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GT World Challenge
04.04.2022

Erste Pole und erstes Podium für W&S Motorsport bei GT4 European Series-Debüt

Am Wochenende eröffnete W&S Motorsport in Imola die Saison der GT4 European Series. Die Mannschaft von Patrick Wagner und Daniel Schellhaas startete mit zwei Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari in einem Feld von 48 Fahrzeugen. Die Cockpits teilten sich Max Kronberg und Hendrik Still im Fahrzeug mit der Startnummer #38 in der Pro-Am Klasse und Andrey Solukovtsev und Mikhail Loboda (#37) in der Am Klasse. Das Duo Kronberg/Still beendete beide Läufe auf dem vierten Klassenrang und als Achter im Gesamtfeld. Solukovtsev/Loboda erkämpften sich am Samstag den zweiten Platz in der Am-Wertung, hatten im Sonntagsrennen jedoch mit technischen Problemen zu kämpfen.

Teamchef Daniel Schellhaas bilanziert: „Unser erstes Wochenende in der Serie liegt hinter uns und es waren zwei spannende Rennen. Unsere Piloten behaupteten sich sehr stark im hart umkämpften Feld. Besonders hervorzuheben ist die Podiumsplatzierung von Andrey und Mikhail im ersten Rennen der Saison. Auch Max und Hendrik waren gut unterwegs und haben in beiden Rennen um das Podium gekämpft. Darauf können wir definitiv aufbauen und wir werden in Frankreich erneut angreifen.“

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Bereits am Freitag beim ersten freien Training über eine Stunde herrschte reger Verkehr auf der legendären Rennstrecke in der Region Emilia-Romagna und beide W&S Motorsport Cayman lagen in den Top-20. An diese Leistung wurde am Nachmittag beim zweiten freien Training angeknüpft und die Ränge 16 (#38) und 17 (#37) standen nach der Session auf dem Tableau.

Am Samstag ging es in den zwei Qualifying-Sessions über je 20 Minuten auf Zeitenjagd. Hendrik Still als Pro-Fahrer setzte die erste Zeit von 1:49.758 Minuten, was den 13. Startplatz (7. Platz Pro-Am-Klasse) bedeutete. Nur 0,9 Sekunden trennten ihn im engen Feld von der Pole-Zeit und Still war auf einer schnellen Runde, als kurz vor Ablauf der Zeit das Qualifying mit der roten Flagge unterbrochen und nicht mehr aufgenommen wurde.

Am-Pilot Mikhail Loboda stellte den W&S Motorsport Porsche #37 auf den 24. Gesamtrang für das erste Rennen am Nachmittag und holte damit als schnellster Fahrer in der Amateurwertung die Pole-Position. In der zweiten Session qualifizierte sich Max Kronberg auf dem 20. Platz (7. in der Pro-Am-Klasse). Andrey Solukovtsev beendete als fünftbester Am-Fahrer (34. Platz Gesamtwertung) das zweite Qualifying, welches zwischenzeitlich wegen eines Unfalls unterbrochen wurde und in den verbleibenden sieben Minuten wegen den abkühlenden Reifen keine Zeitverbesserung mehr möglich war.


Erstes Rennen und erstes Podium

Mit einem rollenden Start ging es am Samstag um 17:25 Uhr ins erste Rennen über eine Stunde. Im Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport #38 übernahm Hendrik Still den ersten Stint bis zum Pflichtboxenstopp und machte bereits im ersten Umlauf drei Positionen gut. Im Cayman GT4 mit der #37 hielt sich Mikhail Loboda nach dem Start von der Pole-Position der Klasse solide im engen Feld, welches sich bemerkenswert diszipliniert über die ersten 15 Rennminuten ohne Zwischenfälle auf dem 4,9 Kilometer langen Kurs bewegte.

Auf Gesamtrang 20 und als Dritter in der Am-Klasse übergab Loboda dann nach 15 Runden das Steuer an Andrey Solukovtsev. In Runde 17 übernahm Max Kronberg die #38 von Still und sortierte sich auf der elften Position ein. Im weiteren Rennverlauf folgten zwei Full-Course-Yellow-Phasen nach Unfällen, so dass weitere Positionskämpfe nicht mehr möglich waren. Schlussendlich überquerte das Duo Kronberg/Still auf dem achten Gesamtrang und als Vierter in der Pro-Am die Ziellinie und verpasste einen Platz in den Top-Drei nur knapp. Loboda und Solukovtsev kamen auf Platz zwei in der Am-Wertung ins Ziel und holten ihren ersten Podiumsplatz der Saison. In der Gesamtwertung belegten sie den 21. Platz.


Zweites Rennen mit überraschendem Ende

Das zweite Sprintrennen über 60 Minuten begann am Sonntag um 13:10 Uhr. Insgesamt 47 GT4-Boliden standen im Grid. Noch in der ersten Runde gab es nach einem Unfall eine Safety-Car-Phase, Kronberg machte zuvor schon fünf Positionen gut und reihte sich auf Gesamtrang 15 hinter dem Safety-Car ein. Unterdessen hatte Solukovtsev mit Getriebeproblemen zu kämpfen und wurde bis auf die 45. Position durchgereicht, konnte dann nach der Freigabe nach acht Umläufen jedoch schnell wieder Plätze gewinnen.

Kronberg fuhr besonnen und konstant schnelle Rundenzeiten. Er steuerte nach zwölf Umläufen auf der 13. Position die Box an, um an Hendrik Still zu übergeben. Solukovtsev blieb zwei weitere Runden draußen, bevor Loboda in den Porsche mit der #37 stieg. Nachdem alle Teams den Pflichtstopp absolviert hatten, lag Still bereits auf dem elften Rang und lieferte sich mit der direkten Konkurrenz harte aber faire Zwei- und Dreikämpfe um die Positionen. In Runde 24 gab es dann erneut Unfälle auf der Strecke und die Abstände wurden unter Full-Course-Yellow eingefroren. Das Feld beendete unter diesen Bedingungen die restliche Zeit von neun Minuten, daher waren weitere Positionsgewinne nicht mehr im Bereich des Möglichen. Mit einem erneuten vierten Rang in der Pro-Am und dem achten Platz in der Gesamtwertung schrammten Kronberg und Still wieder knapp am Podium vorbei. Für Solukovtsev und Loboda endete der Sonntag auf dem achten Platz in der Am-Wertung.

„Es war ein gelungener Einstieg in eine solch hart-umkämpften Serie für uns!“, freut sich Max Kronberg, der bisher überwiegend in der Langstrecke Erfahrung sammelte. Der Berliner erklärt weiter: „Vielen Dank an W&S Motorsport für die perfekte Vorbereitung und Betreuung unseres Autos. Hendrik hat in beiden Rennen einen mega Job gemacht und für reichlich Spannung gesorgt. Wir werden in acht Wochen auf dem Hochgeschwindigkeitskurs in Frankreich erneut angreifen. Nach unseren Testfahrten im Februar auf der Strecke bin ich sehr zuversichtlich.“

Andrey Solukovtsev bilanzierte mit gemischten Gefühlen: „Gestern war es ein überaus gelungener Einstieg für uns Fahrer und das Team W&S Motorsport in der European GT4 Series und wir sind sehr glücklich über unser erstes Podium. Das Auto war hervorragend und die Strategie passte, dafür wurden wir mit dem zweiten Platz belohnt. Im zweiten Rennen wollten wir an dieses Resultat anknüpfen, doch Getriebeprobleme machten uns einen Strich durch die Rechnung. Wir lernen daraus und kommen gestärkt zum nächsten Lauf zurück, um dann erneut um das Podium zu kämpfen.“

Die nächste Runde der GT4 European Series wird vom 3. bis 5. Juni auf dem Circuit Paul Ricard in Frankreich ausgetragen.