Übertragen wurden alle Rennläufe im Live-Stream mit Moderation auf der Homepage des Veranstalters.
Dabei stand die PRTC wieder ganz im Zeichen von ambitionierten Neueinsteigern, schnellen Quereinsteigern, talentierten Gentleman-Drivern, und motivierten Gaststartern als Lokalmatadoren, die für einen explosiven Mix mit Tourenwagen-Action pur sorgten.
„Real cars, real Racing. Das ist das Motto unserer Rennserie. Wir bieten professionell organisierte Rennen mit ansprechenden Tourenwagen in 4 Wertungsklassen zu bezahlbaren Kosten bei einer guten Vermarktung. Dieses Konzept kommt immer besser an und wir freuen uns über den großen Zuspruch. Nicht zuletzt liefern unsere Rennfahrer eine grandiose Show für die Zuschauer ab. Wir bieten Tourenwagen-Action pur“, gab Organisator Andreas Pfister zu Beginn des Rennwochenendes zu Protokoll.
Alle Rennfahrzeuge sind mit Einheitsreifen von Toyo Tires, mit dem Semi-Slick Proxes R888R oder Slick Proxes RS1 ausgestattet, was in Verbindung mit dem Zentraleinsatz und „rotierendem System“ der Chevrolet und CUPRA Rennfahrzeuge (Klasse 1 und 2) durch die Pfister-Racing GmbH für eine hohe Chancengleichheit zu bezahlbaren Kosten sorgt.
Der Sieger der Pfister-Racing Tourenwagen-Challenge (PRTC) 2022 der Klasse 2 erhält eine kostenfreie Testfahrt im 350 PS starken TCR-Boliden.
Bedrich setzt erste Duftmarke mit der Pole-Position für Rennen 1
Am Freitag konnten sich die Fahrer im Rahmen der freien Testsessions auf die Rennstrecke und die Bedingungen einschießen. Der Salzburgring fordert sie dabei mit schnellen Hochleistungs-Passagen aber auch einer engen Schikane heraus, die höchste Konzentration in der Bremsphase erfordert.Im Zeittraining zur Ermittlung der Startaufstellung für Rennen 1, wurden erstmals die Karten auf den Tisch gelegt: Marco Bedrich (Cottbus) konnte seine aufsteigende Form fortsetzen und brannte mit einer Rundenzeit von 1:52:930 die Bestzeit der Klasse 2 in den österreichischen Asphalt. Ebenfalls den Sprung in die erste Startreihe schaffte der Meisterschaftsführende Tim Schestag (Walldorf). Dahinter gab es mit Simon de Mori (AT, Hörbranz) und Raphael Rennhofer (AT, Wien) eine komplette Startreihe in rot-weiss-rot zu sehen.
In der CUPRA-Klasse-3 konnte sich Hinrich Groeneveld (GER, Moosburg) für ATT-Racing mit schnellen Rundenzeiten den Platz an der Sonne sichern, vor Patrick Eppich (AT, St. Lorenzen) die beide in 330 PS starken CUPRA Leon MKII DSG Rennwagen am Start waren.
Das erste Rennen wurde mit einem stehenden „Grand Prix Start“ freigegeben und die zahlreichen Fans vor Ort an der Rennstrecke, aber auch die Zuschauer im Live-Stream freuten sich bereits wieder auf echte Tourenwagen-Action.
Nach dem Erlöschen der Startampeln nutzte allerdings zunächst Tim Schestag die Gunst der Stunde um die führende Position zu übernehmen. Hinter ihm entbrannte ein sehenswerter Dreikampf von Marco Bedrich, Dirk Ehlebracht ( Oberursel) und David Stein (Usingen) um Position zwei.
Zu dritt nebeneinander durchquerten die genannten Protagonisten die Fahrerlagerkurve und fuhren daraufhin in das Reiner-S ein. Keiner der drei Rennfahrer wollte auch nur einen Zentimeter abgeben und so kam es zu einem ordentlichen Lackaustausch, den das Verfolgerfeld nutzen konnte um wieder an die vorderen Positionen anzuschliessen.
Die Verlierer der genannten Kollision waren David Stein und Dirk Ehlebracht, die beide Positionen einbüßten. Auf die dritte Position nach Vorne fahren konnte dadurch Mathias Gaiser (Oberursel) vor Raphael Rennhofer.
Marco Bedrich allerdings kam mit Blessuren davon und schaffte es, sich indes in den Windschatten des Führenden Tim Schestag zu heften.
Ein weiterer Zweikampf wirbelte dann das weitere Renngeschehen nochmals durcheinander: Thomas Eckert ( Nürnberg) verteidigte seine Position gegen Martin Rennhofer senior (AUT, Wien) und traf dabei den Reifenstapel in der ersten Schikane, den er auf die Rennstrecke schob, was eine Safty-Car-Phase mit Neutralisation des Rennens zur Folge hatte.
Beim Re-Start blieb zunächst Schestag in der führenden Position, wurde dann aber durch ein Missverständnis mit dem zu überrundenden David Stein nach hinten geworfen, was Marco Bedrich nutzte um Platz 1 zu übernehmen.
Damit schaffte es Bedrich seinen dritten Saison-Sieg in Folge zu holen, vor Tim Schestag, der am Ende noch an Mathias Gaiser wieder vorbeigehen konnte. Einen tollen vierten Rang erreichte der Tourenwagen-Rookie Raphael Rennhofer.
In der CUPRA-Klasse holte Eppich einen Heimsieg, da Groeneveld zum Ende des Rennens mit technischen Problemen an seinem Rennwagen zu kämpfen hatte.
Nun waren alle Vorbereitungen bereits auf das zweite Zeittraining und Rennen gerichtet, welche am Sonntag bei noch heißeren Temperaturen über 35 Grad stattfinden sollten. In der Zwischenzeit freuten sich die PRTC-Rennfahrer in einem „Meet & Greet“ mit den Tourenwagen-Legenden den ehemaligen Formel1-Rennfahrer Christian Danner im Paddock kennenlernen zu können.
Dirk Ehlebracht meldet sich mit der Pole für Rennen 2 eindrucksvoll zurück
Die Fans fieberten bereits auf den rollenden Indianapolis-Start des zweitens Rennen hin, für welches sich Dirk Ehlebracht eindrucksvoll die Pole-Position vor Robin Renz (GER, Stuttgart) sichern konnte, womit sich beide mit einer starken Performance zurückmelden konnten.Ehlebracht konnte nach dem Start auch zunächst die Führung übernehmen, aber Tim Schestag konnte ihn bereits am Ende der ersten Rennrunde mit einem beherzten Manöver überholen. Doch wie sehr Tim Schestag am Limit unterwegs war, zeigte sich bereits wenige Augenblicke später: er touchierte den Reifenstapel in der ersten Schikane.
Das ermöglichte es den Verfolgern an der Spitze dran zu bleiben, allen voran Dirk Ehlebracht sowie Robin Renz und Mathias Gaiser. Doch die Spannung war damit noch lange nicht zu Ende, eine erneute Safety-Car-Phase durch den Ausfall von Simon de Mori ließ das gesamte Feld nochmals auf wenige Meter zusammenrücken.
Damit begann nach dem Re-Start ein echtes Herzschlagfinale in welchem nur wenige Wimpernschläge den Unterschied machen sollten. Zunächst entbrannte ein Dreikampf zwischen Ehlebracht-Renz-Gaiser, welcher mit einem Highspeed-Dreher von Mathias Gaiser in der Fahrerlagerkurve nach einer Berührung mit Robin Renz endete.
In Führung musste Schestag nun tief in die Trickkiste greifen um sich auf den letzten Metern in einem hauchdünnen Foto-Finish vor Robin Renz und Dirk Ehlebracht behaupten zu können. Die Top-5 konnten danach David Stein und Marco Chianese (IT, Würzburg) komplettieren, die beide ein starkes Rennen ablieferten.
Patrick Eppich trug erneut den Sieg in der CUPRA-Klasse vor Hinrich Groeneveld davon.
Mit einer grandiosen Show am Salzburgring verabschiedet sich die PRTC nun vorerst bis zu den nächsten Rennläufen vom 22. bis 24.07.2022 am Automotodrom Grobnik an der kroatischen Mittelmeerküste. Auch auf dieser Strecke wird nach dem Motto „real cars, real racing“ wieder Action ohne Ende geboten sein.