Sonntag, 15. September 2024
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CIK/FIA
15.09.2024

Kart-WM entschieden: Briten triumphieren beim Heimspiel

Der PFI Circuit im englischen Brandon war an diesem Wochenende (13. bis 15. September 2024) Schauplatz der FIA Kart-Weltmeisterschaft der Direktantriebsklassen. Sieben Jahre nach dem letzten WM-Abstecher auf die Insel fanden sich für die 2024er Auflage rund 250 Fahrerinnen und Fahrer ein, die sich dem Kampf um den wichtigsten Titel des Jahres stellten. Neben den WM-Kronen in den Klassen OK und OK Junior fand im Rahmenprogramm erstmals auch der OK-N World Cup statt. Wie zu erwarten war, spielte am Ende auch das britische Wetter eine entscheidende Rolle: Fanden die Trainings und Vorläufe noch auf trockener Piste statt, mischte Regen zu den Finalrennen die Karten auf dem 1.382 Meter langen Kurs mit Tunnel-Brücken-Kombination völlig neu …

Der Brite Noah Baglin (Prema Racing Srl) setzte im Zeittraining der OK Junioren die Bestmarke, musste den Platz an der Sonne aber nach den Vorläufen und Superheats an Niklas Schaufler (DPK Racing) abtreten, der im verregneten Finale von der Pole-Position aus starten durfte. Diesen Vorteil konnte der Österreicher nur bedingt ausnutzen. Er wurde im Rennverlauf zunehmend zurückgereicht und sogar in eine Kollision verwickelt, die ihn in einen Dreher zwang. Noah Baglin übernahm währenddessen die Führung und baute diese sukzessive aus. Gegen Rennhalbzeit nahm schließlich sein Teamkollege und Landsmann Kenzo Craigie die Verfolgung auf. Er verkürzte den Abstand zunehmend und so kam es in der letzten Runde zu einem dramatischen Finish, das nach einer Rangelei wenige Meter vor dem Zielstrich für Baglin in der Mauer endete und Craigie den Meistertitel bescherte. Zweiter wurde der Australier James Anagnostiadis (Prema Racing Srl) vor dem Niederländer Rocco Coronel (Victory Lane).
    
Bester Deutscher Junior wurde Arjen Kräling (KR Motorsport). Der Youngster war das gesamte Wochenende im Bereich der Top-Fünf unterwegs und geriet lediglich wegen eines Ausfalls im Superheat ins Hintertreffen. Dennoch holte er im Finale den beachtlichen achten Platz. Seine Landsleute Luke Kornder und Amin Kara Osman (Forza Motorsport) verpassten den Einzug ins Finale.

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Bei den OK Senioren führte von Beginn an kein Weg an Europameister Joe Turney (KR Motorsport) vorbei. Der Brite war im trockenen Zeittraining und allen Qualifikationsrennen das Maß der Dinge. Auch im verregneten Finale schien er nichts anbrennen zu lassen. Er kontrollierte das Rennen lange, geriet aber zunehmend unter Druck von Landsmann Ethan Jeff-Hall (CRG), der die WM dank Wildcard in Angriff nehmen durfte. In der letzten Runde verbremste sich Turney, musste ins Grüne ausweichen und Hall die Führung, den Sieg und auch damit auch den Titel überlassen. Als Dritter komplettierte Matthews Higgins (Energy Corse) den britischen Dreifach-Triumph.

Im Qualifying des OK-N World Cups lag zunächst Lokalmatador Harrison Whitticombe (Argenti Motorsport) an der Spitze des Feldes. Der Brite musste in den Hetas allerdings Federn lassen, rutschte auf Rang vier ab und spielte im Finale auch keine Rolle mehr in der Vergabe um die Podiumsplätze. Dafür übernahm Kyuho Lee (Beyond Racing Team) das Zepter. Der Koreaner nutzte die Pole-Position im Hauptrennen und zeigte auf der rutschigen Piste keine Schwäche. Kontrolliert fuhr er zum Sieg und schrieb als erster OK-N World Cup-Sieger Geschichte. Zweiter wurde der Ungar Zsombor Kovacs (KMS Europe Kft) vor Heitor Dall Agnol Farias (Parolin Motorsport) aus Brasilien.

Nun blickt die internationale Kartsport-Szene auf das letzte Großereignis des Jahres: Vom 11. bis 13. Oktober beenden die Schaltkart-Kategorien ihre FIA-Saison. Im portugiesischen Portimao wird der KZ-Weltmeister, der KZ2 World Cup Champion und der KZ2 Masters Sieger gekürt.
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