Regen bis kurz vor Beginn der Sitzung, zwei Unterbrechungen, trockene Ideallinie erst in den letzten Minuten: Das Qualifying zum vorletzten Saisonrennen des Porsche Mobil 1 Supercup war nichts für schwache Nerven. Larry ten Voorde arrangierte sich am besten mit den schwierigen Bedingungen auf dem Circuit Zandvoort. Der Niederländer aus dem Team Schumacher CLRT fuhr kurz vor dem Ende die schnellste Runde und sicherte sich damit die Pole-Position.
„Mir fehlen die Worte, so intensiv war das Qualifying und wie mich die Fans hinterher gefeiert haben“, kommentierte Larry ten Voorde ungewöhnlich emotional. „Ehrlich gesagt, hat mir das Abschlusstraining unter diesen schwierigen Bedingungen richtig Spaß gemacht. Wir mussten gehörig improvisieren. Aber mein Team hat genau die richtigen Entscheidungen getroffen und mich genau zum richtigen Zeitpunkt mit frischen Reifen auf die Strecke geschickt.“
Neben dem zweimaligen Supercup-Champion geht dessen Landsmann Huub van Eijndhoven ins Rennen. Mit Jaap van Lagen sicherte sich ein weiterer Niederländer die dritte Startposition fürs Heimspiel. „Das war wirklich nervenaufreibend. Ich wusste, ich habe nur einen einzigen Versuch, der ohne Fehler bleiben musste“, blickte van Eijndhoven zurück, der für Uniserver by Team GP Elite antritt. Dinamic-Motorsport-Fahrer van Lagen ergänzte: „Diese Bedingungen sind für Zandvoort typisch. Wir Niederländer haben heute unseren Heimvorteil ausgespielt.“
Auch die starke Vorstellung von Gastfahrer Wouter Boerekamps, der sich Porsche 911 GT3 Cup des Teams GP Elite die sechste Startposition sicherte, unterstützt diese Theorie. Insgesamt treten beim Gastspiel des Porsche Mobil 1 Supercup an der Nordseeküste zehn niederländische Fahrer an.
Titelentscheidungen schon an diesem Wochenende?
Endet das Rennen mit demselben Ergebnis wie das Qualifying, kann Larry ten Voorde vorzeitig seinen dritten Supercup-Titel feiern. Der 27-Jährige startet mit sieben Punkten Vorsprung vor Harry King in den siebten Saisonlauf. Der Brite, der für BWT Lechner Racing fährt, leistete sich in seiner entscheidenden Qualifying-Runde einen Fehler und erzielte am Ende nur die neuntbeste Zeit. Auch ein zweiter Rang würde Ten Voorde zum Titelgewinn ausreichen, sollte King mit einer Ausbeute von weniger als zwei Punkten – entsprechend dem 14. Platz – aus Zandvoort abreisen. Umgekehrt müsste der Brite bei einem Sieg von Larry ten Voorde mindestens Achter werden, um in Monza das Blatt noch wenden zu können.Marvin Klein, dessen Rückstand auf seinen Teamkollegen Larry ten Voorde zwölf Zähler beträgt, hat zumindest mathematisch ebenfalls noch Titelchancen. Der Franzose qualifizierte sich für die vierte Startposition. Realistisch gesehen, benötigt er allerdings seinen zweiten Saisonsieg, um die Entscheidung bis zum Finale in Monza am kommenden Wochenende (31. August bis 2. September 2024) offenzuhalten.
Im Duell um den Titel in der Rookie-Wertung zwischen Kas Haverkort (Uniserver by Team GP Elite) und Robert de Haan (BWT Lechner Racing) liegen die Ausgangspositionen dichter beieinander. Tabellenführer Haverkort qualifizierte sich als Fünftschnellster, De Haan startet zwei Positionen dahinter. Zehn Punkte trennen die beiden Niederländer aktuell. Ein vergleichbares Rennergebnis würde die Titelentscheidung bei den Supercup-Einsteigern auf das Finale vertagen.
Deutlicher ist die Führung von Schumacher CLRT in der Teamwertung. Die Mannschaft von Larry ten Voorde, Marvin Klein und Porsche-Junior Alessandro Ghiretti hat sich bereits 48 Punkte Vorsprung auf BWT Lechner Racing erarbeitet. Für die Österreicher greifen Harry King, Robert de Haan und der Deutsche Theo Oeverhaus ins Lenkrad. Maximal 45 Punkte können die Teams pro Wochenende gewinnen.
Ergebnis Qualifying, 7. Lauf Porsche Mobil 1 Supercup, Zandvoort (NL)
1. Larry ten Voorde (NL/Schumacher CLRT), +1:37,156 Minuten2. Huub van Eijndhoven (NL/Uniserver by Team GP Elite), +0,152 Sekunden
3. Jaap van Lagen (NL/Dinamic Motorsport), +0,219 Sekunden
4 Marvin Klein (F/Schumacher CLRT), +0,335 Sekunden
5. Kas Haverkort (NL/Uniserver by Team GP Elite), +0,386 Sekunden