Stuttgart. Drei der vier Porsche Coanda Esports-Werkspiloten nehmen am Spring Major Finale der ESL R1-Simracing-Meisterschaft in München teil. Beim achten und letzten regulären Saisonlauf reichte Mitchell deJong auf dem Hockenheimring ein neunter Platz, um den Sprung unter die besten 24 Simracer der neu geschaffenen Esports-Rennserie zu schaffen. Dem Niederländer Mack Bakkum genügten sogar die vier Punkte für den achten Platz in seinem letzten Viertelfinalrennen, um das Ticket für die Reise in die bayerische Landeshauptstadt zu lösen. Das Spring Major Finale findet im Rahmen der „Rennsport Summit“ am 3 und 4. Juni als Offline-Event vor Zuschauern statt. Für die Teilnehmer geht es um ein Preisgeld von insgesamt 225.000 Euros.
In den vier Viertelfinalrennen konnten sich am vergangenen Freitag nur Rogers und deJong für die Halbfinalläufe durchsetzen. Neben den beiden Werksautos von Porsche Coanda Esports Racing kamen zwei weitere Porsche 911 GT3 hinzu: Auch die Heroic-Fahrer Tommy Östgard aus Norwegen und der Finne Tuomas Tähtelä hatten den Cut geschafft. Tähtelä qualifizierte sich am Montagabend allerdings nur für den achten Startplatz des ersten Halbfinales. Ein Gerangel am Ende der ersten Runde warf ihn hoffnungslos zurück. DeJong nahm das Zehnrundenrennen von der fünften Position auf, die er bis ins Ziel gegen den Tabellenführer Luke Bennett aus Großbritannien verteidigen konnte. Damit war dem US-Amerikaner die Finalteilnahme sicher.
Im Qualifying für das zweite Halbfinale fehlten Rogers als Fünftplatziertem exakt 0,040 Sekunden auf die Pole-Position – ein Beleg für die enorme Konkurrenzdichte in der ESL R1-Serie. Entsprechend hart musste er sich in der ersten Runde gegen furiose Angriffe seiner Hintermänner verteidigen. Als die sich im Streit um den so wichtigen sechsten Rang jedoch in Duelle verstrickten, bekam der Australier etwas mehr Luft und kam unbedrängt als Fünfter ins Ziel. Östgaard arbeitete sich nach einem verpatzten Qualifying noch bis auf Rang zehn vor. Das letzte Rennen des Tages erlebte er damit nur als Zuschauer.
Für die beiden Porsche Coanda-Piloten lief das Finale enttäuschend. Rogers legte einen Frühstart hin und musste eine Boxendurchfahrt-Strafe antreten. Sie warf ihn ans Ende des Feldes zurück. DeJong kam nach Platz elf im Qualifying auf Rang zehn ins Ziel.
Die erstmals ausgerichtete ESL R1-Serie der Electronic Sports League (ESL) richtet sich primär an Werksteams und große Esports-Organisationen. Die Simracing-Rennserie auf der neuen Simulationsplattform „Rennsport“ startet in der zweiten Jahreshälfte als Herbstmeisterschaft in die nächste Runde.
Stimmen nach dem Rennen
Philip Stamm (D, Teamchef Porsche Coanda Esports Racing): „Beim letzten Rennen in Hockenheim ging es für uns eher darum, welche Ergebnisse unsere Konkurrenten einfahren. Josh Rogers war für München bereits sicher qualifiziert. Da er und Mitchell deJong heute das Finalrennen erreicht haben, ist ihre Ausgangsbasis für das Spring Major jetzt besonders gut. Was Mack Bakkum angeht, mussten wir dagegen ganz schön schwitzen. Dass es sich mit Tabellenplatz 24 genau ausgegangen ist, stimmt uns natürlich positiv. Wir schicken drei Autos nach München, damit können wir zufrieden sein. Dort warten zwei Tage mit einem spannenden Rennformat auf uns. Zur Vorbereitung werden wir maximal testen.“
Mitchell deJong (NL, Porsche Coanda Esports Racing): „Mein Montag lief sehr gut. Ich habe es bis in den Finallauf geschafft, das bringt mir gute Punkte für das Spring Major in München ein. Leider konnte ich es im Qualifying nicht ganz umsetzen, hatte im Rennen aber gute Duelle und bin auf Rang neun gekommen.
Joshua Rogers (AUS, Porsche Coanda Esports Racing): „Mir fehlen etwas die Worte, was mein Finalrennen heute betrifft – leider nicht aus guten Gründen. Ich muss schauen, was genau passiert ist. Ich habe einen Frühstart hingelegt, das war ganz klar mein Fehler. Ich wollte im Hinblick auf München so viele Punkte wie möglich mitnehmen. Aber so etwas kommt im Motorsport manchmal vor. Das Spring Major folgt einem ganz anderen Konzept, das macht es nochmal reizvoller. Ich freue mich auf die Herausforderung.“
Mack Bakkum (NL, Porsche Coanda Esports Racing): „Ein ganz schön aufregender Tag heute! Auf Tabellenplatz 24 habe ich es dank der Resultate der Konkurrenz noch in das Spring Major Event geschafft – vermutlich das nervenaufreibendste Rennen, bei dem ich je zugesehen habe. Ich bin glücklich, dass es noch geklappt hat!“
Hockenheim (D), Ergebnis Finale
1. Marcell Csincsik, Audi R8 LMS GT3 evo II (H, R8G Esports)2. James Baldwin, AMG GT3 Evo (UK, Mercedes-AMG Petronas Esports Team)
3. Luke Bennett, BMW M4 GT3 (UK, Team Redline)
Punktestand Fahrerwertung nach 8 von 10 Wertungsläufen
1. Luke Bennett (UK, Team Redline), 290 Punkte2. Marcell Csincsik (H, R8G Esports), 278 Punkte
3. Joshua Rogers (AUS, Porsche Coanda Esports Racing), 255 Punkte
Punktestand Teamwertung nach 8 von 8 Wertungsläufen
1. Team Redline, 758 Punkte2. R8G Esports, 728 Punkte
3. Porsche Coanda Esports Racing, 560 Punkte