Die Formel-1-Rennstrecke von Monza wurde ihrem Ruf als „Temple of Speed“ im Qualifying zum Saisonfinale des Porsche Mobil 1 Supercup erneut gerecht: Robert de Haan drehte mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 192 km/h die schnellste Runde. Damit sicherte sich der 18-jährige Niederländer, der für BWT Lechner Racing fährt, die Pole-Position. Mit nur acht Tausendstelsekunden Rückstand erzielte Porsche-Junior Alessandro Ghiretti die zweitschnellste Zeit. Der Franzose greift für Schumacher CLRT ins Lenkrad. Die Positionen eins bis 20 im Qualifying lagen innerhalb von einer Sekunde. Das Rennen wird am morgigen Sonntag um 12:05 Uhr direkt vor dem Großen Preis von Italien gestartet und führt über 15 Runden.
Eine neue Asphaltdecke auf der traditionsreichen Formel-1-Rennstrecke im Norden von Mailand stellte die Supercup-Piloten vor besondere Herausforderungen. „Einige Bodenwellen sind verschwunden. Dadurch liegt das Auto in manchen Bremszonen nicht mehr so unangenehm unruhig“, beschrieb Porsche-Junior Alessandro Ghiretti. Der 22 Jahre alte Franzose geht neben Robert de Haan aus der ersten Startreihe ins Rennen. „Dafür ist die Piste an anderen Stellen jetzt glatter, außerdem wurden einige Randstreifen umgebaut. Dadurch hat sich in den Schikanen die Ideallinie leicht geändert“, ergänzte Larry ten Voorde, der die drittschnellste Runde drehte.
Am Ende stellte die Rundenzeit von Robert de Haan einen neuen Qualifying-Rekord für den Porsche Mobil 1 Supercup dar. Im 375 kW (510 PS) starken Porsche 911 GT3 Cup verbesserte er den zwei Jahre alten Bestwert von Harry King und rund zwei Zehntelsekunden.
Der Deutsche Alexander Tauscher aus dem Team Proton Huber Competition erzielte die vierte Startposition. Harry King teilt sich die dritte Reihe mit dem Niederländer Huub van Eijndhoven, der für Uniserver by Team GP Elite antritt.
Nur Larry ten Voorde und Harry King haben noch Chancen, Supercup-Champion 2024 zu werden. Der Niederländer geht in das Saisonfinale mit einem Vorsprung von 20 Punkten auf seinen englischen Verfolger. Ein Laufsieg wird im Supercup mit 25 Punkten belohnt, für den zweiten Rang gibt es 20 Zähler. Will King zum ersten Mal den Pokal für den Gesamtsieger in Empfang nehmen, muss er in Monza also auf jeden Fall gewinnen.
Der Druck auf Ten Voorde ist ungleich geringer. Selbst bei einem Sieg durch King würde ihm bereits ein elfter Rang zu seinem dritten Supercup-Titel nach 2020 und 2021 ausreichen. In diesem Fall wären die beiden Konkurrenten zwar punktgleich, die höhere Anzahl der Siege würde aber mit 5:2 zugunsten von Larry ten Voorde entscheiden.
Bei den Rookies führt Kas Haverkort vor dem Finale mit sechs Punkten vor Robert de Haan. Der für Uniserver by Team GP Elite fahrende Niederländer tauchte zunächst als Schnellster im Ergebnis des Qualifyings auf. Die Bestzeit wurde ihm allerdings nachträglich aberkannt, weil sein Porsche 911 GT3 Cup bei der technischen Nachkontrolle eine zu geringe Bodenfreiheit aufwies. Haverkort geht deswegen nur von der letzten Position ins Rennen. „Aus eigener Kraft werde ich es wohl kaum schaffen, den Rookie-Titel zu holen“, hat der 20-Jährige realisiert.
Ergebnis Qualifying, 8. Lauf Porsche Mobil 1 Supercup, Monza (I)
1. Robert de Haan (NL/BWT Lechner Racing), 1:48,531 Minuten2. Porsche-Junior Alessandro Ghiretti (F/Schumacher CLRT), +0,008 Sekunden
3. Larry ten Voorde (NL/Schumacher CLRT), +0,040 Sekunden
4. Alexander Tauscher (D/Proton Huber Competition), +0,052 Sekunden
5. Harry King (UK/BWT Lechner Racing), +0,065 Sekunden