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FIA Formel E
02.06.2022

Zwei Porsche 99X Electric bereit für die Formel-E-Premiere in Indonesien

Eine neue Metropole auf der Weltkarte der Formel E: Mit dem Jakarta E-Prix gastiert die ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft am 4. Juni erstmals in Indonesien. Das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team ist bei dieser Premiere mit zwei Porsche 99X Electric am Start. Die Fahrer sind André Lotterer (GER/Startnummer 36), der zuletzt bei der Doppelveranstaltung in Berlin in beiden Rennen in die Punkteränge fuhr, sowie Pascal Wehrlein (GER/Startnummer 94).

Das Rennen auf dem Jakarta International E-Prix Circuit markiert den Start der zweiten Saisonhälfte. Das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team erwartet „ein hartes Wochenende mit extremen äußeren Bedingungen“, so Florian Modlinger, Gesamtprojektleiter Formel E. „Das ganze Team muss fokussiert bleiben, um Punkte auf die anderen Wettbewerber gut zu machen.“

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In der Fahrerwertung der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft ist André Lotterer aktuell nach 8 von 16 Rennen mit 59 Punkten Siebter. Pascal Wehrlein folgt mit 51 Punkten als Achter. In der Teamwertung liegt das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team mit 110 Punkten auf dem fünften Platz.


Fragen und Antworten zum Jakarta E-Prix


Florian Modlinger, Gesamtprojektleiter Formel E


In Jakarta startet die Formel E in die zweite Hälfte der Saison 8. Was waren für dich die bisherigen Highlights und was muss besser werden?
„Zu den Highlights gehört natürlich der fantastische Doppelsieg in Mexiko, aber auch unsere gute Qualifying-Bilanz. Als einziger Fahrer hat es André bei allen Rennen in die Duelle geschafft, und als Team waren wir dort zusammen mit einem anderen Team am häufigsten vertreten. Positiv war neben Mexiko auch die Performance auf anderen Strecken. Wir konnten in Diriyah, Rom, Monaco und in Berlin ums Podium kämpfen. Die Rennen in Rom und Monaco haben wir zeitweise sogar angeführt. In der zweiten Saisonhälfte müssen wir uns klar in die Position bringen, nicht nur um Podiumsplatzierungen zu kämpfen, sondern diese letztendlich mit der nötigen Konsequenz auch einzufahren.“

Um wieviel umfangreicher wird die Vorbereitung, wenn es – wie jetzt in Jakarta – erstmals auf eine neue Strecke geht?
„Natürlich kommen weitere Herausforderungen hinzu, wenn man das erste Mal auf einer neuen Strecke fährt. Mit Hilfe der uns zur Verfügung stehenden Informationen werden wir uns bestmöglich darauf vorbereiten. Darüber hinaus versuchen wir zu antizipieren, was auf dieser neu gebauten Strecke alles auf uns zukommen könnte, zum Beispiel: Wie verhält sich der neue Asphalt bei der hohen Sonneneinstrahlung und den hohen Temperaturen? Solche Fragen fließen in unsere Vorbereitung mit ein.“ 


André Lotterer, Porsche-Werksfahrer (#36)


Du hast es als einziger Fahrer in allen Rennen dieser Saison in die Qualifying-Duelle geschafft. Was macht dich so stark und was bedeutet dir dieser Rekord?
„Diese Statistik gefällt mir natürlich. Sie bedeutet, dass ich ein schnelles Auto habe und mit meinen Ingenieuren gut zusammenarbeite. Ohne sie und das Team könnte ich so etwas nicht schaffen. Wir legen uns in der Vorbereitung richtig ins Zeug, um im Simulator die Voraussetzungen für solche Leistungen zu schaffen. Bisher konnten wir das in allen Qualifyings umsetzen, und damit bin ich natürlich sehr zufrieden.“

Wie sieht deine Bilanz nach der ersten Saisonhälfte aus und was erwartest du für die restlichen Rennen?
„Für mich hat die bisherige Saison vor allem gezeigt, dass wir das Potential haben, regelmäßig in die Punkte zu fahren. Wenn an einem Wochenende alles passt, so wie in Mexiko, können wir auch Rennen gewinnen. Für die zweite Saisonhälfte erwarte ich, dass wir aus Rennen wie zuletzt in Berlin die richtigen Lehren ziehen und noch stärker werden. Wir müssen weitere Schritte nach vorne machen, um in den Kampf um den Titel eingreifen zu können.“


Pascal Wehrlein, Porsche-Werksfahrer (#94)


Die Formel E fährt zum ersten Mal in Jakarta. Freust du dich auf eine neue Strecke?
„Ich finde es immer sehr reizvoll, auf eine neue Strecke zu kommen. Vor allem die ersten Runden sind super spannend. Den Grip der Strecke zu spüren und die Balance des Autos, das fasziniert mich. Darauf freue ich mich richtig.“

Du hast in Mexiko den ersten Sieg für Porsche in der Formel E geholt. Wie zufrieden bist du mit der ersten Saisonhälfte?
„Ich blicke mit gemischten Gefühlen zurück. In Mexiko haben wir gewonnen, in Monaco sind wir ausgeschieden. Wir müssen unser Potential noch konstanter abrufen. Ich denke, wir haben in dieser ersten Saisonhälfte zu viele Punkte liegenlassen. Auch in Berlin wäre für uns mehr möglich gewesen. Im Vergleich zum vergangenen Jahr haben wir gute Fortschritte gemacht, aber noch nicht auf allen Strecken. Daran müssen wir arbeiten.“


Die Strecke

Der Jakarta International E-Prix Circuit liegt im Stadtbezirk Ancol vor der Jakarta Bay. Er ist kein typischer Stadtkurs. Obwohl er größtenteils von Mauern gesäumt ist, ähnelt er eher einer permanenten Rennstrecke. Der neu gebaute Kurs ist nur 2,37 Kilometer lang, weist aber dennoch 18 Kurven auf. Die Start-Ziel-Gerade ist eine der längsten in der Formel E. Neben der hohen Luftfeuchtigkeit müssen sich Teams und Fahrer auf Temperaturen bis zu 35 Grad Celsius einstellen. Das Regenrisiko ist um diese Jahreszeit sehr hoch. Speziell am Nachmittag ist mit schweren Regenschauern und Gewittern zu rechnen, die sich auf das Rennen auswirken können.
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