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Formelsport Allgemein
08.05.2023

Hockenheim feiert BOSS GP beim Hockenheim Historic

Mehr als 35.000 Zuschauer sorgten für eine Rekordkulisse beim Hockenheim Historic 2023. Mit Ingo Gerstl, Antonio Pizzonia, Simone Colombo und Henry Clausnitzer gab es gleich vier Doppelsieger in der BOSS GP Racing Series.

19 Jahre nach seinem letzten Auftritt in Hockenheim hatte Ex-Formel-1-Pilot Antonio Pizzonia (BRA, HS Engineering) sichtlich Spaß, als er sich im längeren Sonntagsrennen eine Zeit lang mit dem World-Series-V8 gegenüber dem Formel-1-V10 von Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) behaupten konnte. Mehrere Runden lang tauschten die beiden die Führung im Rennen, bis Gerstl im Toro Rosso STR1 schließlich das Tempo anzog und die schwarz-weiß-karierte Flagge für die BOSS GP F1 Class als Erstes sah. Dahinter klassierte sich der legendäre Benetton B197, Siegerwagen beim Grand Prix von Deutschland 1997, in Händen des Tübingers Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing). Das Rennen für die Königsklasse endet bereits nach 15 Minuten, um die Laufzeit der wertvollen Fahrzeuge zu schonen. Für Pizzonia ging es noch zehn Minuten weiter, die er mit weiteren Rundenzeiten knapp an der 1:30er-Schallmauer füllte. Pizzonia, am Samstag mit ausgefallener Traktionskontrolle zum Klassensieg gefahren, sicherte sich auch am Sonntag die volle Punktezahl in der OPEN-Klasse. Mit ihm auf das Klassenpodest kletterte Teamkollege Paul O'Connell (IRE) bei der BOSS GP-Premiere seines Dallara-World-Series-Wagens mit einem von Nicholson McLaren getunten V8-Cosworth-Motor.


Fiedler überraschend zurück auf dem Podest

Zahlreiche Verschiebungen gab es in der FORMULA-Klasse im Laufe der beiden Rennen am Hockenheimring. An der Spitze war es ein erneut ein episches Duell zwischen Simone Colombo (ITA, MM International) und Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio), welches sich bis zur Ziellinie immer wieder zuspitzte. Letztlich entschieden in Lauf 1 am Samstag 0,085 Sekunden über Sieg und Rang 2. Colombo behielt die Überhand, so wie auch in Lauf 2, und baute damit seine Führung in der Meisterschaft aus. Der Franke Andreas Fiedler (GER, Fiedler Racing) schob sich am Samstag peu à peu von Startplatz 8 nach vorne und verteidigte den umkämpften letzten Podestplatz gegen „Checco“ Malavasi (ITA, Scuderia Palladio), der sich mit Rang 4 zufriedengeben musste. Für Fiedler war es beim Debüt in einem GP2-Dallara der Generation 2008 der erste Podestplatz seit 2020. Lange Zeit behauptete auch im zweiten Rennen ein Deutscher den dritten Rang: Alexander Seibold (GER, Seibold Auto + Sport) hatte bis kurz vor Schluss den dritten Platz inne. Marc Faggionato (ITA, MM International) blieb am Vorstart stehen und hetzte dem Feld anschließend hinterher. Kurz vor Rennende schloss er auf Seibold auf und probierte mehrmals, den Deutschen zu überholen. Seibold behauptete sich lange, musste dann aber vor der Mercedes-Tribüne nachgeben.


Clausnitzer setzt Siegesserie fort

In der SUPER LIGHTS-Klasse war diesmal Durchkommen das Gebot der Stunde. Stefan Eisinger-Sewald (AUT, Red Rose Racing) machte sich nach einem Getriebeschaden bereits Samstagabend auf den Weg nach Hause in die Werkstatt, dafür konnte Jody Stadelmann (SUI) im Formel Nippon nach einem Lenkdefekt am Samstag zumindest am Sonntagsrennen teilnehmen. Den Sieg allerdings sicherte sich Henry Clausnitzer (GER, WF Racing), der mit vier Siegen in vier Saisonrennen zum Seriensieger avanciert.


BOSS GP präsentiert Hypercar

Premiere feierte am vergangenen Wochenende auch die BOSS GP Hypercar Demonstration. Am Steuer eines brandneuen Aston Martin Valkyrie war BOSS GP-Fahrer Thomas Jackermeier (GER, Top Speed) am Sonntagvormittag ausgerückt, um den Zuschauern modernste Sportwagen-Technik auf Formel-1-Niveau zu präsentieren.

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Fünf Wochen sind es nun bis zur dritten Saisonveranstaltung. Erstmals tritt BOSS GP von 9. bis 11. Juni im Programm der Red Bull Ring Classics auf. 

Thomas Jackermeier (GER, Top Speed), feierte das Debüt für die BOSS GP Hypercar Demonstration: „Das waren die ersten Meter in der Aston Martin Valkyrie und dann gleich am Hockenheimring – das ist schon etwas Besonderes und dem Auto auch gebührend. Jetzt muss ich mich aber erst einmal an das Auto rantasten. 1.200 PS hat man nicht jeden Tag, nicht einmal in der Formel 1 – auch wenn sich die Valkyrie verdammt nah an einem Formelauto anfühlt.“

Andreas Fiedler (GER, Fiedler Racing), Dritter im Rennen 1 in der BOSS GP FORMULA-Klasse: „Es war das erste Wochenende mit dem neuen Auto. Einfach sensationell, dass wir ein Podium einfahren konnten. Das ist so eine enge Kiste in der FORMULA-Klasse, die Rundenzeiten sind so eng, viele gleiche Autos, auch das Niveau der Fahrer ist hoch, keiner macht Fehler. Ich bin zuversichtlich, auch am Red Bull Ring wieder vorne mitspielen zu können. Wir wissen jetzt, wo wir stehen und können uns jetzt um die Kleinigkeiten kümmern.“