Dienstag, 26. November 2024
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GTC Race
20.10.2022

Julian Hanses: "GTC Race ist ein wichtiger Karriereschritt für die Zukunft"

Am 11./12. Oktober 2022 fand zum zweiten Mal der GTC Race Sichtungstest mit zwei Audi R8 LMS GT3 von Car Collection Motorsport auf dem Hockenheimring statt. Die vier Sichtungspiloten, Julian Hanses, Rick Bouthoorn, Lucas Mauron und Etienne Ploenes stellten sich der Jury um Jörg van Ommen, Kenneth Heyer und Daniel Schwerfeld mit Unterstützung von Audi Sport Fahrer Dennis Marschall, der als Referenzpilot und Hilfe für die Piloten zur Verfügung stand. Am Ende wählte die Jury Julian Hanses (25) aus. Im Interview hier spricht er über seine Gefühle, die Bedeutung der Ernennung und den Umgang im GTC Race mit den anderen Piloten. Julian Hanses wird der GTC Race Förderpilot 2023/2024 und erhält zwei Jahre das kostenfreie Cockpit. 
Julian, Herzlichen Glückwunsch zur Ernennung des GTC Race Förderpiloten 2023/2024. Was ging dir in dem Moment durch den Kopf?
„In dem Moment als die Jury auf mich zeigte, ist eine große Last von meinen Schultern gefallen. Es ist eine wichtige Chance für die Zukunft und ein wichtiger Karriereschritt. Nach und nach sickerte dann auch das unglaubliche Glücksgefühl durch.“
Hast du schon realisiert, dass du zwei Jahre ein kostenfreies GT3-Cockpit erhältst? Und was hat dein Vater/Familie/Freundin gesagt?
„So richtig glauben kann ich es immer noch nicht. Es ist für mich wie ein Lottogewinn. Der Großteil meiner Familie hat mit mir auf diesen Tag hingearbeitet und auch sie können es glaube ich immer noch nicht realisieren, vielleicht sind auch die ein oder anderen Freudentränen geflossen. Auch einen riesigen Dank an meine Freundin Kaja, die mich Ende letzten Jahres in dunklen Zeiten so motiviert hat, dass ich sowohl menschlich sowie als Rennfahrer über mich hinausgewachsen bin.“ 
Du hast die Meisterschaft im Mercedes von Christian Voss bei CV Performance klar dominiert. Wie hast du dich auf den Tag des GTC Race Sichtungstest in Hockenheim vorbereitet? Was kannst du nachfolgenden Fahrern im nächsten Jahr raten?
„Die beste Vorbereitung war für mich die Arbeit am Simulator. Außerdem habe ich mein Sportprogramm etwas reduziert, um am Tag der Sichtung bestens regeneriert zu sein. Das würde ich auch nachfolgenden Fahrern raten, außerdem sollten sie an ihrer mentalen Stärke arbeiten. An diesem Tag wird genau diese nämlich besonders gefordert sein.“ 
Wie war für dich die Durchführung des GTC Race Sichtungstest mit der Zusammenarbeit mit Car Collection und der Jury Jörg van Ommen, Kenneth Heyer und Daniel Schwerfeld, bzw. Dennis Marschall?
„Der Sichtungstest verlief überaus fair. Die Autos wurden immer mal wieder untereinander getauscht und alle Fahrer hatten identische Fahrzeit. Allgemein war der Testtag sehr gut organisiert und trotz der Anspannung hat es wirklich Spaß gemacht. Wir konnten mit allen Fragen zu jedem einzelnen Jurymitglied gehen und von ihrer Expertise profitieren. Gerade Dennis Marschall war eine große Hilfe die Charakteristik des Autos schnell zu verstehen und hatte gute Tipps auf Lager. Auch ein Dankeschön an das Team Car Collection Motorsport, die uns zwei Audi R8 LMS GT3 Evo anvertraut haben und wir den ganzen Tag ohne ein Problem durchfahren konnten.“
Die anderen Piloten waren ja eher Konkurrenten aber trotzdem hatte man das Gefühl, dass ihr vier (Lucas Mauron, Rick Bouthoorn, Etienne Ploenes und Julian Hanses - Anmerkung der Redaktion) sehr gut miteinander ausgekommen seid und euch viel ausgetauscht habt!
„Das Verhältnis zwischen uns war die ganze Saison gut. Serienorganisator und Ideengeber Ralph Monschauer war es immer wichtig das Miteinander in den Vordergrund zu stellen. An jedem Rennwochenende hatten wir eine gemeinsame GT4 Kaderbesprechung und auch zwischen den Rennen gab es untereinander viel Kontakt. Das verbesserte die Leistung schon während der Saison. Beim GTC Race Sichtungstest half das ebenfalls, dass wir gut miteinander auskommen. Trotz der Tatsache, dass wir an diesem Tag alle Konkurrenten waren, waren wir ja alle in der gleichen Situation und konnten einander verstehen. Witzig ist, dass Lucas Mauron und ich seit dem ersten Rennen die größten Konkurrenten waren, wodurch plötzlich eine gute Freundschaft entstanden ist.“
Kannst du jungen Fahrern den Einstieg in einen GT4 bei GTC Race raten? Und wie findest du die Idee mit dem GT4 Kader und der Förderung?
„Definitiv kann ich jungen Fahrern nur raten im GTC Race zu starten. Es gibt keine Serie, die sich so um den Nachwuchs kümmert und Talente fördert - die Möglichkeit mit dem GT3-Cockpit ist einzigartig. Für mich ist die Serie GTC Race damit ein Vorreiter, an dem sich andere Rennserien noch ein Beispiel nehmen können. Danke auch an mein Team CV Performance um Christian Voss, das mich das gesamte Jahr perfekt begleitete."
Die nächsten zwei Jahre musst du dir keine Gedanken um das Cockpit machen. Aber was ist dein Ziel danach. Worauf arbeitest du hin? 
„Mein Ziel ist es, in den Fahrerkader eines Herstellers zu kommen.“