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FIA WEC
27.04.2023

In Spa-Francorchamps sind erstmals drei Porsche 963 am Start

Porsche Penske Motorsport reist zuversichtlich zum dritten Lauf der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC. Auf dem Circuit de Spa-Francorchamps will das Werksteam mit dem Porsche 963 an die erfolgreiche Vorstellung im portugiesischen Portimão anknüpfen. Dort fuhr zum ersten Mal ein nach LMDh-Reglement entwickelter Porsche in der WEC aufs Podium. In Belgien gehen gleich drei Hybrid-Prototypen „Made in Flacht“ in der Hypercar-Klasse ins Rennen: Neben den beiden Werksautos bringt auch die Kundenmannschaft Hertz Team JOTA erstmals einen 963 an den Start. In der GTE-Am-Klasse stellen sich fünf weitere Porsche-Kundenteams mit sechs 911 RSR aus Weissach dem Wettbewerb.

Stuttgart. Die FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC gastiert am kommenden Wochenende in Spa-Francorchamps. Zur Vorbereitung auf den dritten WM-Lauf des Jahres hat Porsche Penske Motorsport bereits Ende März einen mehrtägigen Test auf dem 7,004 Kilometer langen Kurs absolviert. Entsprechend gut gerüstet tritt das Werksteam mit dem Porsche 963 zum 6-Stunden-Rennen an. Auch der dritte Platz beim zweiten Saisonrennen in Portimão verleiht der WEC-Mannschaft Rückenwind. Die in Mannheim beheimatete Werks-Crew nimmt in Belgien erneut ein Podiumsresultat ins Visier. Die sogenannte „Ardennen-Achterbahn“ zählt zu den anspruchsvollsten Strecken der Saison und dient als Bühne für die finale Vorbereitung auf die 24 Stunden von Le Mans. Der Langstreckenklassiker feiert am 10./11. Juni diesen Jahres seinen 100. Geburtstag.

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„Unser Sieg im IMSA-Rennen in Long Beach und der Podestplatz beim Lauf der FIA WEC in Portimão haben dem gesamten Team einen zusätzlichen Schub verliehen. Dies wollen wir in Spa-Francorchamps nutzen und den guten Trend fortsetzen“, erklärt Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Das Rennen in Belgien ist die Generalprobe für das große Highlight in Le Mans. Umso wichtiger ist es, dass wir die Performance unserer Autos und die Abläufe im Team weiter optimieren. Ich freue mich zudem sehr, dass wir in Spa-Francorchamps erstmals auch einen Porsche 963 in Kundenhand sehen können. Ich bin sicher, das Hertz Team JOTA wird eine steile Lernkurve zeigen und schon bald auf Topniveau agieren.“

„Platz drei in Portimão war eine schöne Belohnung für das gesamte Team und hat gezeigt: Die harte Arbeit zahlt sich aus. Nun wollen wir in Spa-Francorchamps nachlegen“, nennt Urs Kuratle seine Erwartungen. Der Leiter Werksmotorsport LMDh ergänzt: „Auf der legendären Strecke in den Ardennen erwartet uns sicherlich ein spannender Wettbewerb. In Spa ist nicht nur die Fahrzeug-Performance allein entscheidend, sondern es kommt bei oftmals wechselnden Wetterbedingungen mindestens ebenso sehr auf die fahrerischen Leistungen, die Strategie und das Teamwork an. Es ist schön, dass die LMDh-Fahrzeugflotte ‚Made in Flacht‘ gleich drei Autos umfassen wird. Ich bin sehr gespannt auf das Debüt unseres Kundenteams JOTA mit dem Porsche 963.“

Mitte April hat Porsche den ersten 963 als Kundensport-Rennwagen an das Hertz Team JOTA ausgeliefert. Die britische Mannschaft um die Miteigentümer David Clark und Sam Hignett ist amtierender FIA Langstrecken-Weltmeister in der LMP2-Kategorie und konnte in den vergangenen neun Jahren insgesamt zehn Podiumsplätze bei den 24 Stunden von Le Mans feiern. In dieser Saison steigt das Team in die Hypercar-Klasse auf und schickt in Spa-Francorchamps zum ersten Mal einen der über 500 kW (680 PS) starken Hybrid-Prototypen ins Rennen. Porsche Motorsport steht seinem LMDh-Kundenteam bei allen WEC-Läufen mit Beratern zur Seite.

Im Cockpit des ersten privaten Porsche 963 debütieren Werksfahrer António Félix da Costa aus Portugal, der Brite Will Stevens und Yifei Ye. Der Chinese ist der Förderpilot von Porsche Motorsport Asia-Pacific. „Unser erstes Rennen als Hypercar-Teilnehmer ist für alle, die mit JOTA, Hertz, Singer und Brady verbunden sind, ein ganz besonderes Ereignis“, erklärt JOTA-Miteigentümer Sam Hignett. „Zusammen mit Porsche haben wir extrem hart gearbeitet, um das Auto für sein Debüt vorzubereiten – und es sieht großartig aus. Mit unserer einzigartigen Lackierung und dem starken Fahreraufgebot können wir es kaum erwarten loszulegen.“

Der Circuit de Spa-Francorchamps liegt im Osten Belgiens unweit der deutschen Grenze. Die 1921 eröffnete Rennstrecke führt über 7,004 Kilometer und ist damit der längste permanente Kurs im Kalender der FIA WEC. 21 Kurven und mehrere vergleichsweise lange Geraden führen spektakulär bergauf und bergab durch die wallonische Landschaft – die traditionsreiche Strecke trägt aus diesem Grund den Beinamen „Ardennen-Achterbahn“. Jüngste Umbaumaßnahmen verbesserten die Auslaufzonen in der legendären Kurvenkombination Eau Rouge – Raidillon. Hier und an weiteren Stellen am Streckenrand kamen außerdem weitere Tribünen hinzu. Der grundsätzliche Streckenverlauf jedoch blieb unverändert. Das 6-Stunden-Rennen steht seit der Gründung der FIA WEC jedes Jahr im Kalender.

Das Werksteam Porsche Penske Motorsport setzt in der FIA WEC zwei LMDh-Prototypen in der Hypercar-Klasse ein. Deren maximale Antriebsleistung liegt gemäß der Balance of Performance (BoP) aktuell bei 516 kW (702 PS). Im Rennwagen mit der Startnummer 6 wechseln sich Kévin Estre (Frankreich), André Lotterer (Deutschland) und Laurens Vanthoor (Belgien) ab. Das Trio belegte im vorangegangenen WM-Lauf in Portimão den dritten Platz. Das Schwesterfahrzeug mit der Nummer 5 teilen sich Dane Cameron aus den USA, der Franzose Frédéric Makowiecki und Michael Christensen aus Dänemark. Den Kunden-Porsche 963 von Hertz Team JOTA mit der Startnummer 38 pilotieren António Félix da Costa, Will Stevens und Yifei Ye.

In der GTE-Am-Kategorie schicken die Porsche-Kundenteams sechs Exemplare des rund 378 kW (515 PS) starken 911 RSR an den Start. Im Neunelfer von Project 1 – AO mit der Startnummer 56 agieren PJ Hyett und Gunnar Jeanette (beide USA) sowie der ehemalige Porsche-Junior Matteo Cairoli aus Italien. Im Neunelfer mit der Nummer 86 von GR Racing bilden die beiden Briten Michael Wainwright und Ben Barker mit dem Italiener Riccardo Pera das Fahrertrio.

Die Nummer 60 von Iron Lynx fahren die Italiener Claudio Schiavoni und Matteo Cressoni sowie Alessio Picariello aus Belgien. Im pinkfarbenen Iron Dames-Schwesterfahrzeug mit der Nummer 85 geht das einzige reine Frauenteam in der WEC ins Rennen: Lokalmatadorin Sarah Bovy aus Belgien, Michelle Gatting aus Dänemark und die Schweizerin Rahel Frey.

In der Nummer 77 von Dempsey-Proton Racing wechselt sich Teambesitzer Christian Ried aus Schöneburg mit Mikkel Pedersen aus Dänemark und dem ehemaligen Porsche-Junior Julien Andlauer (Frankreich) ab. Ins Lenkrad der Nummer 88 von Proton Competition greifen der Amerikaner Ryan Hardwick, Zacharie Robichon aus Kanada und der Brite Harry Tincknell.

Laurens Vanthoor (Porsche 963 #6): „Ich freue mich auf mein Heimspiel in der WEC. Ich wohne zirca eine Stunde von der Strecke entfernt – und vielleicht kann ich ja sogar noch eine Nacht mehr zu Hause schlafen. Es ist lange her, dass ein Belgier in der Endurance-Topklasse fuhr. Der letzte erfolgreiche Fahrer hieß Jacky Ickx. Es ist eine Ehre für mich, in solch prominente Fußstapfen zu treten. Ich mag den Kurs in Spa. Er bietet verschiedene interessante Facetten, weshalb er bei vielen Rennfahrern beliebt ist. Alle 963-Piloten in unserem Team kennen die Strecke gut und haben dort teilweise bereits im GT-Sport Erfahrungen und Erfolge gesammelt. Ich denke, wir sind bestens aufgestellt.“

Dane Cameron (Porsche 963 #5): „Der Circuit de Spa-Francorchamps gehört zu den Strecken, die ich in Europa am besten kenne. Sie zählt zu meinen Lieblingskursen. Wir machen mit dem Porsche 963 stetig Entwicklungsfortschritte und treten jedes Wochenende ein bisschen besser vorbereitet an. Bei dem Lauf in Belgien handelt es sich um das letzte WEC-Rennen vor den 24 Stunden von Le Mans. Wir bekommen also noch einmal die Gelegenheit, ein paar Punkte auf unserer Liste abzuhaken, um optimal vorbereitet nach Frankreich zu reisen.“

Alessio Picariello (Porsche 911 RSR #60): „Wegen des Hypercar-Hypes rechne ich damit, dass diesmal sehr viele Zuschauer nach Belgien kommen werden. Ich finde es immer toll, in meiner Heimat ein Rennen zu bestreiten – und dies gilt ganz besonders in einer Weltmeisterschaft wie der WEC. Der Kurs macht mit dem 911 RSR jede Menge Spaß. Ich freue mich auf eine meiner Lieblingsstrecken.“

Sarah Bovy (Porsche 911 RSR #85): „Es sind meine ersten ‚6 Hours of Spa’ in der WEC. Ich habe dieses Rennen sehr oft als Zuschauerin verfolgt. Ich war als Fan vor Ort, habe mir in der Startaufstellung alle Autos angesehen und das Geschehen auf der Strecke bei wirklich jedem verrückten Wetter angeschaut. Damals sagte ich, es wäre echt cool, einmal dieses Rennen selbst zu bestreiten. Jetzt kann ich es kaum abwarten, endlich den Porsche 911 RSR dort zu fahren. Wir wollen für die vielen Leute, die uns unterstützen und anfeuern, abliefern. Von meinem Elternhaus dauert es ungefähr eine halbe Stunde bis zur Strecke. Ich fühle mich in Spa wie daheim, es ist quasi mein Garten. Im Fahrerlager kannst du dich schnell verirren, aber ich kenne jede Abkürzung. Der Kurs ist mir ebenfalls bestens bekannt.“

Ben Barker (Porsche 911 RSR #86): „Spa-Francorchamps. Eau Rouge. Vollgas im 911 RSR. Klasse! Der Neunelfer ist sehr stark. Im vergangenen Jahr zeigten wir trotz widriger Bedingungen ein gutes Tempo. Der Porsche funktioniert im Trocknen und im Nassen. Als Fahrer bekommst du jederzeit das notwendige Feedback vom Auto. Auf wechselnde Wetterverhältnisse können wir natürlich auch in diesem Jahr wieder treffen. Wir sind jedoch zuversichtlich und bestens vorbereitet. Im vergangenen Jahr haben wir den sechsten Platz belegt, ein Podium wäre diesmal ganz nett.“