In der PRTC traten getreu dem Serien-Motto „real cars, real racing“ wieder sowohl ambitionierte Youngster als auch erfahrenere „Gentleman-Driver“ im Starterfeld gegeneinander an. Bei den Nationalitäten waren Deutschland, Italien und die Schweiz vertreten.
„Wir freuen uns über den Beginn einer neuen Tourenwagen-Saison. Trotz des allgemein wirtschaftlich anspruchsvollen Umfelds konnte sich die PRTC auch in dieser Saison behaupten und bietet den Rennfahrern eine tolle Möglichkeit Tourenwagen-Motorsport zu vertretbaren Kosten zu betreiben. Wir freuen uns schon jetzt auf viele „Rad-an-Rad-Duelle“ und wünschen allen Fahrern viel Erfolg!“ so Serienorganisator Andreas Pfister vor dem Start des Rennwochenendes.
Wechselhafte Wetterverhältnisse empfingen die PRTC-Rennwagen am Hockenheimring
Nach dem ersten freien Training am Freitag ging es für die Tourenwagen-Fahrer bereits am Samstag ins wichtige Zeittraining zur Ermittlung der Startaufstellung. War das Wetter am Freitag noch sonnig und warm, so wurden die Verhältnisse durch einen Temperatursturz und teilweise Regen am Samstag und Sonntag neu gemischt. Dabei waren zunächst alle Augen darauf gerichtet, wie sich das diesjährige Starterfeld nach dem Speed der Rundenzeiten einsortieren würde.Einen ersten Vorgeschmack darauf, dass es wieder ein enges Tourenwagen-Rennwochenende werden würde, gaben die hauchdünnen Abstände im Zeittraining: Mit einer Rundenzeit von 2:19:551 sicherte sich der Rookie Felix Müller (GER, Deggenhausertal) sensationell die Pole-Position, allerdings nur äußerst knapp vor Marco Chianese (ITA, Würzburg) mit 2:19:582.
Auf den dritten Startplatz schaffte es Andreas Schundiak (GER, Weiden) vor Patrick Röthlisberger (CHE, Langnau) und Kay-Yvo Baudler (GER, Abtswind).
Abbruch, Safety-Car, Regen, FCY, Trockenheit und einen neuen PRTC-Sieger
Die PRTC-Fans auf den Tribünen und Zuhause vor dem Live-Stream sollten vom Saisonauftaktrennen jedenfalls nicht enttäuscht werden. Nahezu alles was das Fan-Herz höher schlagen lässt war vorhanden: Eine rote Flagge (Abbruch), das Safety-Car, Regenschauer, „Full-Course-Yellow“ wieder Trockenheit und noch dazu mit Marco Chianese ein neuer Rennfahrer in den PRTC-Siegerlisten.Doch der Reihe nach: Der rollenden „Indianapolis-Start“ wurde zunächst freigegeben, direkt danach aber wieder abgebrochen, da es just in diesem Moment stark zu regnen begonnen hatte. Alle Rennwagen steuerten also zunächst wieder die Boxengasse an.
Nach dem „Re-Start“ unter Safety-Car konnte Chianese unter nassen Bedingungen zunächst die Führung übernehmen, musste sich aber einem starken Patrick Röthlisberger (CHE, Langnau) erwehren. Nach weiterer Action auf der Strecke und einer darauffolgenden „Full-Course-Yellow“ (FCY)-Phase, setzte sich das führende Trio mit Chianese-Röthlisberger-Müller vom Rest des Feldes ab.
Nach erneuter Freigabe des Rennens und abtrocknenden Bedingungen sah Felix Müller seine Chance gekommen: Zunächst schnappte er sich Röthlisberger und machte danach Jagd auf den Führenden Chianese. In der zweiten Nord-Kurve setzte Müller in einem beherzten Manöver zum Überholversuch gegen Marco Chianese an, musste dabei aber die trockene Linie verlassen und rutschte in die rechte Fahrzeugseite des Italieners hinein. Müller drehte sich dadurch und musste auch Röthlisberger wieder passieren lassen.
Trotz dieses ungeplanten „Lackaustausches“ ließ sich Marco Chianese an der Spitze nicht beirren und fuhr seinen ersten PRTC-Sieg vor Röthlisberger und Müller nach Hause. Die Top-5 konnten Kay-Yvo Baudler und Andreas Schundiak komplettieren.
Sieg in Rennen 2 geht ebenfalls an Chianese, knapp vor Felix Müller
Nach der Action vom Samstag und einem ersten „Wunden lecken“ starteten die Fahrer bereits am Sonntag Morgen in das zweite Rennen. Bei nur 4 Grad Außentemperatur waren die Streckenverhältnisse dementsprechend schwierig und die Haftungsverhältnisse auf der Rennstrecke begrenzt.Die Startphase konnten zunächst Chianese und Röthlisberger gut nutzen, wohingegen Felix Müller und Andreas Schundiak zurückfielen. Bei trockener aber dennoch rutschiger Strecke durch die geringen Außentemperaturen war es für die Rennfahrer extrem wichtig, die Toyo Tires Proxes R888R Semi-Slick-Bereifung auf Temperatur zu halten.
Ab Mitte des Rennens hatten Kay-Yvo Baudler und Felix Müller den „Dreh“ wieder heraus und konnten mit starken Rundenzeiten einige Plätze nach Vorne fahren. Die fahrerische gute Leistung von Baudler wurde allerdings noch nicht belohnt, da er seinen Chevrolet zum Rennende in der Boxengasse abstellen musste.
Müller hielt allerdings Kurs auf die Spitze und kam in den letzten Runden nochmals in den Windschatten des Führenden Marco Chianese. Dieser behielt aber erneut die Nerven, und fuhr seinen zweiten Sieg an diesem Rennwochenende nach Hause.
Nun heißt es für die erfolgreichen Fahrer vorerst ihre Erfolge zu feiern, aber nicht zu lange, denn die PRTC geht bereits vom 26. bis 28.04.2024 am Circuit Zolder (BEL) in die Saisonrennen 3 & 4, und das mit einigen neuen Gaststartern, die sich bereits angekündigt haben, und für zusätzliche Spannung auf der belgischen Traditionsrennstrecke sorgen werden.