RCN
02.11.2022
GLP Finale: Ende gut, alles gut!
Im großen Saal des Nürburgring Pressezentrums gegrüßte GLP Fahrtleiter Jürgen Seidel die Teilnehmer mit den Worten: „Diesmal ist alles anders. Ihr dürft bei der Fahrerbesprechung sitzen.“ Aber nicht nur der Ort der Fahrerbesprechung war ein anderer als sonst, auch die Startzeit um 13:00 Uhr war irgendwie besser an den Bio-Rhythmus mancher Teilnehmer angepasst. Auch die Aufgabenstellung war für viele Teams absolutes Neuland, galt es doch diesmal die Nürburgring GP Strecke inklusive AMG Arena, Goodyear Kehre und der schnellen Motorrad Variante der Veedol Schikane zu bewältigen.
Bei trockenem, für die Jahreszeit noch recht warmen Wetter, konnte Jürgen Seidel dann die 58 Fahrzeuge (inkl. zwei E-Cars) zügig auf die Strecke schicken. Gleich zu Beginn zeigten Steven und Jennifer Ostrowski (Mercedes Benz 190), dass ihr Tagessieg beim „Erftquellenpreis“ vor drei Wochen kein Zufall war. Mit nur 0,8 Fehlerpunkten in den ersten drei Wertungsabschnitten (bestehend aus jeweils 3 Runden) führte das Essener Paar die Punktetabelle zur Tankpause an. Ihnen folgten in Lauerstellung schon Oliver und Udo von Fragstein (Leichlingen/Leverkusen), die sich mit ihrem Ford Puma schon 1,8 Punkte eingefangen hatten. Auf P3 wurde zu diesem Zeitpunkt der Mini JCW von Winfried und Karin Schlüter aus Horstmar gelistet.
In der zweiten Hälfte der GLP konnte man den Eindruck gewinnen, die Teams kämen jetzt besser mit den neuen Gegebenheiten zurecht. Bei vielen verringerten sich nun die Anzahl der Fehlerpunkte und es wurden auch zwei Wertungsabschnitte mit null Fehlern gefahren. Dies schafften z.B. Dominik Geibert (Enspel) und Thorsten Fasel (Kaden) im BMW 318iS. Das für den AC Mayen 1927 im ADAC startende Team erreichte mit 10,7 Punkten (3,3/1,7/3,7/1,5/0,0/0,5) im Ziel den guten siebten Platz.
P5 und P6 sicherte sich jeweils ein Ehepaar. Beide Paare starteten für den MSC Wahlscheid im ADAC und beide fuhren einen „Youngtimer“. Mit 9,9 Punkten (2,7/0,4/0,5/1,7/2,4/2,2) belegten René und Tina Göbbels (Eschweiler) mit ihrem Golf 2 den sechsten Platz. Mit 0,5 Punkten weniger, also mit 9,4 Punkten landeten Andrea und Rolf Derscheid aus Much im Opel Corsa A auf dem fünften Rang.
Die GLP Gesamtsieger des Vorjahres, Harald und Harald Ezaru sen., sammelten bei der „Klingentrophy“ insgesamt 5,2 Fehlerpunkte (0,3/0,7/1,70,9/0,2/1,4) ein. Für die beiden BMW 330ci Fahrer reichte das Ergebnis diesmal für den vierten Platz.
Bis auf den zweiten Saisonlauf (nur P 47) platzierten sich Winfried und Karin Schlüter (Horstmar) in 2022 immer in den Top 10. Mit dem 3. Platz und 3,7 Fehlerpunkten (0,6/0,9/0,6/0,2/0,8/0,6) erreichten sie im Finallauf ihr bestes Jahresergebnis und setzten einer guten Saison am Ende noch ein Krönchen auf.
Bei Steven und Jennifer Ostrowski läuft es. Nach dem Sieg im letzten Lauf reichten den beiden Essenern diesmal 2,3 Punkte (0,5/0,1/0,2/0,3/0,8/0,4)
für den zweiten Platz. Nur 0,2 Punkte fehlten ihnen zum erneuten Sieg.
Ende gut, alles gut! So könnte man die Saison von Oliver und Udo von Fragstein in wenigen Worten umschreiben. Nach drei Tagessiegen in den ersten drei Veranstaltungen folgte im nächsten Lauf ein Totalausfall. Null Punkte! Nach einem zweiten Platz im vorletzten Lauf sollte sich erst beim GLP Finale endscheiden wer in dieser Saison GLP Meister wird. Zur Halbzeit der GLP lag das Vater/Sohn Team nach an zweiter Stelle hinter Steven und Jennifer Ostrowski. Dann aber besannen sich Oliver und Udo von Fragstein ihrer Qualitäten, fuhren nun fast fehlerfrei und schafften es sogar noch den letzten Wertungsabschnitt mit null Fehlern zu beenden. Spiel, Satz und Sieg würde es im Tennissport heißen. Mit einem knappen Vorsprung und insgesamt 2,1 Fehlerpunkten (1,4/0,1/0,3/0,1/0,2/0,0) sicherten sich Oliver und Udo von Fragstein nicht nur den Tagessieg, sondern auch die GLP Meisterschaft 2022. Herzlichen Glückwunsch.
Die Rookie-Wertung gewannen diesmal Max Eyck (Berlin) und Felix Schmidt im komfortablen Lexus RC-F mit 20,5 Fehlerpunkten (3,4/8,9/3,1/1,1/2,0/2,0). Mit 27,2 Punkten (3,8/3,2/0,2/14,4/0,6/5,0) folgten ihnen Nico Verbücheln (Bremen) und Lorenz Eckhardt (Wilnsdorf) im Citroen C2.
Die Mannschaftswertung beim Finallauf war mit 28,21 Punkten eine sichere Sache der „Ü30er“ (von Fragstein / von Fragstein, Ostrowski / Ostrowski und Geibert /Fasel). Alle drei Ü30er-Teams platzierten sich in den Top 7. Den zweiten Platz holte sich mit 26,61 Punkten das „Team Null Runde“ (Schlüter / Schlüter, Ezaru / Ezaru und Dedekind / Meier).
Die Green Challenge für E-Fahrzeuge war leider auf der GP Strecke nicht sehr stark vertreten. Der Tagessieg ging hier erneut, diesmal jedoch mit 34,1 Punkten (5,9/15,1/7,3/4,7/1,1) an Thomas Overbeck (Tönisvorst) und Uwe Reichle (Recke) im Renault Zoe. Für Jürgen und Colin Konrad (Haltern am See), die wieder den Tesla an den Start brachten, blieb mit 106,2 Fehlerpunkten (38,4/16,6/2,1/4,0/11,7/33,4) nur der zweite Platz.
Fahrtleiter Jürgen Seidel war mit der Veranstaltung zufrieden und lobte „seine“ Fahrer in den höchsten Tönen: „Obwohl es für viele absolutes Neuland war, hat alles sehr gut geklappt. Wir hatten lediglich einen technischen Defekt aber keinerlei Unfälle verzeichnet. Was will man mehr?“ Der Fahrtleiter freut sich jetzt auf die GLP Jahressiegerehrung am 26. November im Dorint Hotel am Nürburgring.