Nach dem Gesamtsieg im vergangenen Jahr ist es das zweite Podest in Folge für das Team auf dem legendären Indianapolis Motor Speedway. Das Mercedes-AMG Team GruppeM Racing um Maro Engel (GER), Daniel Juncadella (ESP) und Luca Stolz (GER) folgte mit dem Mercedes-AMG GT3 #999 auf dem dritten Gesamtrang. Die Entscheidung um die IGTC-Fahrer- sowie Herstellermeisterschaft fällt demnach erst beim Saisonfinale in Abu Dhabi.
Qualifikation: Mercedes-AMG Performance-Teams ringen um die schnellste Runde
In der dreigeteilten Qualifikation am Freitagnachmittag konkurrierten die zwei Performance-Fahrzeuge aus Affalterbach miteinander um die Bestzeit. Maro Engel fuhr mit der #999 vom Mercedes-AMG Team GruppeM Racing die schnellste Runde in Q1. Raffaele Marciello übernahm mit der #77 vom Mercedes-AMG Team Craft-Bamboo Racing im zweiten Segment die Führung. Sein Teamkollege Jules Gounon, Polesetter 2022, war der Schnellste im dritten Qualifikationsabschnitt. Damit rückten beide Mercedes-AMG GT3 mit erweitertem Werkssupport in das Pole Shootout vor, in dem die ersten zehn Startpositionen ausgefahren wurden.In der 15-minütigen Session am Abend konnten sich sowohl Jules Gounon in der #77 als auch Luca Stolz in der #999 kontinuierlich verbessern. Am Ende trennten Gounon nur 33 Tausendstelsekunden von seiner zweiten Pole Position in Folge beim Indianapolis 8 Hour. Die #77 begann das achtstündige Rennen damit als Zweiter aus der ersten Startreihe. Die #999 qualifizierte sich für die dritte Position.
Rennen: Herausfordernde Startphase für Maximilian Götz und Luca Stolz
Maximilian Götz übernahm den Mercedes-AMG GT3 #77 beim Rennstart am Samstag für den ersten Stint des Indianapolis 8 Hour. Das Mercedes-AMG Team GruppeM Racing entschied sich für Shootout-Pilot Stolz als Starter in der #999. Die beiden Mercedes-AMG Performance-Fahrer hatten in den ersten Kurven kein Glück mit ihrer Linienwahl und fielen deshalb zunächst zurück. Götz befand sich mit der #77 als Dritter nach wie vor auf einem Podestplatz, Stolz rangierte auf der fünften Position. Im Renntrimm konnten beide Piloten zulegen und in der Folge auch ihre Rundenzeiten verbessern. Im Anschluss an den ersten Boxenstopp nach rund einer Stunde gelang Götz mit frischen Reifen sogar die bis zu diesem Zeitpunkt schnellste Umrundung des 4,192 Kilometer langen Indianapolis Motor Speedway.Den ersten und einzigen Safety-Car-Einsatz des Rennens nach 68 absolvierten Runden nutzten beinahe alle Fahrzeuge für ihren zweiten Boxenstopp. Ausgelöst wurde die Situation durch einen technischen Defekt am Antriebsstrang des Mercedes-AMG GT3 #91 von DXDT Racing. Maximilian Götz blieb für einen weiteren, inzwischen dritten, Stint im Cockpit und belegte auch nach dem Restart weiterhin Platz drei. Maro Engel, der die #999 vom Mercedes-AMG Team Craft-Bamboo Racing bereits beim ersten Reifenwechsel von Luca Stolz übernommen hatte, nahm das Rennen durch einen schnellen Stopp als Vierter wieder auf.
Mercedes-AMG Teams übernehmen gut zwei Stunden vor Rennende Platz zwei und drei
Im weiteren Rennverlauf konnten die Mercedes-AMG Teams nicht mehr in den Kampf um den Gesamtsieg eingreifen. Das in Führung liegende Fahrzeug verunfallte, dadurch rückte der GT3 #77 vom Mercedes-AMG Team Craft-Bamboo Racing auf die zweite Position nach vorne. Die #999 vom Mercedes-AMG Team GruppeM Racing belegte fortan den dritten Gesamtrang.In der Schlussphase kam es an der Spitze zu keinen weiteren Positionswechseln mehr. Vorjahressieger Raffaele Marciello überquerte mit der #77 als Zweiter die Ziellinie. Luca Stolz erhöhte in der letzten halben Stunde den Druck auf seinen Markenkollegen, ging aber mit der #999 kein Risiko mehr ein und brachte den dritten Platz für das Mercedes-AMG Team GruppeM Racing nach Hause. Zwei weitere Mercedes-AMG GT3 platzierten sich innerhalb der Top 10: Die #04 von CrowdStrike by Riley wurde Sechster, die #27 von TR3 Racing beendete das Rennen auf der neunten Gesamtposition. Bemerkenswert: 20 der 22 angetretenen Fahrzeuge sahen bei dem anspruchsvollen Acht-Stunden-Rennen die Zielflagge.
Titelentscheidungen fallen beim IGTC-Saisonfinale in Abu Dhabi
Nach dem vorletzten IGTC-Saisonlauf führt Jules Gounon die Fahrerwertung weiterhin souverän an. Sein Vorsprung auf den Zweitplatzierten beträgt vor den abschließenden Gulf 12 Hours im Dezember acht Punkte. Auch Luca Stolz und Raffaele Marciello haben noch rechnerische Chancen auf die Meisterschaft. Der Herstellertitel ist ebenfalls in Reichweite: Lediglich ein Punkt trennt Mercedes-AMG von der Spitzenposition in diesem Klassement. Das titelentscheidende Saisonfinale findet am 10. Dezember auf dem Yas Marina Circuit in Abu Dhabi statt.GT World Challenge America: Pro-Am-Meisterschaft für Colin Braun, George Kurtz und CrowdStrike by Riley
Traditionell fungiert das Indianapolis 8 Hour gleichzeitig als Saisonfinale der Fanatec GT World Challenge America powered by AWS. Colin Braun und George Kurtz (beide USA) von CrowdStrike by Riley nahmen das letzte Rennen des Jahres als Zweitplatzierte der Pro-Am-Meisterschaft in Angriff. Der 18-jährige Nolan Siegel (USA) wurde als dritter Fahrer nominiert. Obwohl der Mercedes-AMG GT3 #04 vom siebten Startplatz seiner Klasse ins Rennen gegangen war, duellierte sich Colin Braun bereits vor der Halbzeitmarke mit dem Meisterschaftskonkurrenten um die Pro-Am-Führung. Bei der Überrundung eines langsameren Fahrzeugs sah Braun seine Chance und zog am Rivalen vorbei. In der Folge tauschten die Kontrahenten immer wieder ihre Positionen und sorgten so für einen spannenden Meisterschaftskampf auf der Strecke. Die Entscheidung brachte am Ende aber die Strategie: Weil die #04 von CrowdStrike by Riley einmal weniger zum Reifenwechsel musste, gewannen Colin Braun und George Kurtz die Pro-Am-Klasse und damit auch die ersehnten Titel in der Fahrer- und Teamwertung. Die vom letzten Platz gestartete #27 von TR3 Racing wurde Dritter und holte damit ebenfalls einen Pro-Am-Podestplatz.GT America: Mercedes-AMG GT2 gewinnt beim Amerika-Debüt in seiner Klasse
Ein weiteres Highlight des ereignisreichen Wochenendes war das Amerika-Renndebüt des Mercedes-AMG GT2. Das leistungsstarke Kundensportfahrzeug war zuvor bereits mehrfach erfolgreich auf der Nürburgring-Nordschleife und in der GT2 European Series im Einsatz. Nun durfte Dan Knox (USA) die #80 von Lone Star Racing erstmals in der GT America powered by AWS pilotieren. Als Zweiter seiner Klasse in den 40-minütigen Wertungslauf am Freitag gestartet, stellte Knox umgehend das Potenzial des Mercedes-AMG GT2 unter Beweis. So gelang ihm auch das nötige Überholmanöver, durch das er die Premiere direkt mit einem Klassensieg abschließen konnte.Den Gesamtsieg in der GT America sicherte sich zum siebten Mal in dieser Saison Memo Gidley (USA) im Mercedes-AMG GT3 #101 von TKO Motorsports. Damit ist dem erfahrenen US-Amerikaner die Fahrermeisterschaft bei noch einem ausstehenden Rennen nicht mehr zu nehmen. Sein Titelkonkurrent und Markenkollege Jason Daskalos (USA) wurde mit der #27 von CRP Racing Sechster. Im finalen Rennen am heutigen Sonntag kämpfen die beiden Kundensportteams noch um die SRO3-Teammeisterschaft.
Stefan Wendl, Leiter Mercedes-AMG Customer Racing : „Wir sind überglücklich, dass CrowdStrike by Riley die Pro-Am-Meisterschaft in der GT World Challenge America gewonnen hat. Das ist wirklich ein großartiger Erfolg für das Team, auf den sie viele Jahre hingearbeitet haben. Das Rennen insgesamt war nicht besonders ereignisreich. Wir haben erwartet, dass die Konkurrenz stark sein würde. Unsere beiden Performance-Teams haben einen perfekten Job gemacht, sind fehlerfrei gefahren und haben das Maximum herausgeholt. Wir sind glücklich, dass wir dieses Doppelpodium einfahren und damit den Abstand in der Herstellerwertung auf einen Punkt verringern konnten. Jules führt immer noch in der Fahrermeisterschaft. Entsprechend werden wir nun unsere Hausaufgaben machen und optimistisch nach Abu Dhabi reisen.”
Jules Gounon, Mercedes-AMG Team Craft-Bamboo Racing #77: „Ich fühle mich gut. Vor zwei Wochen habe ich in der IMSA hier in Indianapolis gewonnen, jetzt darf ich schon wieder auf dem Podium stehen. Ich bin glücklich mit dem Ergebnis, das auch für die Meisterschaft sehr wichtig ist. Am Ende steht ein zweiter Platz und damit wichtige Punkte. Danke dafür an meine Teamkollegen Max und Raffaele, aber auch an das ganze Team und Mercedes-AMG. Ich führe die Wertung zwar noch an, aber nicht mehr mit großem Vorsprung. Deshalb müssen wir in Abu Dhabi konzentriert sein und alles geben.”
Maximilian Götz, Mercedes-AMG Team Craft-Bamboo Racing #77: „Ich bin sehr glücklich mit Platz zwei. Am Ende haben wir Druck von Luca bekommen, aber Raffaele hat das super gelöst und die Position gehalten. Es war wirklich eng, die letzten 20 Minuten waren die Spannendsten des Rennens. Ich war in meinen Stints stark unterwegs. Das Auto hat sich sehr gut angefühlt, wir hatten eine starke Pace. Mit dem zweiten und dritten Platz können wir zufrieden sein. Jetzt freuen wir uns auf den Showdown in Abu Dhabi.”
Maro Engel, Mercedes-AMG Team GruppeM Racing #999: „Wir haben das sauberste Rennen abgeliefert, das uns möglich war. Wir hatten heute aber nicht die nötige Pace, um die Führenden anzugreifen. Platz zwei und drei ist ein gutes Ergebnis. Der Verkehr beim Überrunden war heute sehr herausfordernd, weil alle ihr eigenes Rennen gefahren sind und keinen Platz gemacht haben. Das war zum Teil sehr frustrierend. Geduldig zu sein und keine Fehler zu machen, war heute der Schlüssel.”
Daniel Juncadella, Mercedes-AMG Team GruppeM Racing #999: „Es war ein relativ ereignisarmes Rennen. Leider hatten wir heute keine Chance, um den Gesamtsieg mitzufahren. Deshalb haben wir hauptsächlich mit unseren Markenkollegen um das Podium gekämpft. Dann haben wir davon profitiert, dass der Führende leider einen Fehler gemacht hat und zurückgefallen ist. Alles in allem war es aber ein gutes Rennen, das mir persönlich großen Spaß gemacht hat.”
George Kurtz, CrowdStrike by Riley #04: „Das Team hat heute einen fantastischen Job gemacht, wie schon das ganze Jahr über. Wir hatten einige Höhen und Tiefen in dieser Saison. Ich bin sehr stolz auf uns, dass wir es nach so vielen Versuchen endlich geschafft haben, die Pro-Am-Meisterschaft zu gewinnen. Der Mercedes-AMG GT3 hat mal wieder super funktioniert. Colin war wie immer schnell und Nolan hat in seinem ersten GT3-Rennen eine bemerkenswerte Leistung gezeigt. Jetzt wollen wir das erstmal genießen.”
Memo Gidley, TKO Motorsports #101: „Es ist ein unglaubliches Gefühl, dass ich mich Meister der GT America nennen darf. Danke an mein Team TKO Motorsports und an Mercedes-AMG. Es war eine Freude, auf einer so historischen Strecke wie in Indianapolis zu fahren. Insgesamt war es das ganze Jahr über sehr knapp. Deshalb durften wir auch so viele spannende Racing-Momente erleben. Jetzt freue ich mich schon auf mein Bett, denn ich werde mit Sicherheit besonders gut schlafen können.“