Formelsport Allgemein
03.07.2024
Wolfgang Kaufmann: „Rennen wichtiger als die Pole-Position“
Im Qualifying ergatterte er mit nur 0,7 Sekunden Rückstand den dritten Startplatz hinter dem Briten Matthew Watts im March 772 und Alex Kapadia im March 782. „Ich fuhr das Qualifying noch auf den gebrauchten Reifen vom Historic GP Frankreich in Le Castellet, den neuen Satz erst in den Rennläufen hier, die mir wichtiger als die Pole-Position im Qualifying sind“, gibt Kaufmann Einblick.
Nach dem rollendem Start zu Rennen eins brauchte der Westerwälder kaum zwei Runden, um sich an die Spitze zu setzen. „Rollende Starts nerven mich, zur Formel 2 gehörten früher die stehenden Grand Prix-Starts“, so Kaufmann. Anschließend erarbeitete er sich einen größeren Vorsprung, begünstigt auch dadurch, dass seine direkten Verfolger sich in einer Kampfgruppe gegenseitig ausbremsten. „Im Feld rollten quasi nur, als Starterfeld-Füller, auch ein Formel 5000 und ein Formel Atlantic mit, die uns beim Überrunden geradezu haarige Situationen bescherten“, berichtete Kaufmann.
„Gegen Rennende liefen vier Formel-2-Piloten auf sie auf, die aber alle sicherheitshalber mit der Überrundung bis zur nächsten Geraden warteten – dahinter ich, der ich als Führender auch schon etwas Tempo herausgenommen hatte, um den Sieg sicher nach Hause zu fahren. So saß mir plötzlich dann Matthew Watts im Genick, und ich musste bis zum Schluss noch richtig ,Feuer machen', um zu gewinnen“, erzählte Kaufmann, nachdem er mit knapp sechs Sekunden Vorsprung vor Watts gesiegt hatte.
Beim Start zu Rennlauf zwei kam Watts besser weg, aber „Piranha“ schnappte rundenlang nach dessen Wagenheck. „Ich war dicht dran, dichter dran, wir waren etwa gleich schnell“, so Kaufmann. Vier Runden vor Schluss drehte sich ein Konkurrent, die folgende Safety Car-Phase dauerte bis in die letzte Runde hinein.
„Als das Safety Car dann wieder in die Boxen fuhr, konnten wir nur noch einige hundert Meter beschleunigen, dann beendete die Schachbrettflagge das Rennen. Ich verlor gegen Matthew hauchdünn, 0,6 Sekunden zurück“, erzählte der Molsberger abschließend.