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Kartsport Allgemein
18.08.2022

SKM: Jetzt wird’s richtig spannend!

Die finale Phase der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft steht bevor. Beim vierten Lauf im französischen Levier werden die Weichen für den Showdown in Wohlen am 8. Oktober gestellt. Es geht ans Eingemachte! Beim vierten Lauf zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft in Levier (F) werden die Weichen für das grosse Finale in Wohlen am 8. Oktober gestellt. In zwei Kategorien könnten schon auf dem Circuit de karting de l’Enclos die Entscheidungen fallen.

Bei den Jüngsten, den Super Minis (8 bis 12 Jahre alt), führt Dan Allemann souverän mit 64 Punkten Vorsprung. Kann er dieses Polster auf 75 Zähler ausbauen, kann ihm der Titel beim Finale in Wohlen niemand mehr entreißen. Dass der Sohn von Spirit-Teamchef Ken Allemann den Sack schon am Wochenende zumacht, ist angesichts des bisherigen Saisonverlaufs durchaus denkbar. Von den bisher neun Rennen hat Allemann jr. acht gewonnen! Nur einmal, beim zweiten Vorlauf in Mirecourt, musste sich der Zehnjährige aus Birrhard (AG) mit Platz 2 zufriedengeben. Am Titel hindern können ihn im Grunde genommen nur noch zwei Fahrer (wenn überhaupt): Orlando Rovelli (64 Punkte Rückstand) und Matt Corbi (83). Der Rest des Feldes darf sich unter normalen Umständen eigentlich nur noch Hoffnungen auf einen der Plätze neben Allemann machen.

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Auch in der X30 Challenge Switzerland, dort also, wo mit einheitlichen IAME-Motoren gefahren wird, könnte eine Entscheidung, oder zumindest eine Vorentscheidung fallen. Der dort führende Kilian Streit (ebenfalls Spirit Racing) liegt 51 Punkte vor der Konkurrenz. Ein Top-Wochenende – und der Berner, im Vorjahr Zweiter in der X30, kann es in Wohlen gelassen angehen. Etwas dagegen hat sicher Luca Luongo. Der Sarmenstorfer aus dem Team KartBox.ch hatte zuletzt in 7 Laghi in bestechender Form das Punktemaximum eingefahren. Kann er in Levier an diese Leistung anknüpfen, ist die Titelentscheidung auf alle Fälle vertagt. Nicht abschreiben sollte man auch Michael Sauter. Der Solothurner liegt nur zehn Punkte hinter Luongo und hat in diesem Jahr schon vier Mal mit Top-3-Platzierungen überzeugen können. Hinter den Top 3 lauert eine ganze Armada an starken Fahrern: Kilian Boss, Alessio Strollo, Nicolas Mühlebach, Nicolaj Sabo und Florian Esteve liegen lediglich elf Punkte auseinander.

Offen bleibt, wenn alles in geordneten Bahnen läuft, die Entscheidung in der Kategorie OK Junior. Dort führt Chiara Bättig mit 199 Punkten vor Elia Epifanio (182) und Kevin Rabin (132). In Sachen Siegen steht es 4:5 aus Sicht von Bättig. Der Zweikampf ist also ausgesprochen ausgeglichen. „Ohne den Nuller im ersten Vorlauf von Franciacorta wäre ich an Chiara dran”, sagt Epifanio. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Denn zuletzt in 7 Laghi blieb der Fahrer aus dem Exprit Kart Team mit dem Punktemaximum fehlerlos. Das musste auch Bättig neidlos anerkennen. „Elia war in 7 Laghi einen Tick schneller als ich. Aber es liegen ja noch zwei Rennwochenenden vor uns.” Hinter Rabin machen sich noch weitere Fahrer Hoffnungen auf das «Stockerl». Allen voran Sergio Koch, Ben Ziegler und Calvin Kunz.

Noch knapper als bei den Junioren ist die Ausgangslage bei den Schaltkarts. In der Kategorie KZ2 führt Sebastian Kraft mit 164 Punkten vor Ethan Frigomosca mit 160 Zählern. Dritter ist Evan Vantaggiato (141). Der Fahrer aus dem Karting Team Saeba profitierte zuletzt in 7 Laghi von einer Kollision der beiden vor ihm liegenden Fahrer. Auch der auf Platz 4 liegende Kevin Wälti hat noch lange keinen Grund, die Flinte ins Korn zu werfen. Mit 29 Punkten Rückstand auf Kraft ist für den Birel-Fahrer aus Oberbalm (BE) noch lange nichts verloren. Spannung ist auf jeden Fall angesagt, auch wenn in Levier nur acht Fahrer am Start stehen.

Am meisten Spannung bietet eindeutig die Kategorie OK Senior. Oder anders formuliert: Wo Jérôme Huber fährt, ist es immer eng. Schon im Vorjahr war der 15-Jährige aus Hütten im Kanton Zürich bei den Junioren in einen spannenden Saisonfinale verwickelt. Und auch dieses Jahr wird Huber alle Register ziehen müssen. Punktgleich kommen er und Lyon Mathur nach Levier, wobei Mathur bei den Siegen mit 5:3 vorne liegt. Auf Platz 3 liegt Patrick Näscher. Den Liechtensteiner darf man auf keinen Fall abschreiben. Mit nur 22 Punkten Rückstand ist der in dieser Saison noch sieglose Fahrer aus dem Kartteam Meier immer ein potenzieller Titelkandidat. Ohne die Kollision im ersten Vorlauf von Mirecourt wäre Näscher den beiden Spitzenreitern noch dichter auf den Fersen. „Wir haben bis jetzt noch nicht das perfekte Wochenende gehabt», sagt der Vorjahresmeister. Dass ihm die jungen Wilden einheizen, überrascht den 27-jährigen Routinier nicht. Der Unterschied zum OK Junior sei nicht so groß, meint der Mann aus Nendeln. «Und Lyon hat schon im letzten Jahr bei den Senioren sein Potenzial angedeutet.”

Neben den fünf Kategorien gibt es in Levier eine sechste Serie, die zum ersten Mal im Rahmen der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft ausgetragen wird: der Swiss Historic Kart Cup. Acht Teilnehmer haben sich für den zweiten Lauf in der historischen Meisterschaft eingeschrieben (der erste fand im Rahmen der Kappelen Trophy statt). Die Besonderheit des SHKC besteht darin, dass nicht die schnellsten Runden für die Klassierung ausschlaggebend sind, sondern die Gleichmässigkeit über mehrere Runden. Am Start stehen u.a. Adrian Wepfer, einst Junioren-Europameister, sowie Thomas Glauser, der neben unzähligen Rennen 1979 auch die Junioren-Weltmeisterschaft gewann. Die eingesetzten Karts müssen mindestens 20 oder mehr Jahre auf dem Buckel haben.
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