GT World Challenge
02.12.2024
Vizetitel für GRT in der GT World Challenge Europe 2024
Das PRO-Line-up präsentierte sich auf dem 6,176 Kilometer langen Jeddah Corniche Circuit auf Anhieb stark. Im ersten Teil des Qualifyings markierte Franck Perera die absolute Bestzeit. Konstante Leistungen seiner Teamkollegen in den anderen Segmenten des Zeittrainings sorgten dafür, dass die #163 das letzte Saisonrennen von Startplatz zwei im Grid aufnahm. Das im Silver Cup gemeldete Schwesterauto mit der Startnummer 19 qualifizierte sich mit Mateo Llarena, Loris Cabirou und Isaac Tutumlu Lopez auf Platz 26 im Gesamtklassement sowie Startposition drei seiner Klasse.
Im Rennen am Samstag war für den Sieg die Maximalpunktzahl von 33 Zählern zu vergeben. Das Fahrertrio der #163 lag in der Gesamtwertung 15 Punkte hinter Platz eins, in der Teamwertung betrug der Rückstand von GRT auf die Spitze 13 Punkte. Beim Rennstart um 17:00 Uhr Ortszeit schaltete sich Marco Mapelli sofort in den Kampf um den Sieg ein. Der Italiener hielt im ersten Stint als einziger Fahrer den Anschluss an den Leader. Eine kurze Full Course Yellow in dieser frühen Phase erwischte GRT auf dem falschen Fuß. Als Teil der Führungsgruppe hatte Mapelli gerade die Boxengasse passiert, als das Rennen neutralisiert wurde und die dahinterliegende Konkurrenz dadurch die Möglichkeit zum Pitstop unter Gelb nutzen konnte. Glücklos verlief die Startphase für Mateo Llarena. Der italienische Lamborghini Young Driver musste das Fahrzeug nach 20 Runden mit einem Sensorproblem abstellen.
Mit Jordan Pepper am Steuer übernahm der #163 Lamborghini Huracán GT3 EVO2 in der zweiten Stunde des Rennens nach einer Neutralisierung die Führung. Der Südafrikaner baute den Vorsprung daraufhin auf bis zu zehn Sekunden aus, bis eine weitere Full Course Yellow das Feld einbremste. Nach dem zweiten Fahrerwechsel griff Franck Perera als Dritter ins Geschehen ein. Der Franzose wechselte sich im weiteren Verlauf mit Marco Mapelli und Jordan Pepper ab und saß in der finalen Rennstunde erneut im Auto. Nach einem weiteren Restart 25 Minuten vor dem Ende setzte er sich in einem harten Kampf gegen die Konkurrenz durch und fuhr vier Runden vor dem Ziel außerdem eine neue schnellste Rennrunde. Nach 161 Runden stellte der Lamborghini Factory Driver den zweiten Platz sicher.
Durch das Podest beendeten Franck Perera, Marco Mapelli und Jordan Pepper die Saison als Zweitplatzierte im Fahrerklassement des Endurance Cup mit 63 Punkten, lediglich acht Zähler hinter den Gesamtsiegern. In der Teamwertung landete GRT mit 68 Punkten auf Rang drei. Zum Titel fehlten neun Punkte. Das Finale in Jeddah markierte damit den Abschluss einer erfolgreichen Saison für die Truppe von Teamchef Gottfried Grasser. Das Line-up der #163 hatte mit dem Sieg am Nürburgring sowie der Pole-Position für die legendären 24 Stunden von Spa-Francorchamps zwei große Highlights zu feiern. Darüber hinaus erreichten die Werksfahrer ein weiteres Podium sowie zwei schnellste Runden durch Marco Mapelli und Franck Perera.
Jordan Pepper (RSA) / Marco Mapelli (ITA) / Franck Perera (FRA)
#163 Lamborghini Huracán GT3 EVO2
PRO CUP
Qualifying: P2 - Rennen: P2
Jordan Pepper: „Das Auto war vom ersten Moment an sehr schnell, aber wir waren uns auch darüber im Klaren, dass wir für die Meisterschaft etwas Glück brauchen würden. Die Gelbphasen haben uns leider den Sieg und damit auch den Titelgewinn gekostet, als wir in Führung lagen und es sehr gut aussah. Aber nichtsdestotrotz blicken wir unglaublich stolz auf die gesamte Saison zurück. Wir waren in der Rolle des Jägers und hatten immer ein schnelles Paket, mit dem wir Grasser Racing, Lamborghini Squadra Corse und Mountain Wolf an der Spitze dieser starken Rennserie repräsentiert haben. Ein großes Dankeschön an Gottfried für sein Vertrauen, er und seine Mannschaft haben einen unglaublichen Job gemacht, und auch danke an Marco und Franck. Ich hätte mir keine besseren Teamkollegen wünschen können. Platz zwei ist letztendlich ein starkes Resultat in dieser Meisterschaft und 2025 wollen wir noch höher hinaus.“
Marco Mapelli: „Die Saison war eine Achterbahnfahrt. Wir hatten an jedem Rennwochenende ein perfektes Auto, die Crew hat wirklich großartige Arbeit geleistet. Die Entwicklung ging immer in die richtige Richtung und wir hatten auch hier beim Finale das bestmögliche Paket. Wir haben auf der Rennstrecke alles gegeben, aber leider hatten wir zuletzt in Monza und auch beim Finale Pech mit den Neutralisierungen. Aber unser Teamgeist hat uns immer getragen, wir haben bis zum Schluss gepusht und können zufrieden mit unserer Leistung sein. Vielen Dank an das gesamte Team von GRT und an meine Teamkollegen Franck und Jordan. Alle haben einen mega Einsatz gezeigt und ich hoffe, dass wir kommendes Jahr wieder zusammen angreifen werden.“
Franck Perera: „Ich habe im letzten Stint bis zur Zielflagge alles gegeben, denn ich wusste um unsere Chance auf die Meisterschaft. Wir waren nah dran und dann ist es schwer zu akzeptieren, wenn es nicht klappt. Abgesehen davon hatten wir in dieser Saison wirklich tolle Momente. Ich bin sehr stolz darauf, was wir dieses Jahr als Team erreicht haben. Der Zusammenhalt war unglaublich und wir waren jedes Mal in der Lage, an der Spitze zu kämpfen. Ein großes Dankeschön an alle bei Grasser Racing für den fantastischen Job in diesem Jahr. Wir Fahrer konnten mit diesem Auto an jedem Tag zeigen, was wir drauf haben. Vielen Dank auch an Lamborghini Squadra Corse und Mountain Wolf für die tolle Unterstützung. Für mich war es eine meiner besten Saisons im GT-Sport, und nächstes Jahr wollen wir noch stärker zurückkommen.“
Gottfried Grasser, Teamchef von GRT: „Das Rennen lief mit den Neutralisierungen leider nicht für uns. Die erste Full Course Yellow wurde sehr unglücklich entschieden, denn eigentlich sollte jeder im Feld die Chance kriegen, unter Gelb an die Box zu kommen. Das hat uns zurückgeworfen, aber ansonsten war es ein super Rennen von unserem PRO-Line-up. Alle drei Fahrer hatten eine unglaubliche Pace und haben einen perfekten Job gemacht. Bis zur letzten Gelbphase haben wir unsere Titelchance am Leben gehalten, aber am Ende hat die Konkurrenz profitiert. Für uns war es trotzdem eine schöne Saison, auf die wir stolz sein können. Der zweite Platz in der Gesamtwertung ist ein toller Erfolg. Vielen Dank an Lamborghini Squadra Corse, Mountain Wolf sowie an unsere drei Factory Driver. Wir haben bei den 24 Stunden von Spa das beste Ergebnis in der Geschichte von Lamborghini bei diesem Rennen geholt, haben auf dem Nürburgring gewonnen und waren in Jeddah wieder auf dem Podium. Für unser Line-up im Silver Cup war die Saison leider oftmals glücklos. Wir hatten in der zweiten Hälfte des Jahres die Pace für das Klassenpodium, aber es sollte nicht sein. Die Jungs hatten am Samstag schon früh einen Reifenschaden und dann hat ein Sensor, der normalerweise nie Schwierigkeiten macht, ihr Rennen beendet.“