Dienstag, 26. November 2024
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6h Abu Dhabi
21.01.2024

Car Collection Motorsport gewinnt Hankook 6H ABU dhabi

Car Collection Motorsport hat sich nach einem Kampf während des gesamten Rennens gegen Baron Motorsport durchgesetzt und feierte den zweiten Sieg bei den Hankook 6H ABU DHABI. Außerdem spielte das Team ungewollt eine Rolle bei der Entscheidung im Duell um den GT4-Klassensieg, das erst in der letzten Kurve entschieden wurde.
 
Die mit 43 Autos bislang größte Auflage der Hankook 6H ABU DHABI schien sich ohnehin bereits zu einem der spannendsten Rennen bisher zu entwickeln, aber die einzigen beiden vorherigen Gesamtsieger des Rennens im Feld, der Baron Motorsport-Ferrari 488 GT3 (#86, Ernst
Kirchmayr / Axcil Jefferies / Philipp Baron) und der Car Collection Motorsport-Porsche 992 GT3 R (#96, Dustin Blattner / Loek Hartog / Dennis Marschall), sorgten sogar dafür, dass der Kampf um den Sieg bei der Auflage 2024 bis zum Fallen der Zielflagge anhielt.
 
Trotz eines Drehers vorher im Rennen schien Baron Motorsport nach einem überzeugenden Auftritt von Axcil Jefferies gute Karten zu haben. Der zweimalige Gewinner der Hankook 24H DUBAI fuhr in seinem einzigen Stint mit 1:53,598 Minuten die schnellste Rundenzeit des Rennens. Daraufhin hatte das österreichische Team einen Vorsprung von fast einer Runde. Bei der Boxenstoppstrategie war die Mannschaft jedoch volles Risiko eingegangen, so dass der Baron Motorsport-Ferrari etwa 20 Minuten vor Schluss noch einen kurzen letzten Tankstopp absolvieren musste. Damit war der größte Teil des Vorsprungs wieder dahin.
 
Ein technisches Problem mit der Tankanlage an der Strecke war der Grund, dass die Rennleitung das Rennen für kurze Zeit neutralisierte, so dass ein Tankstopp 20 Minuten vor Schluss nicht möglich war. Dass der Ferrari just als das Rennen wieder freigegeben wurde, die Tankzone erreichte, war pures Pech. Das brachte Car Collection Motorsport die Gesamtführung und während Baron Motorsport in Schlagdistanz zum führenden Porsche ins Renngeschehen zurückkehrte, war die Lücke zu groß und konnte Jefferies sie in den verbleibenden 20 Minuten nicht mehr schließen.
 
So fuhr Dennis Marschall den Porsche mit der Startnummer 96 als Sieger über die Ziellinie. Das deutsche Team hatte insgesamt 140 Runden auf dem 5,281 Kilometer langen Yas Marina Circuit zurückgelegt. Car Collection Motorsport ist nun das erste Team, das die Hankook 6H ABU DHABI mehr als einmal gewonnen hat.
 
„Ein großartiges Gefühl“, sagte Marschall zu Joe Bradley von radiolemans.com. „Was für ein schönes Debüt: mein erstes Rennen in den 24H SERIES und dieses Wochenende zum ersten Mal mit einem Porsche. Ich glaube, wir hatten ein wirklich starkes Rennen und eine starke Strategie, also großen Dank an Car Collection Motorsport. Wir haben, so glaube ich, hier wirklich gut abgeliefert. Danke auch an meine Teamkollegen. Ich bin wirklich happy!“
 
Manamauri Energy by Ebimotors (#955, Fabrizio Broggi / Sergiu Nicolae / Sabino de Castro / Cosimo Papi) war eines von insgesamt neun Teams, die bei den Hankook 6H ABU DHABI zeitweise die Gesamtführung innehatten. Das Team fuhr mit dem Porsche 992 GT3 R auf Platz drei ins Ziel und feierte damit den ersten Podiumserfolg bei diesem Rennen. 
 
Mit diesem Ergebnis hat das rumänisch-italienische Team in der GT3-Teamwertung der 24H SERIES Middle East Trophy vor dem Finale am kommenden Wochenende in Dubai nun acht Punkte Vorsprung auf CP Racing.
 
Der CP Racing-Mercedes-AMG GT3 EVO (#85, Charles Putman / Charles Espenlaub / Joe Foster / Shane Lewis) fuhr auf Rang sechs ins Ziel und sicherte sich damit den letzten Platz auf dem GT3Am-Klassenpodium hinter dem Herberth Motorsport-Porsche 992 GT3 R (#91, Ralf Bohn / Alfred Renauer / Antares Au).
 
Nachdem das Team in der Anfangsphase mit Baron Motorsport um die Führung gekämpft hatte, verlor der von der Pole-Position gestartete HAAS RT-Audi R8 LMS GT3 EVO II (#21,
Stanislav Minsky / Thomas Kiefer / Torsten Kratz / Mathieu Detry) bei den zahlreichen Code-60s im Rennen Zeit und fuhr letztendlich auf Rang sieben ins Ziel, gefolgt vom zweiten Auto, das von Car Collection eingesetzt wurde, dem Goroyan RT by Car Collection Motorsport-Audi R8 LMS GT3 EVO II (#80, Artur Goroyan / Roman Mavlanov / Markus Winkelhock). Dieses Auto hatte sich während der ersten halben Stunde des Rennens von Startplatz 12 auf Rang drei vorgearbeitet, verlor dann aber Zeit durch einen schleichenden Plattfuss, der einen frühen Boxenstopp notwendig machte.   
 
Das zweite Auto von HAAS RT, ein Mercedes-AMG GT3 EVO (#92, Masoud Jaberian / Edoardo Bacci / Alessandro Tonoli), schaffte nur 21 Runden, bis Motorprobleme zum vorzeitigen Aus führten.
 
Dank einer gewagten Boxenstoppstrategie sah der Huber Motorsport-Porsche 992 GT3 R (#50, Finn Gehrsitz / Marc Bartels / Tim Zimmermann) zeitweise als Anwärter auf das Gesamtpodium aus. Letztendlich schloss das deutsche Team ein relativ ruhiges Rennen auf Platz neun der Gesamtwertung ab.
 
Zu den bedeutenden Ausfällen gehört Century Motorsport (#22, Carl Cavers / Lewis Plato / Jack Barlow), das bis auf die Teams auf den Plätzen eins und zwei mehr Führungsrunden als jede andere Mannschaft verbuchen konnte. Eine zu hohe Wassertemperatur und ein Defekt des Kupplungsausrücklagers bedeuteten jedoch, dass es der BMW M4 GT3 nicht ins Ziel schaffte. Zuvor konnte das Auto in der Tankzone schon nicht losfahren, kurze Zeit später rollte der BMW in Kurve vier aus.
 
Ein weiterer Podiumsanwärter, der Grove Racing-Mercedes-AMG GT3 Evo (#10, Stephen Grove / Brenton Grove / Jordan Love), hatte ebenfalls mit Problemen zu kämpfen. Das australische Team, in Abu Dhabi unterstützt von Earl Bamber Motorsport, fiel in der Anfangsphase von Startplatz fünf auf Rang 15 zurück, war aber das letzte GT3Team, das den ersten Tankstopp absolvierte und hatte zeitweise sogar die Gesamtführung inne. Gegen Halbzeit gab es Probleme mit der Befestigung des rechten Hinterrads. Der Mercedes verlor letztendlich das rechte Hinterrad in Kurve neun und kam auf der Strecke zum Stehen. Wegen des Zeitverlusts kam das Team nur auf Platz 34 ins Ziel.
 
Trotz der Enttäuschung gewann Grove Racing die ‚Spirit of the Race‘-Auszeichnung von radiolemans.com als Anerkennung für die Ausdauer bei der Premiere auf dem Yas Marina Circuit.
 
Trotz eines Motorwechsels aus Sicherheitsgründen setzte sich Red Camel-Jordans.nl (#909, Ivo Breukers / Luc Breukers / Fabian Danz) nach einem unfassbar engen Kampf um den Sieg in der 992-Klasse durch. Während der sechs Stunden hatten fünf verschiedene Teams zeitweise die Klassenführung inne. Mit dem zweiten Klassensieg in Folge baute das niederländische Team die Führung in der 992-Teamwertung der 24H SERIES Middle East Trophy aus. 
 
Hinter dem niederländischen Team wurde ein sensationeller Kampf um den verbliebenen Podiumsplätze nur vier Minuten vor Schluss entschieden, als QMMF by HRT (#931, Abdulla Ali Al Khelaif / Ghanim Al Ali / Ibrahim Al Abdulghani / Julian Hanses) im Duell um Rang zwei den RABDAN by FULGENZI-Porsche 992 GT3 Cup (#971, Saif Alameri / Christopher Zöchling / Salem Alketbi) überholte. Platz zwei ist das bislang beste Ergebnis der Qatar Motor and Motorcycle Federation in der 992-Klasse der 24H SERIES während das Team Rabdan Motorsport aus Abu Dhabi, das in der Anfangsphase ebenfalls die Klasse angeführt hatte, beim Heimrennen erneut aufs Podium fuhr.
 
Serien-Neueinsteiger KKrämer Racing (#936, Michele Di Martino / ‘Selv’ / Fidel Leib / Alexej Veremenko) währte seine Titelchancen in der 992-Teamwertung der 24H SERIES Middle East Trophy mit Rang vier in der Klasse und dem letzten Podiumsplatz in der 992Am-Wertung.
 
Vortex V8 (#701, Lionel Amrouche / Philippe Bonnel / Olivier Gomez / Arnaud Gomez) sicherte sich den ersten Sieg für den neuen 2.0-Sportwagen. Der Auftritt in Abu Dhabi überzeugte, der einzige Zwischenfall war ein Dreher unter dem W-Hotel. Beim Debüt in den 24H SERIES fuhr das britische Team Scott Sport (#750, Keith Frieser / Mikkel Mac) mit dem Lamborghini Huracán Super Trofeo nur eine halbe Sekunde hinter dem Vortex ins Ziel.
 
Der razoon-more than racing-KTM X-BOW GTX (#714, Artur Chwist / Daniel Drexel / Denis Liebl) schien auf bestem Weg, den GTX-Klassensieg des Vorjahres zu wiederholen, bis sich kurz nach Halbzeit das rechte Hinterrad in Kurve 10 löste.
 
Die GTX-Podiumanwärter Leipert Motorsport (#710, Gregg Gorski / Gerhard Watzinger / Brendon Leitch) und P21 Motorsport (#721, Kika Queiroz / Alexandre Fonseca / Rúben Costa / José Monroy) verspielten ihre Chancen bei einer Kollision in der dritten Stunde, während sie beide vom führenden Century Motorsport-BMW überrundet wurden. Im Kampf um das gleiche Stück Asphalt gerieten Leipert Motorsport und P21 Motorsport in Kurve neun aneinander, was beim Lamborghini Huracán Super Trofeo zu erheblichem Schaden an der rechten Frontpartie und beim Porsche 991-I Cup zu einem heftigen Einschlag in die Leitplanken sorgte.
 
Immerhin schaffte es der Porsche noch zurück an die Box, fiel aber später aus, da der Schaden zu groß war. P21 Motorsport wurde die Schuld für den Zwischenfall zugesprochen und erhielt eine Zeitstrafe von 30 Sekunden.
 
Das Schwesterauto von P21 Motorsport, der Porsche 991-II Cup (#715, José Monroy / BigGeorge Figueiredo / Rui Miritta / Rúben Costa), konnte somit mit Position drei den zweiten Podiumsplatz in Folge bei den Hankook 6H ABU DHABI einfahren.
 
Hankook 12H KUWAIT-Klassensieger Toro Verde (#795, Lawrence Tomlinson / Freddie Tomlinson / Michael Simpson) schied in Abu Dhabi ebenfalls vorzeitig aus. Das Ginetta G56 Cup-Entwicklungsauto hatte während des Zeittrainings einen Vogel getroffen, was, ohne dass das Team es wusste, zum Bruch eines Luftfilters führte, was wiederum die Ursache für den Motorschaden am V8-Triebwerk war.
 
Nach einem hochspannenden Finale als Krönung eines Duells während des gesamten Rennens setzte sich Century Motorsport (#429, Charlie Robertson / Ravi Ramyead) in der allerletzten Kurve des Rennens in der GT4-Klasse gegen  AGMC Racing team by Simpson Motorsport (#438, Fabian Duffieux / Timothy Docker / Ivan Krapivtsev) durch.
 
Century Motorsport, das, wie Simpson, in Abu Dhabi einen BMW M4 GT4 der Bauhreihe G82 einsetzte, war in der Schlussphase des Rennens auf dem besten Weg zum Sieg, verlor jedoch Zeit, als die Tankzone wegen eines technischen Problems kurzzeitig geschlossen werden musste. Century Motorsport musste an die Box, um einen Fahrerwechsel vorzunehmen (oder eine Strafe für die Überschreitung der Stint-Zeit von Ravi Ramyead zu riskieren). In der folgenden Runde musste Century Motorsport dann erneut an die Box, um zu tanken und eine Strafe abzusitzen, wodurch aus einem Vorsprung von fast einer Minute ein Rückstand von 30 Sekunden wurde. Der angreifende Charlie Robertson machte schließlich Jagd auf den BMW von Simpson Motorsport und überholte ihn in der allerletzten Runde.
 
"Ich dachte, wir wären auf der Zielgeraden, aber dann hörte ich, dass wir eine 20Sekunden-Strafe hatten, die wir bei unserem letzten Boxenstopp abgesessen haben", erklärte Charlie Robertson zu Joe Bradley von radiolemans.com. "So haben wir wahrscheinlich 45, 50 Sekunden auf das Auto hinter uns verloren. Ich kam 10, 12 Minuten vor Schluss mit 23 Sekunden Rückstand aus der Box und habe einfach mein Bestes gegeben. Ich konnte sehen, wie der (Simpson) BMW Runde um Runde näherkam, aber ich wusste nicht, ob ich es schaffen würde."
 
Robertsons Angriff wurde versehentlich durch den Porsche von Car Collection Motorsport erschwert, der, unwissend über das Duell, beide GT4-BMW auf der letzten Runde eine weitere Runde zurückfallen ließ.
 
"Ich habe in der letzten Runde nur etwas GT3-Verkehr gesehen", fuhr Robertson fort. "Ich ließ den Porsche an einer guten Stelle durch, und ich dachte, er könnte das SimpsonAuto gefährden. Und das tat er auch! Und in der letzten Kurve konnte ich den Sieg gerade noch einfahren! Es war wirklich gut. Ich habe da draußen alles gegeben!"  
 
Bei seinem Debüt in der 24H SERIES sicherte sich das von Speedworks Motorsport eingesetzte Toyota Gazoo Racing UK-Werksteam (#423, Michael O'Brien / Benjamin Tusting / Samuel Harrison / Kavi Jundu) mit Position 3 den ersten Podiumsplatz in der Serie für den neuen Toyota GR Supra GT4 Evo. Das Team Continental Racing aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (#496, Vasily Vladykin / Andrey Solukovtsev / Ahmed Al Khaja), das an diesem Wochenende ebenfalls einen GR Supra GT4 Evo einsetzte, rundete das gute Wochenende für Toyota mit Platz 4 in der Klasse ab.
 
GPM by Dragon Racing (#408, Keith Gatehouse / Ramez Azzam / Denis Bulatov), das um die Führung gekämpft hatte, schied in der zweiten Stunde aus, als der MercedesAMG GT4 mutmaßlich einen Radlagerschaden erlitt. Dies war der erste einer ganzen Reihe von Code-60-Phasen in der zweiten Hälfte des Rennens, in der insgesamt neun Mal die violetten Flaggen geschwenkt wurden. 
 
AC Motorsport (#188, Ivars Vallers / James Kaye) holte sich nach einem Duell während des gesamten Rennens mit CWS Engineering (#277, Owen Hizzey / Dale Albutt / Colin White) sowohl den TCE-Gesamtsieg als auch seinen zweiten TCR-Klassensieg bei den Hankook 6H ABU DHABI. Der Audi RS3 LMS TCR schaffte mit einer Tankfüllung eine größere Distanz als der Ginetta G55 und überholte so CWS am Anfang der letzten Stunde in der Boxengasse.
 
Der zweite Ginetta G55 von CWS Engineering (#278, Colin White / Mark Griffin) war von der Pole-Position aus gestartet und konnte diesen Vorsprung in der Anfangsphase halten, musste aber bald wegen Problemen mit der Gangschaltung an die Box. Später wurde dies auf Wasser im Kompressor zurückgeführt, das das Getriebe ständig blockierte.  Schließlich musste es sogar komplett ausgetauscht werden. 
 
Der Ginetta mit der Startnummer 278 beendete das Rennen auf dem vierten Gesamtrang hinter dem Simpson Motorsport-Audi RS3 LMS DSG (Startnummer 138, Andrei Muraveika / Jason Garrett / Ivan Stanchin / Ricky Coomber). Das britische Team behielt die Führung in der TCR-Teamwertung der 24H SERIES Middle East Trophy, obwohl es wegen eines mutmaßlich gebrochenen Aufhängungsteil hinten rechts Zeit verlor.
 
Für Race Track Competition (#223, Tommy Rollinger / Gilles Bruckner / Daniel Lamouli) hatte das Wochenende der Hankook 6H ABU DHABI auf dramatische Weise, als der Lamera Cup in Kurve vier in die Leitplanken einschlug und sich in seine Einzelteile auflöste. Daniel Lamouli konnte selbst aussteigen und wurde sicherheitshalber im Medical Centre des Yas Marina Circuit untersucht.
 
Ursache des Unfalls war eine Kollision mit dem MDM Ireckonu-Porsche 992 GT3 Cup (#965, Jan Jaap van Roon / Tom Coronel), der später eine 120-Sekunden-Strafe wegen vermeidbaren Kontakts mit dem Lamera erhielt. Obwohl am MDM-Porsche während des Sechs-Stunden-Rennens auch die Bremsen gewechselt werden mussten, schaffte es das Team immerhin auf Platz fünf der 992-Klasse ins Ziel. Das Ergebnis beeindruckt um so mehr, wenn man bedenkt, dass Tom Coronel, aktueller Titelträger der TCR EuropeTourenwagenserie, nur wenige Tage vor seiner Ankunft in Abu Dhabi die anspruchsvolle Dakar-Rallye absolviert hatte.