Dienstag, 26. November 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
Sonstiges
22.04.2022

Verkehrsunfall: Was tun, wenn es mal gekracht hat?

Über 2 Millionen Verkehrsunfälle wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes letztes Jahr erfasst. Während es in den meisten Fällen nur Sachschäden zu beklagen gab, wurden in über 250.000 Unfällen auch Personen verletzt. Wie man sich im Falle eines Unfalles richtig verhält und für was man einen KFZ Gutachter braucht, erklärt dieser Artikel.


Die ersten Schritte

Nach dem Crash besteht die unmittelbare Gefahr, dass nachfolgende Autos mit der Unfallstelle kollidieren. Verlassen Sie also so schnell wie möglich das Auto und begeben Sie sich in Sicherheit. Verschaffen Sie sich von dort einen Überblick über die Unfallstelle. Wie viele Fahrzeuge und Personen sind involviert, wo befinden sich diese und in welchem Zustand befinden sich die beteiligten Personen? Gibt es Personen, die sich nicht selber in Sicherheit bringen können, bringen Sie die Betroffenen zunächst aus der akuten Gefahrensituation an einen sicheren Ort. Der sicherste Ort auf Autobahnen und Landstraßen ist immer hinter der Leitplanke. Wenn Sie selber nicht in der Lage sind, andere Personen zu bewegen, bitten Sie um Hilfe und scheuen auch nicht davor, Schaulustige zu instruieren. Bewahren Sie Ruhe und gehen Sie mit Bedacht vor. Sorgen Sie dafür, dass bei allen Unfallautos der Motor abgestellt und der Warnblinker eingeschaltet wird. Bleiben Sie keinesfalls, auch bei schlechtem Wetter, im Unfallauto sitzen, um auf Polizei oder Rettungswagen zu warten. Die Gefahr eines zweiten Crashes durch unaufmerksame folgende Autofahrer, ist groß.

Muss das Auto abgeschleppt werden, rufen Sie einen Abschleppdienst. Im Dortmunder Raum z. B. den Abschleppdienst Dortmund.


Sichern Sie die Unfallstelle ab

Ziehen Sie sich eine Warnweste an. Warnwesten müssen in Deutschland seit 2014 mitgeführt werden, es gilt eine Weste pro Fahrzeug. Um die Gefahr eines Folgeunfalls zu vermeiden, warnen Sie nachfolgende Autofahrer durch das Aufstellen eines Warndreiecks. Das Warndreieck ist ein Pflichtzubehör und darf in keinem Auto fehlen. Es ist von großem Vorteil, wenn Sie bereits vor dem Unfall wissen, wo sich neben dem Werkzeug auch das Dreieck befindet und nicht unter Schock anfangen müssen, den Kofferraum zu durchsuchen.

Anzeige
Auf Autobahnen wird eine Entfernung vom Warndreieck zur Unfallstelle von 200 Metern empfohlen. Auf Landstraßen reichen 100 Meter, innerorts sogar nur 50 Meter. Das Aufstellen des Warndreiecks sollte nicht nach Hügeln oder in engen Kurven geschehen. Achtung: Wer die Unfallstelle nicht richtig absichert, kann bei Folgeschäden durch Auffahrunfälle haftbar gemacht werden. Jede Unfallstelle oder Autopanne muss durch das Einschalten der Warnblinkanlage sowie das Aufstellen eines Warndreiecks gekennzeichnet werden.


Rufen Sie die Polizei

Ist die Unfallstelle gesichert, sollten Sie die Polizei kontaktieren. Die Leitstelle wird routiniert die wichtigen Fragen stellen und sich auch nach verletzten Personen erkundigen. Wenn nötig, wird zusätzlich zu einem Streifenwagen noch ein Rettungswagen geschickt. Die Polizei wird den Unfall neutral aufnehmen und es wird nicht direkt zu Schuldzuweisungen kommen. Natürlich wird auch Ihre Aussage aufgenommen. Versuchen Sie sich an den Unfallhergang genau zu erinnern, beschreiben Sie alles was Ihnen einfällt und vergessen Sie keine Details für den Unfallbericht. 


Dokumentieren Sie den Unfall

Die Polizei wird selbstverständlich Fotos des Ortes und der Unfallautos machen. Achten Sie darauf, den Unfallort unberührt zu lassen, damit Sie keine Spuren verwischen oder andere wichtige Aspekte verfälschen. Sollten Autos aus Sicherheitsgründen aus dem Fahrbahnbereich geschoben werden, bevor die Polizei eingetroffen ist, machen Sie unbedingt Aufnahmen von den Originalpositionen der Fahrzeuge. Parallel zur Polizei sollten auch Sie selber Aufnahmen machen, nur für den Fall, dass später wichtige Ansichten fehlen oder verloren gehen.


Beauftragen Sie einen Gutachter

Nach dem Unfall kommt es zur Begutachtung des Schadens. Der Schädiger versucht zumeist weniger zu zahlen, als er müsste. Hier ist Vorsicht geboten. Beauftragen Sie deswegen immer einen unabhängigen Unfallsachverständigen, der den Schaden unabhängig von den Beteiligten beurteilt. Dieser kostet zwar Geld, der Gutachter kann im Notfall mit seinen Gutachten aber teure und unnötige Gerichtsverfahren vermeiden. Deswegen ist das Geld in einem solchen Gutachten gut investiert und Betrügern wird das Leben schwer gemacht.


Ist Benzin ausgelaufen?

Sollten Sie Benzingeruch wahrnehmen, ist das Rauchen von Zigaretten im Unfallbereich natürlich tabu. Fahrzeugbrände sind zum Glück sehr selten. Das Risiko für einen Fahrzeugbrand liegt, bezogen auf die Gesamtzahl aller Unfälle, bei unter einem Prozent. Auch die Kombination von Feuer und Benzin stellt keine große Gefahr dar, solange alle Beteiligten evakuiert werden konnten. Nur wenn im Kraftstofftank ein Gasgemisch in einem bestimmten Verhältnis von Ausdünstung des Kraftstoffs und Luftsauerstoffs vorhanden ist, kann es zu einer Explosion kommen.