„Was für ein aufregendes Rennen. Wir haben heute nahezu alles perfekt gemacht. Der Schlüssel zum Erfolg war, dass wir etwas früher als die Konkurrenten zum Reifenwechsel an die Box gekommen sind. Wir sind das Risiko eingegangen und wurden dafür belohnt. Durch den frühen Stopp hatte ich einen zeitlichen Vorsprung, um meine Slicks ins richtige Temperaturfenster zu bekommen“, erklärte der überglückliche Gewinner. DTM-Neuling Laurin Heinrich (Würzburg) überquerte im Porsche 911 GT3 R mit einem Rückstand von 1,306 Sekunden als Zweiter die Ziellinie und stand damit zum zweiten Mal in dieser Saison auf dem Treppchen. Ricardo Feller (CH) verbesserte sich im Audi R8 LMS GT3 Evo2 nach einer sensationellen Aufholjagd vom 26. auf den dritten Rang.
Das Wetter spielte im 13. Meisterschaftslauf auf dem Alpenkurs in der Steiermark eine Hauptrolle. Bei leichtem Regen starteten fast alle Fahrer mit Regenreifen. Die Zuschauer erlebten eines der aufregendsten und actionreichsten Saisonrennen mit harten Rad-an-Rad-Duellen sowie zahlreichen Überholmanövern in allen Teilen des Feldes. Pole-Setter Heinrich setzte sich sofort ab und konnte seine Spitzenposition auf über zwei Sekunden ausbauen. Hinter dem Würzburger folgten sein Teamkollege Ayhancan Güven (TR), Mercedes-AMG-Pilot Maro Engel (Monaco), Preining sowie Kelvin van der Linde. Letztgenannter konnte sich auf Rang zwei vorarbeiten und absolvierte als Erster der Top-Fahrer den Pflicht-Boxenstopp. Kurz darauf zog van der Linde mit aufgewärmten Pirelli-Slicks an Heinrich vorbei, dessen Reifen noch nicht im optimalen Temperaturfenster waren. Nach 37 Runden fuhr der 27-Jährige als Sieger vor Heinrich ins Ziel.
Dahinter erlebten die Fans immer wieder spektakuläre Zweikämpfe und einen wie entfesselt fahrenden Feller. Der von Rang 26 gestartete Schweizer überholte im Anschluss einer kurzen Safety-Car-Phase die vor ihm liegenden Preining sowie Engel und übernahm Platz drei. In den letzten Umläufen lieferte er sich einen hitzigen Zweikampf mit René Rast, konnte die Angriffe des dreimaligen DTM-Champions jedoch bis ins Ziel abwehren. Damit meldete Feller eindrucksvoll seine Meisterschaftsambitionen an. Hinter Rast überquerte Engel auf dem Formel-1-Kurs in Spielberg als Fünfter die Ziellinie.
Der Gesamtzweite Preining steuerte seinen Porsche 911 GT3 R vom Team Manthey EMA auf Rang sechs und konnte damit den Abstand zur Spitze auf sechs Punkte verkürzen. Luca Stolz (Brachbach) verbesserte sich im Mercedes-AMG GT3 als Siebter um sieben Plätze, Marco Wittmann (Fürth) beendete den 13. Meisterschaftslauf im BMW M4 GT3 auf Rang acht. Tabellenführer Mirko Bortolotti (I) arbeitete sich bis zum Pflicht-Boxenstopp auf Position sechs vor, fiel nach dem Reifenwechsel jedoch auf Rang neun zurück. Dennoch behauptete der Lamborghini-Pilot seine Führung im Gesamtklassement. Dennis Olsen (N) wurde im zweiten Neunelfer von Manthey EMA Zehnter.
Der zweite Lauf auf dem Red Bull Ring wird am Sonntag um 13:30 Uhr gestartet. Der deutsche Free-TV-Sender ProSieben beginnt bereits um 13:00 Uhr mit der Übertragung. Die Entscheidung über die Startaufstellung für das Sonntagsrennen fällt im Qualifying, das um 9:35 Uhr beginnt und genau wie das Rennen live im Stream auf ran.de sowie dem YouTube-Kanal der DTM zu sehen ist. Weltweit wird die DTM in über 150 Territorien live oder re-live ausgestrahlt.
Laurin Heinrich: „Wenn man von der Pole-Position startet und das Rennen so lange anführt, möchte man natürlich auch gewinnen. Trotzdem bin ich glücklich über den zweiten Platz. Es waren herausfordernde Bedingungen gegen die weltweit besten GT-Fahrer und das in meiner ersten DTM-Saison. Vielleicht waren wir einen Tick zu spät an der Box, hinten raus ist die Strecke plötzlich schnell getrocknet. Gegen Kelvin van der Linde hatte ich dann auf kalten Reifen keine Chance.“
Ricardo Feller: „Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich vom 26. Startplatz aus Punkte auf die Spitze in der Meisterschaft gut machen kann. Das zeigt aber, wie eng es in der DTM zugeht. Eine super Strategie, ein schneller Boxenstopp und natürlich auch die nötige Portion Glück waren die Faktoren für diese Aufholjagd. In den Schlussrunden bin ich im Duell gegen René Rast ‚All in‘ gegangen, den Platz wollte ich auf keinen Fall mehr hergeben.“
Ergebnis, 1. Rennen, Red Bull Ring
1. Kelvin van der Linde (ZA/Abt Sportsline)2. Laurin Heinrich (D/Team75 Motorsport), +1,306 Sekunden
3. Ricardo Feller (CH/Abt Sportsline), +6,631 Sekunden
4. René Rast (D/Schubert Motorsport), +6,899 Sekunden
5. Maro Engel (D/Mercedes-AMG Team Mann-Filter), +9,397 Sekunden