Freitag, 27. Dezember 2024
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ROTAX MAX Challenge
24.07.2023

Deutsche RMC-Szene startet mit Vollgas in die zweite Saisonhälfte

Für über 130 Fahrerinnen und Fahrer der Rotax MAX Challenge Germany und der RMC Cup Series ging es am 22. und 23. Juli 2023 in die Arena E. Im sächsischen Mülsen läuteten Deutschlands populärste Single-Brand-Kart-Rennserien den Saisonendspurt ein. Während das Gastspiel im Osten für die RMC Germany bereits die vorletzte Runde der Meisterschaft darstellte, war es für die RMC Cup Series der drittletzte Lauf des Jahres. Im Hinblick auf die Titelentscheidungen markierte das Rennwochenende für beide Championate den Beginn der heißen Phase – entsprechend spannend verliefen die insgesamt 24 Rennen, die bei sommerlichen Temperaturen, kräftigen Windböen und ganz am Ende auch von ein paar leichten Regentropfen begleitet wurden …

Moor und Cassarino gewinnen in den Nachwuchsklassen

Bei den Jüngsten der Micros lieferten der Trainingsschnellste Henri Möhring (TB Racing Team) und Max Moor (C4 Racing) eine sehenswerte Show ab. In allen drei Wertungsläufen duellierten sich die beiden um den Sieg, der teilweise im Fotofinish erst auf den letzten Metern entschieden wurde. Am Ende hatte Moor das bessere Händchen und setzte sich in der Tageswertung gegen seinen Rivalen durch. Als Dritter sammelte der Gesamtführende der RMC Cup Series, Kimi Mey (Forty-Two Competiton), wichtige Meisterschaftspunkte.

Die älteren Mini-Pilot*innen zeigten in Mülsen packenden Kartsport. Mit dem Trainingsschnellsten Niklas Cassarino (Nees Racing), dem in der RMC Germany Führenden Maxim Becker (C4-Racing) sowie Lenn Abbas kamen das gesamte Wochenende drei Fahrer für den Sieg in Frage. Das Trio kämpfte in sämtlichen Läufen um den Platz an der Sonne, wobei sich Becker in den ersten beiden Durchgängen durchsetzen konnte. Auch im dritten Wertungslauf lag der mehrfache RMC-Champion in Front, bevor ein technischer Defekt einen Zwangsboxenstopp nach sich zog und der Traum vom Tagessieg zerplatzte. Cassarino und Abbas duellierten sich derweil bis zum Schluss um den Sieg, wobei Abbas in der letzten Runde einen Fahrfehler seines Kontrahenten nutzte und als Erster den Zielstrich kreuzte. In der Tageswertung triumphierte allerdings Cassarino mit der höchsten Punkte-Ausbeute vor dem Bergisch Gladbacher und Becker auf Rang drei.

Dominante Vorstellungen bei den Junioren

Für Noah Janssen (Gillard) war Mülsen ein erfolgreiches Pflaster. Der Westfale gab sich im Zeittraining der nationalen Junioren noch mit Rang drei zufrieden, bevor er in den Rennen ein regelrechtes Feuerwerk abbrannte. Obwohl die Läufe hart umkämpft und an der Spitze von vielen Positionswechseln geprägt waren, behielt Janssen die Übersicht und die Nerven. Er gewann alle drei Rennen und damit unangefochten die Tageswertung. Zweiter wurde Hannes Ueberfeldt (Kraft Motorsport) vor dem Trainingsschnellsten Rafael Baltzer (Beule Kartracing).

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Eine dominante Leistung gab es auch bei den Cup-Junioren: Hier feierte Louis Günther (Kraft Motorsport) einen Doppelsieg, bei dem er sich auch von einsetzendem Regen, einem Restart und einem Rennabbruch nicht aus der Ruhe bringen ließ. Komplettiert wurde sein Erfolg von seinen beiden Teamkollegen, Theo Lang und dem trainingsschnellsten Aaron Moser, die Kraft Motorsport am Abend einen Dreifacherfolg bescherten.

Neue Sieger bei den Senioren

Ausgeglichen ging es bei den nationalen Senioren zur Sache: Nachdem Zino Fahlke (Larea GT1 Racing) die Konkurrenz im Qualifying hinter sich ließ, meldete sich Montego Maassen (Kraft Motorsport) im ersten Wertungslauf zu Wort und fuhr die volle Punktzahl ein. Doch im zweiten Durchgang erlebte der Gesamtführende der RMC Germany einen dramatischen Rückschlag: In aussichtsreicher Position liegend, warf ihn eine Kollision aus dem Rennen, während Fahlke den Sieg davontrug. Im letzten Lauf des Tages setzte sich mit Austin Lee (Tony Kart) schließlich ein drittes Gesicht im Kampf um den Sieg durch. In der Tageswertung durfte Fahkle abschließend die oberste Stufe vor Lee erklimmen. Mit konstant guten Ergebnissen schob sich der ehemalige RMC-Champion Luca Thiel (Kraft Motorsport) auf Rang drei der Schlussrechnung.

Nicht weniger eng verlief der Wettkampf bei den Cup-Senioren: Hier gab Finley Hamprecht (Gillard) im Zeittraining den Takt vor, bevor er in den Rennen kein Glück hatte und einen doppelten Ausfall zu verzeichnen hatte. So teilten sich Fabian Steding (Woik Motorsport) und Finn Niklas Wollnik (RTM ADAC Weser-Ems) die Laufsiege auf. Die meisten Punkte für die Tageswertung sammelte Steding, der damit den Sieg vor Wollnik nach Hause brachte. Dritter wurde Henry Lindloff (Inmotion Racing).

DD2 Masters: Siege für Thum und Scholz

Denis Thum (Kraft Motorsport) bewies in Mülsen einmal mehr seine Ambitionen im nationalen DD2 Masters. Der mehrfache RMC-Meister dominierte das Wochenende vom Zeittraining bis zur letzten Zielflagge und fuhr nach dem Halbzeitrennen in Kerpen bereits zum zweiten Mal das Punkte-Maximum ein. Damit liegt der LN-Pilot klar auf Titelkurs. Den Kampf um die Ehrenplätze gewann Michael Becker (CompKart) vor Nico Grimm (Woik Motorsport) – die beiden werden wohl auch die Vizemeisterschaft unter sich ausmachen.

Für Sven Scholz (Schollenberger Racing) und Mark Slevogt (RTM Racing-Team-Marggraf) endete das Wochenende in der Cup-Wertung des DD2 Masters punktgleich an der Spitze. Da Scholz allerdings das entscheidende zweite Rennen für sich verbuchen konnte, setzte er sich in der Tageswertung gegen seinen Kontrahenten durch. Platz drei ging an Chris Nolte (LN).

DD2: Spiel, Satz und Sieg für Jannik Jakobs

Extrem hoch war die Leistungsdichte im Feld der nationalen DD2-Klasse. Umso beachtlicher war es, dass ein Mann die Meute gnadenlos dominieren konnte: Gegen Jannik Jakobs (Kraft Motorsport) war auf dem 1.315 Meter langen Kurs kein Kraut gewachsen. Die Bestzeit im Zeittraining und drei souveräne Laufsiege führten den Norddeutschen geradewegs zum Tagessieg. Als beste Nebendarsteller wurden am Abend Ronny Göttler (Mach1) und Lukas Hartmann (Kraft Motorsport) auf den Verfolgerplätzen geehrt.

In der Cup-Wertung der DD2-Kategorie konnte zunächst Jan Eckstein (RS Competition) den Sieg im ersten Lauf nach Hause fahren, bevor ihn im zweiten Rennen einsetzender Regen und die daraus resultierende rutschige Fahrbahn zum Verhängnis wurde. Er musste sein Kart nach einem Abflug im Aus abstellen. Besser kam der Trainingsschnellste Lucas Lippert (RTM Racing-Team Marggraf) mit den Bedingungen zurecht. Mit einer starken Leistung bugsierte er sich zum Lauf- und Tagessieg. Jan Müller (Nees Racing) belegte den zweiten Schlussrang vor Eckstein, dem trotz Ausfall noch der Sprung auf das Podest gelang.

Während die RMC Germany nun eine längere Pause macht und am 16. und 17. September zum großen Finale nach Wittgenborn reist, wartet auf die RMC Cup Series der Saisonhöhepunkt: Im Motodrom Belleben wird der fünfte und vorletzte Lauf der Meisterschaft als spektakuläres Nachtrennen ausgetragen.
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