Formula Regional European Championship
18.09.2023
Tim Tramnitz holt erstmals Podium in Monza
„Unsere Pace war das ganze Wochenende extrem gut. Für ein gutes Quali-Ergebnis ist es in Monza aber wichtig, sich für das Qualifying einen guten Slipstream zu suchen. Das ist mir am Sonntag besser gelungen als am Samstag.“, erklärt Tramnitz. Gemeint ist damit der Windschatten, den die Fahrer insbesondere auf den langen Geraden der beliebten Highspeed-Strecke, ganz in der Nähe von Mailand, nutzen. Während sich Tramnitz am Samstag für das erste Rennen auf Startplatz sechs qualifizieren konnte, schaffte er es, mit besserer Taktik, am Sonntag Startplatz drei herauszufahren.
Doch das Samstagsrennen endete für Tramnitz, kurz nach einem Restart gleich nach Rennbeginn, ziemlich jäh in der ersten Kurve. Ein anderer Pilot verbremste sich aufs heftigste und fuhr Tramnitz, der auf Platz sechs liegend bereits in die Kurve eingelenkt hatte, in die Seite. Ein weiteres Fahrzeug, dass sich neben Tramnitz befand, wurde dabei ebenfalls beschädigt, so dass das Rennen für alle drei Piloten zu Ende war, noch ehe es überhaupt richtig begonnen hatte. „Das ist absolut ärgerlich, denn heute wären auf jeden Fall gute Punkte drin gewesen. Gerade wenn man bedenkt, wieviel nachträgliche Strafen ausgesprochen wurden.“, resümiert Tramnitz das Geschehene. So kostetet beispielweise eine nachträglich ausgesprochene zehn Sekunden Zeitstrafe auch den vermeintlichen Gewinner Antonelli den Sieg.
Besser lief es für den Förderpilot der ADAC Stiftung Sport dann am Sonntag. Während er am Start zunächst drei Positionen einbüßte, holte er sich Platz fünf noch in der ersten Runde und fand sich dann, nach einer Restartphase kurz nach Rennbeginn, auf Platz vier wieder. Nur eine Runde später, drückte er sich, mit einer starken Kampfleistung und mit zwei Rädern auf dem Rasen, an seinem ehemaligen Teamkollegen Bilinski vorbei und kämpfte sich auf Platz drei zurück. „Am Anfang hatte ich noch Druck von dem Fahrer hinter mir, doch dann konnte ich mich absetzen und zu den beiden Fahrern vor mir aufschließen. Leider wurde das Rennen dann aber mit einer roten Flagge abgebrochen, so dass ich keine Chance mehr hatte, um einen der beiden vorderen Plätze mitzukämpfen. Trotzdem bin ich natürlich froh, dass ich hier heute wenigstens Punkte mitnehmen konnte.“, freute sich Tramnitz im Anschluss.
Für ihn ein ganz besonderes Podium, denn noch nie in seiner bisherigen Motorsportkarriere stand das deutsche Formel-Nachwuchstalent in Monza auf dem Podium. „Es hätte mich schon geärgert, wenn ich mir diese Chance wieder hätte entgehen lassen“, scherzt er augenzwinkernd im Anschluss. Nach einer kurzen Pause geht es für die FRECA-Piloten nun in drei Wochen in Zandvoort und in vier Wochen in Hockenheim für die finalen Saisonrennen auf die Strecke. „Auf Hockenheim freue ich mich natürlich ganz besonders. Endlich darf ich mal wieder ein Rennen in Deutschland fahren.“, erzählt Tramnitz, der aktuell auf Platz drei der Meisterschaft liegt und noch gute Chancen hat, sich weiter zu verbessern.