PCHC
17.10.2023
Meister und Lindemann siegen zum Abschluss
Die Leistung von Christian Voigtländer ist schon beeindruckend. Zum fünften Mal in Folge feierte der Berliner in der PCHC die Meisterschaft. Zwei souveräne Klassensiege ließen überhaupt erst keine Zweifel aufkommen. Für den fünffachen Meister hätte schon alles schieflaufen müssen, um den Titel noch zu verlieren. Dass durchaus etwas passieren kann, zeigte sich am Freitag, wenn auch ohne ernsthafte Folgen. „Es war das Ziel im Rennen sicher ins Ziel zu kommen. Während des Rennens habe ich meine Servolenkung verloren. Dann hieß es nur noch ankommen. Der Fahrspaß war diesmal in dem Rennen nicht so groß. In der Klasse war aber alles souverän und gut“, berichtete Voigtländer über das erste Rennen. Mit dem Sieg war ihm der Titel selbst mit einem Ausfall im zweiten Rennen bereits vorläufig sicher.
Ein starkes Fahrerfeld versprach für das Finale viel Spannung. Polemann Mario Meister reihte sich am Freitagnachmittag zunächst hinter Peter Mamerow ein. Doch der fehlte bereits im zweiten Umlauf, so dass Meister 6,558 Sekunden Vorsprung auf Heinz-Bert Wolters (997 GT3 R) und Thomas Lindemann einen letzten Endes souveränen Sieg einfuhr. „Es hat sich gezeigt, wie wichtig die Unterstützung des Teams ist. Wir hatten bis zum zweiten Quali technische Probleme am Auto. Es war ein Sensor kaputt und dadurch hatte ich kein ABS. Auf den letzten Drücker haben wir den Fehler gefunden. Das Rennen war einfach toll. Der Start war nicht ganz optimal. Ich war zunächst nur auf Position drei. Ich habe mir aber mein Rennen eingeteilt und bin kein Risiko gegangen“, so Meister zu seinem sechsten Saisonsieg.
Womöglich wäre es am Samstagvormittag in die ähnliche Richtung gegangen, wenn es nicht diese turbulente Startphase gegeben hätte. Mario Meister verteidigte seine erste Position, während sich Michael Tischner (991 GT3 Cup) aus der zweiten Startreihe kommend direkt hinter den Führenden setzte. In der AMG Arena touchierte er den vor ihm fahrenden Meister am Heck, woraufhin sich beide drehten. Profiteur der ganzen Geschichte war Kim Berwanger (991 GT3 Cup), nachdem sowohl Lindemann als auch Wolters weit nach außen ausweichen mussten. Beide büßten Positionen ein, während sich Berwanger an der Spitze absetzte. Gegen Ende kam Lindemann immer näher heran, doch der Sieg schien dem Spitzenreiter eine Runde vor Schluss sicher. Das schwarz-weiß karierte Tuch sah allerdings Lindemann als Erster. Aussetzer hatten den Führenden lahmgelegt, wodurch Lindemann vorbeikam. Gerade noch so rettete Berwanger den zweiten Platz vor Heinz-Bert Wolters ins Ziel „Am Start hatte ich viel Glück. Ich konnte mich aus dem ganzen Tumult heraushalten und eine Lücke finden. Dadurch konnte ich gleich Vorsprung herausfahren. Den konnte ich das ganze Rennen über halten. In der letzten Runde hatte ich Ausgangs Mercedes Arena immer wieder Aussetzer. Ich habe es zunächst nicht geschafft das Auto wieder zum Laufen zu bekommen, konnte dann in den ersten Gang zurückschalten und auf einmal lief das Auto wieder“, berichtete Berwanger. Nach Platz drei am Vortag staubte Thomas Lindemann den Gesamtsieg ab. Und zeigte sich dementsprechend zufrieden: „Heute habe ich nochmals einen draufgesetzt. Es war alles top. Am Ende bin ich nochmals Bestzeit gefahren. Kim Berwanger war sehr weit vorne. Ich dachte, dass er durchhält bis zum Schluss. Aber in den letzten Runden konnte ich immer näher an ihn heran. Ich war etwa drei Sekunden schneller. Dann wurde er plötzlich langsamer“.
Während die ersten drei Positionen im ersten Durchgang verteilt waren, wurde um Rang vier eng gekämpft. Michael Tischner musste alles geben, um im Vierkampf die Oberhand zu behalten. Knapp vor Marvin Meister (991 GT3 MSTR) sah Tischner als Gesamtvierter und Klasse 9 Sieger das schwarz-weiß karierte Tuch. „Es war ein super Rennen. Und vor allem sehr abwechslungsreich. Ich wusste manchmal gar nicht mehr, wer jetzt hinter mir ist und auf wen ich mich einstellen muss. Die Positionen hatten sich ständig verändert. Dadurch war alles sehr spannend. Aber alles lief immer sehr fair ab“, so Michael Tischner zum ersten Rennen. Dahinter landete Marvin Meister auf dem fünften Platz, nachdem er zuerst Andreas Sczepansky (991 GT3 Cup) und in der letzten Runde Kim Berwanger geknackt hatte. Im zweiten Rennen erkämpfte sich Mario Meister noch Platz vier, nachdem er Klasse 9 Gewinner Andreas Sczepansky fünf Runden vor Schluss überholt hatte.
In der Klasse 9 teilten sich Michael Tischner und Andreas Sczepansky die Siege. Für Tischner wäre ohne den Zwischenfall zu Beginn des zweiten Rennens sicherlich mehr als der zweite Platz drin gewesen. Platz drei gingen in beiden Rennen an das Vater-Sohn Duo Werner und Michel Salmen. Kim Berwanger war in der Klasse 8 nicht zu schlagen. Am nächsten war Harald Geißelhart dran, der zweimal in die Top 10 fuhr. Eduard Heinz, der vor dem Finale noch kleine Titelchancen hatte, musste sich hier im ersten Durchgang mit Platz vier noch hinter Frederik Läuferts zufriedengeben. Zwar war damit der Titel weg, aber die Vizemeisterschaft sicher. Mit Platz drei in der Klasse 8 verabschiedete sich Heinz in die Winterpause.
In der Klasse 6 gab es an Christian Voigtländer kein Herankommen. Hinter dem Berliner setzte sich Boris Hartl (997 GT3 Cup) im ersten Rennen knapp gegen Heinz Bayer (996 GT3 Cup) durch. Der Österreicher drehte am Samstag den Spieß um und siegte vor Hartl. Klassensiege gab es an diesem Wochenende zudem für Harald Häfner (Cayman GT4), Kay Kosar (964 Carrera 2) und Tobias Clemens (Cayman GTS).