortrieb und musste sein Fahrzeug abstellen, ebenso Nico Hantke. Beiden hatten sich in besagtem Loch den Kühler aufgerissen. Damit lag alle Hoffnung auf Indy Dontje, der einen Rennsieg greifbar nahe hatte. Allerdings wurde das Rennen unter einer fünften Safety-Car-Phase beendet und der Niederländer sah als Zweiter die Ziellinie.

Damit hat Dörr Motorsport weiterhin die Führung in der Teamwertung und kann mit Phil Dörr und Indy Dontje zusätzlich den ersten Rang in der Fahrerwertung für sich verbuchen. Die ADAC GT4 Germany reist Ende Juni an die Heimstrecke von Indy Dontje, dem niederländischen Zandvoort. Am kommenden Wochenende geht es für die Mannschaft von Dörr Motorsport erstmal zum Total Energies 24h Nürburgring. Ein Comeback nach vier Jahren.

Ben Dörr nach Rennen 1: „Die Freude ist einfach riesig. Wir hätten im Vorfeld nicht gedacht, dass wir mit dem Aston Martin hier am Red Bull Ring so gut abliefern können. Direkt nach dem Start habe ich erkannt, dass ich die Pace von Gabriele Piana nicht mitgehen kann. Somit habe ich mich ein wenig zurückgehalten und den Reifen geschont. Wir wussten, dass der Aston Martin vor allem zum Rennende hin ein sehr starkes Auto ist. Das hat sich bestätigt. Wir sind super glücklich.“

Romain Leroux nach Rennen 1: „Ben hat mir ein sehr gutes Auto übergeben. Dadurch konnte ich das Rennen im zweiten Teil super managen. Das Dörr-Team hat einen sagenhaft guten Job gemacht. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle schon einmal bedanken. Der Sieg in der Junior-Wertung ist natürlich auch etwas ganz Besonderes. Wir gehen heute richtig zufrieden ins Bett und wollen in Lauf zwei am Sonntag nochmals angreifen.“
Indy Dontje nach Rennen 2: „Der BMW war dieses Wochenende zu stark für uns. Mit Platz zwei haben wir aber gute Punkte für die Meisterschaft eingefahren. Phil hat heute eine super Vorarbeit geleistet. Beim Boxenstopp haben wir einen Platz verloren, da wir ein Problem mit unserer Stoppuhr hatten. Durch die Safety-Car-Phasen konnte ich in meinem Stint insgesamt nicht viel ausrichten. Jetzt fahren wir als Führender in der Meisterschaft zu meinem Heimspiel in Zandvoort. Auf dieses Rennwochenende freue ich mich sehr. Ich hoffe, dass mich viele Zuschauer an der Strecke anfeuern werden.“

Phil Dörr nach Rennen 2: „Wir konnten mit Platz zwei die Tabellenführung verteidigen. Das ist natürlich ein mega Gefühl. Wir hatten in Lauf zwei unsere Pace wieder gefunden, nachdem wir uns am Samstag ein wenig mit dem Set-up verkalkuliert hatten. Wir haben heute wieder gezeigt, was wir können und wo wir hingehören. Das ist sehr zufriedenstellend.“

Robin Dörr, Team Manager: Es hat sich erneut bewiesen, dass unsere Strategie, mit vier Fahrzeugen breit aufgestellt zu sein, gut ist. Heute sind wir emotional sehr hin- und hergerissen. Natürlich freuen wir uns riesig über Indys und Phils zweiten Rang und damit weiterhin die Führung in der Meisterschaft, aber der Verlust von drei Fahrzeugen stellt uns vor großen Herausforderungen. Eigentlich wären wir vom Red Bull Ring direkt in die Eifel zum 24-Stunden-Rennen gefahren. Jetzt machen wir einen Zwischenstopp in Frankfurt. Wir haben viel Arbeit vor uns.“