Montag, 30. September 2024
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DTM
30.09.2024

Mercedes-AMG holt drei Podestplätze und peilt Herstellertitel an

Mercedes-AMG und Maro Engel (GER) haben ihre Titelambitionen am siebten und vorletzten DTM-Rennwochenende der Saison in Spielberg weiterhin gewahrt. Der Fahrer vom Mercedes-AMG Team WINWARD sicherte sich am Samstag mit Rang zwei seinen siebten Podestplatz der diesjährigen DTM-Saison. Arjun Maini (IND) vom Mercedes-AMG Team HRT wurde im ersten Rennen auf dem Red Bull Ring Dritter und machte damit das Doppelpodium perfekt.

Eine starke Vorstellung zeigte der Inder auch am Sonntag, als er von der achten Startposition aus durch einen gelungenen Overcut erneut auf den dritten Platz fuhr. Maro Engel konnte mit Platz acht ebenfalls wertvolle Meisterschaftspunkte sammeln. Er reist nun mit 20 Punkte Rückstand auf den Meisterschaftsführenden zum Saisonfinale nach Hockenheim, wo in Summe noch 56 Punkte vergeben werden. In der Herstellerwertung baute Mercedes-AMG dank des starken Gesamtresultats den Vorsprung auf 24 Punkte aus.

Samstagsrennen: Pole Position und Doppelpodium für Mercedes-AMG

Bereits zu Beginn des Wochenendes stellte der Mercedes-AMG GT3 sein Potenzial unter Beweis. Im ersten Qualifying am Samstagvormittag avancierte Arjun Maini bei herausfordernden Bedingungen auf der abtrocknenden Strecke zum Mann der Stunde. Der Mercedes-AMG Performance-Fahrer schloss seine letzte Runde mit einer Zeit von 1:30,128 Minuten ab und holte die erste Pole Position seiner DTM-Karriere. Noch nie zuvor konnte sich ein indischer Fahrer in der DTM für den ersten Startplatz qualifizieren. Titelkandidat Maro Engel, vor dem Wochenende 15 Punkte hinter dem Meisterschaftsführenden, ging das Samstagsrennen von der dritten Position an. Mit Luca Stolz und Lucas Auer in Startreihe drei platzierten sich alle vier Mercedes-AMG Fahrer innerhalb der Top Sechs.  

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Das einstündige Rennen am Nachmittag fand ebenfalls auf abtrocknendem Asphalt statt, weshalb sich alle vier Mercedes-AMG Piloten zunächst für Regenreifen entschieden. Noch in der ersten Runde übernahm Maro Engel mit der #130 die Führung, musste sie aber Mitte des ersten Stints aufgrund des zu hohen Reifendrucks abgeben und platzierte sich fortan auf der zweiten Position. Kurz vor Rennhälfte war die Strecke trocken genug, um auf Slicks zu wechseln. Entsprechend früh bogen die vier Mercedes-AMG Fahrer nach Öffnung des Boxenstoppfensters zum Reifenwechsel ab. Maro Engel konnte kontinuierlich Boden auf den Erstplatzierten gutmachen und fuhr mit einer Zeit von 1:29,929 Minuten die schnellste Runde des Rennens. Für eine entscheidende Attacke reichte es allerdings nicht mehr. Er beendete den ersten Lauf des Wochenendes mit 1,161 Sekunden Rückstand als Zweitplatzierter vor Arjun Maini, der sein zweites Saisonpodium einfuhr. Mainis Teamkollege in Diensten des Mercedes-AMG Team HRT, Sachsenring-Sieger Luca Stolz, erreichte Platz vier. Lucas Auer wurde bei seinem Heimrennen in der #22 vom Mercedes-AMG Team MANN-FILTER als Siebter abgewunken und rundete damit ein sehr starkes Markenergebnis für Mercedes-AMG ab.

Sonntagsrennen: Overcut-Strategie bringt Arjun Maini nächstes DTM-Podest ein

Im Qualifying am Sonntag belegten Luca Stolz und Arjun Maini die Plätze sieben und acht. Lucas Auer sicherte sich die zehnte Startposition, Maro Engel ging von Platz 13 ins Rennen. Wie schon am Vortag, erwischte Maro Engel einen guten Start in das Rennen und machte in dieser Phase zwei Plätze gut. Bei Asphalttemperaturen von rund 20 Grad entschieden sich die Mercedes-AMG Teams für einen späten Boxenstopp und setzten auf einen Overcut. Diese Vorgehensweise sollte sich als die richtige Strategie herausstellen. Bei Schließung des Boxenstoppfensters rangierte Arjun Maini auf der dritten Position, die er trotz kalter Reifen erfolgreich verteidigen konnte und letztlich auch erfolgreich ins Ziel brachte. Maro Engel arbeitete sich noch bis auf Platz acht nach vorne, wofür er acht wichtige Meisterschaftspunkte erhielt. Luca Stolz stellte den Mercedes-AMG GT3 #4 aufgrund eines Defekts aus Sicherheitsgründen vorzeitig ab. Lucas Auer sah wegen eines Reifenschadens die Zielflagge ebenfalls nicht.

Am 19. und 20. Oktober findet auf dem Hockenheimring das Saisonfinale statt. In den letzten beiden DTM-Wertungsläufen des Jahres fallen unter anderem die Meisterschaftsentscheidungen in der Fahrer- und Herstellerwertung. Auf der Traditionsstrecke in Baden-Württemberg konnten die Fahrzeuge mit dem Stern in bislang 95 DTM-Rennen 36 Siege einfahren. Im Rahmenprogramm werden außerdem die finalen Saisonrennen des ADAC GT Masters und der ADAC GT4 Germany ausgetragen.

Thomas Jäger, Sportlicher Leiter DTM: „Ein sehr erfolgreiches DTM-Wochenende für uns mit drei Podestplätzen. Vor allem von Arjun war es eine starke Performance hier in Spielberg. Wir haben erneut gute Punkte mitgenommen und unser Ziel erreicht, den Meisterschaftskampf für Hockenheim offen zu halten. Dazu haben wir auch die Führung in der Herstellerwertung erfolgreich verteidigt, das wollen wir beim Saisonfinale ins Ziel bringen. Wir freuen uns natürlich auch sehr über die starke Leistung im ADAC GT Masters am Samstag mit dem Fünffachsieg – ein großer Erfolg für unser Kundensportprogramm. Jetzt bereiten wir uns auf Hockenheim vor und hoffen, dass wir dort noch in den DTM-Meisterschaftskampf eingreifen können.”

Maro Engel, Mercedes-AMG Team WINWARD #130: „Mit dem zweiten Rang von Startplatz drei aus können wir zufrieden sein, auch wenn wir die Führung am Samstag natürlich gerne bis ins Ziel gebracht hätten. Im Nachhinein betrachtet sind wir mit etwas zu viel Luftdruck gestartet und konnten unsere Konkurrenz deshalb nicht halten. Dennoch war es ein gutes Rennen. Heute war es ein schwieriger Tag, bei dem wir uns sowohl im Quali als auch im Rennen schwergetan haben. Insofern haben wir das Maximum rausgeholt und werden jetzt alles sorgfältig analysieren, um beim Finale in Hockenheim voll anzugreifen.”

Arjun Maini, Mercedes-AMG Team HRT #36: „Ich hatte am Samstag einen guten Start auf der noch nassen Strecke, aber leider nicht die nötige Pace. Nach dem Reifenwechsel lief es auf Slicks deutlich besser, der Abstand nach vorne war aber bereits zu groß. Das Podium fühlt sich gut an, trotzdem hätte ich nach meiner ersten Pole Position gerne gewonnen. Nach dem Podium heute bin ich sehr, sehr happy, weil ich von weiter hinten gestartet bin und es ein schwieriges Rennen war. Danke an das Mercedes-AMG Team HRT, das mir hier das ganze Wochenende ein richtig schnelles Auto zur Verfügung gestellt hat.”

Luca Stolz, Mercedes-AMG Team HRT #4: „Platz drei und vier am Samstag sind ein gutes Teamergebnis. Wir haben bei schwierigen Bedingungen keine Fehler gemacht, worauf wir sehr stolz sein können. Heute war es leider frühzeitig zu Ende. Ich habe nicht richtig ins Rennen gefunden und hatte dann ein komisches Gefühl auf der Bremse. Es ist zum Glück nichts passiert, aber wir haben uns dann aus Sicherheitsgründen dazu entschieden, das Fahrzeug abzustellen.”

Lucas Auer, Mercedes-AMG Team MANN-FILTER #22: „Platz sieben am Samstag war schon nicht ideal, wenn man als Sechster gestartet ist. Die Pace war nicht gut genug, weder im Regen noch im Trockenen. Heute hatte ich im zweiten Stint einen Reifenschaden unmittelbar nach der Boxeneinfahrt, weshalb ich das Auto abstellen musste. Davor gab es einen Kontakt. Ob das der Grund war, kann ich aber nicht sagen.”
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