Chaotisches ALMS-Auftaktrennen und nachträglicher Podiumsplatz für Manthey EMA am Samstag
Das erste Rennen der ALMS-Saison auf dem 5,543 Kilometer langen Sepang International Circuit begann für die beiden Porsche 911 GT3 R von Manthey und Manthey EMA unter chaotischen Bedingungen. Die Bronzefahrer Antares Au und Ryan Hardwick nahmen das Vierstundenrennen von den Plätzen 13 (#10) und 15 (#92) auf. Trotz zahlreicher Unfälle und Safety-Car-Phasen in der turbulenten Startphase konnten beide Positionen gutmachen und lagen nach den ersten zwei Boxenstopps und etwas mehr als einer Stunde Renndauer auf den Rängen sieben (#92) und elf (#10). Knapp 90 Minuten nach Rennbeginn wurde der von Au pilotierte Porsche jedoch unverschuldet in eine Kollision mit einem LMP3-Fahrzeug verwickelt, die das Rennen für die Startnummer 10 vorzeitig beendete. Währenddessen übernahm Silberfahrer Riccardo Pera das Steuer des Manthey EMA Porsche. Der Italiener arbeitete sich im hart umkämpften Starterfeld kontinuierlich nach vorne: Eine Stunde vor Rennende übergab er den Neunelfer auf Platz zwei liegend an Richard Lietz. Der erfahrene Platin-Pilot lieferte sich packende Zweikämpfe mit der dicht gedrängten GT-Konkurrenz an der Spitze. Letztendlich überquerte die Startnummer 92 als Vierter die Ziellinie. Aufgrund einer nach dem Rennen ausgesprochenen Strafe für den Drittplatzierten (#74, Kessel Racing) rückt die Manthey EMA Crew nachträglich in die Top-Drei vor und sichert damit den ALMS-Debütpodiumsplatz für das Team.
Zweiter Platz für die Startnummer 10 im wegen Regens vorzeitig abgebrochenen Sonntagsrennen
Von den Rängen elf und 16 gingen Antares Au und Ryan Hardwick in das zweite Rennen der ALMS in Sepang. Nach den ersten Fahrerwechseln zur Rennhalbzeit lagen beide Fahrzeuge auf den Plätzen fünf (#10) und sechs (#92) um einige Positionen weiter vorne. Unmittelbar nach den Boxenstopps setzte an Teilen der Strecke jedoch starker Regen ein, sodass Joel Sturm und Riccardo Pera – keine zehn Minuten nachdem sie das Steuer übernommen hatten – unter dem virtuellen Safety-Car für Regenreifen erneut an die Box gerufen wurden. Unter den zu diesem Zeitpunkt nur teilweise nassen Bedingungen, galt es für beide Piloten die Reifen zu managen und ihre Positionen (#10: Platz sieben, #92: Platz 8) nach Ende der Safety-Car-Phase zu halten. Ein Reifenschaden zwang die 92 mit etwa 75 Minuten verbleibender Renndistanz jedoch zu einem weiteren Stopp, bei dem das Team Richard Lietz einwechselte und auf Slicks setzte. Zur Drei-Stunden-Marke nahm der Regen erneut zu, was Sturm in der Nummer 10 auf Regenreifen in die Karten spielte. Während andere Teams ihre Slicks eintauschen mussten, fuhr der Deutsche auf Rang zwei vor, bevor das Rennen 50 Minuten vor Schluss wegen extremer Wetterbedingungen abgebrochen wurde. Manthey erzielte mit diesem Ergebnis den zweiten Podiumsplatz des Wochenendes, während die Startnummer 92 nach dem Reifenschaden 13. wurde.
Mit zwei Podiumsplätzen in zwei Rennen sicherten sich beide Fahrzeugbesatzungen wichtige erste Punkte in der Team- und Fahrerwertung der ALMS: Mit 18 Zählern liegt die Besatzung der Startnummer 10 mit Antares Au, Klaus Bachler und Joel Sturm in beiden Wertungen auf Rang fünf, direkt vor den Sechstplatzierten Ryan Hardwick, Richard Lietz und Riccardo Pera für Manthey EMA (15 Punkte).
Stimmen zu der ALMS in Sepang
Antares Au, Porsche 911 GT3 R #10: „Das war kein einfaches Wochenende in Sepang. Unser Auto zeigte zu Beginn eine vielversprechende Leistung, aber das Feld war sehr stark und konnte uns in Sachen Pace abhängen. Dank einer guten Strategie und Boxenarbeit konnten wir in beiden Rennen mithalten, aber leider wurde unser erstes Rennen durch einen Fehler eines LMP3-Fahrers abgebrochen, der unser Chassis irreparabel beschädigte. Das Team hat über Nacht aus einem Ersatzchassis ein neues Auto gebaut und damit ein Wunder vollbracht. Es war ein toller Anblick, als am Sonntagmorgen die perfekte Startnummer 10 in unserer Box stand – für das ungeübte Auge hätte es genauso gut das gleiche Auto vom Vortag sein können! Ich bin sehr glücklich, dass wir im zweiten Rennen Punkte und wertvolle Meisterschaftspunkte geholt haben. Das ist ein tolles Comeback und ein wohlverdientes Podium für Fahrer und Team. Ich freue mich darauf, den Kampf mit Klaus, Joel und dem Manthey-Team im Februar in den Vereinigten Arabischen Emiraten fortzusetzen!“
Klaus Bachler, Porsche 911 GT3 R #10: „Was für ein Wochenende hier in Sepang beim Saisonauftakt der ALMS. Es waren viele Emotionen dabei. Am Samstag sah es eigentlich gut für uns aus, bis wir leider von einem LMP3 abgeschossen wurden. Das Auto war ziemlich stark beschädigt und wir mussten es abstellen. Das war sehr schade und hat uns wohl einige Punkte gekostet. Das Team hat einen Mega-Job gemacht und über Nacht ein neues Auto aufgebaut. Das Fahrzeug fühlte sich schon im Warm-up gut an und im Rennen haben wir uns zunächst mit einem Mega-Boxenstopp nach vorne gearbeitet, bevor das ganze Wetterszenario mit immer wieder einsetzendem Regen und der Entscheidung zwischen Regenreifen und Slicks begann. Am Ende haben wir alles richtig gemacht und das Sonntagsrennen auf Platz zwei beendet, was toll ist – ein riesiges Dankeschön an das ganze Team. Nach dem Unfall und der vielen Arbeit über Nacht auf dem Podium zu stehen, ist fantastisch. In der Meisterschaft liegen wir auf Platz fünf und ich bin froh, dass wir jetzt in Dubai und Abu Dhabi gute Chancen haben, weiter um die Meisterschaft zu kämpfen. Ich mag beide Strecken sehr und kann es kaum erwarten, dort an den Start zu gehen.“
Joel Sturm, Porsche 911 GT3 R #10: „Ein durchwachsenes Wochenende für uns in Sepang. Nach dem unverschuldeten Ausfall im Rennen am Samstag hat das Team einen super Job gemacht und das Auto für das zweite Rennen wieder aufgebaut. Der zweite Platz ist dann natürlich ein super Comeback und wir haben uns auch eine gute Ausgangsposition in der Meisterschaft gesichert, auf die wir aufbauen können. Es war ein gutes Wochenende auch für das Team – Podium in beiden Rennen ist natürlich ein sehr gutes Ergebnis. Jetzt wollen wir diesen Schwung mitnehmen und hoffentlich auch in den nächsten Rennen gut punkten, um am Ende des Jahres in einer guten Position in der Meisterschaft zu sein“.
Ryan Hardwick, Porsche 911 GT3 R #92: „Das erste Rennen der ALMS. Ich persönlich bin mit dem gesamten Wochenende sehr zufrieden, da es mein erstes Rennwochenende mit Manthey war und ich alle im Team kennengelernt habe – von den Ingenieuren über die Mechaniker bis hin zu meinen Co-Piloten – alles war neu für mich. Aber ich könnte nicht zufriedener sein mit der Art und Weise, wie mich alle im Team aufgenommen haben und wie engagiert sie an ihre Arbeit und ihre Leistungen herangehen. Die bisherigen Ergebnisse des Teams sprechen für sich und es ist leicht zu erkennen, warum dieses Team so erfolgreich ist. Im ersten Rennen hier hatten wir ein bisschen Glück und eine gute Strategie und sind auf dem Podium gelandet, so dass mein allererstes Rennen mit Manthey im Porsche mit einem dritten Platz endete. Im zweiten Rennen hatten wir dann etwas Pech mit dem Reifenschaden, obwohl wir die richtige Strategie hatten. Glückwunsch an das Schwesterauto, das es auf das Podium geschafft hat. Insgesamt bin ich mit den Ergebnissen und dem Verlauf des Wochenendes sehr zufrieden.“
Richard Lietz, Porsche 911 GT3 R #92: „Zwei wichtige erste Rennen für die neue Crew hier in Sepang. Für uns steht unter anderem die Vorbereitung auf die WEC im Fokus, aber natürlich wollen wir auch in der ALMS Erfolge sammeln. Im ersten Rennen direkt das erste Podium für das Team einzufahren, war natürlich mega für uns. Das Podium für unser Schwesterauto im zweiten Rennen war nach der Nachtschicht der Crew zum Wiederaufbau des 911 GT3 R mehr als verdient. Ich denke, Manthey kann stolz sein und auf dieser Leistung für den Rest der Saison und den Start der WEC 2025 gut aufbauen.“
Riccardo Pera, Porsche 911 GT3 R #92: „Ich würde sagen, es war ein positives Wochenende – ich bin super glücklich und es war mir ein Freude, mein erstes Rennen mit Manthey zu fahren. Ich habe das Team und Ryan und Richard kennengelernt – wir sind eine gute Gruppe und haben viel über das Auto und das Team gelernt und an diesem Wochenende gut zusammengearbeitet. Das erste Rennen war sehr gut für uns – wir standen auf dem Podium und hatten ein Mega-Auto und eine Mega-Strategie. Leider lief das zweite Rennen nicht wie geplant, da der Regen für Chaos sorgte und ich dann einen Reifenschaden hatte, der uns zu einem weiteren Boxenstopp zwang. Am Ende hatten wir also etwas Pech und landeten auf Platz 13. Aber wie gesagt, alles in allem war es ein positives Wochenende und das Wichtigste ist, dass wir für den Rest der ALMS- und WEC-Saison viel gelernt haben. Ich möchte Manthey dafür danken, dass sie uns ein gutes Auto zur Verfügung gestellt haben, und dem Team dafür, dass es das ganze Wochenende über ununterbrochen gearbeitet hat. Ein guter Start!“
Patrick Arkenau, Geschäftsbereichsleiter Racing, Manthey Racing GmbH: „Das erste ALMS-Wochenende der Saison 2024/2025 liegt hinter uns. Es war in vielerlei Hinsicht eine Premiere: Nicht nur Manthey ist zum ersten Mal in der Serie vertreten, auch die beiden Fahrerpaarungen sind erstmals für uns an den Start gegangen. Mit Platz drei für die 92 und Platz zwei für die 10 standen wir in jedem Rennen des Wochenendes auf dem Podium, ein Ergebnis, mit dem wir für unser ALMS-Debüt sehr zufrieden sind. Auf der anderen Seite hätten wir uns natürlich gewünscht, dass wir in beiden Rennen mit beiden Autos gute Platzierungen erreicht hätten. Aber der Unfall der 10 und der Reifenschaden der 92 waren beide unverschuldet. An dieser Stelle auch ein großes Lob und ein riesiges Dankeschön an unsere phänomenale Crew, die nach dem Unfall von Antares am Samstag über Nacht ein Ersatzfahrzeug komplett aufgebaut hat. Wir sind motiviert, in Dubai und Abu Dhabi wieder anzugreifen, um unsere Ergebnisse noch einmal zu maximieren. Jetzt freuen wir uns auf eine kurze Weihnachtspause, bevor es bald mit Vollgas in die Saison 2025 geht!“