Sonntag, 11. August 2024
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Prototype Cup Germany
11.08.2024

Traditionsrennställe triumphieren in Hockenheim

Heiße Temperaturen, packende Rad-an-Rad-Duelle und jede Menge Action. Das vierte Rennwochenende 2024 des Prototype Cup Germany auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg ließ keinen kalt. Noch dazu gab es mit drei anstatt zwei Wertungsläufen mehr Fahrzeit als gewohnt. Am Sonntag wurden zwei Rennen ausgetragen – und beide von bekannten deutschen Traditionsteams gewonnen. Am Vormittag siegten Julien Apothéloz (23/CHE) und Riccardo Leone Cirelli (16/ITA) im Duqueine D08 von BWT Mücke Motorsport. Die beiden schnellen Youngster standen bereits am Samstag ganz oben auf dem Podest. Im Rennen am Sonntagnachmittag jubelte dann das Ligier-Duo Klaus Abbelen (63/Barweiler) und Felipe Fernández Laser (35/Leipzig) vom Kultrennstall Frikadelli Racing Team.

BWT Mücke-Pilot Cirelli hatte den Lauf am Sonntagvormittag schon von der Pole-Position aus begonnen und behielt zunächst auch die Führung. Mann der ersten Runden war jedoch Frikadelli-Fahrer Fernández Laser im Ligier JS P320, der von der vierten Position aus losfuhr, aber bereits in der zweiten Runde an die Spitze des Feldes stürmte. Hinter den beiden Führenden komplettierten die Duqueine von Keanu Al Azhari (16/UAE, Mühlner Motorsport) sowie von ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Valentino Catalano (18/Westheim, Gebhardt Motorsport) die Top Vier der ersten Rennhälfte.

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Die obligatorischen Boxenstopps zu Rennmitte brachten etwas Abwechslung in die Reihenfolge. Catalanos Teamkollege Markus Pommer (33/Untereisesheim) konnte seinen Duqueine vor Alleinstarter Al Azhari zurück auf die Piste bringen. Klaus Abbelen, der von Fernández Laser übernommen hatte, lag hinter den beiden – und ganz vorne kämpfte Cirellis Partner Apothéloz mit Ligier-Fahrer Antti Rammo (41/EST, MRS GT-Racing) um die Spitze. Der Este musste dann jedoch eine Durchfahrtsstrafe absolvieren und fiel so auf die zwischenzeitige fünfte Position zurück. Apothéloz, Pommer und Al Azhari kämpften zu Rennende rundenlang um den Sieg. Letztendlich blieben die Plätze aber fixiert. Cirelli/Apothéloz fuhren zum Sieg und konnten sich zudem über den Triumph in der Junior-Wertung freuen. Rammo überholte in der Schlussphase noch Ligier-Markenkollege Abbelen und machte mit Platz vier auch den Sieg in der Trophy-Wertung perfekt.

Rang fünf ging an Sven Barth (43/Eberbach) und Michael Herich (47/Brühl, beide Momo Gebhardt Racing) in der Ginetta G61-LT-P3. Fernández Laser/Abbelen beendeten das Rennen auf der sechsten Position. Pech hatten die Tabellenführer Danny Soufi (21/USA) und Torsten Kratz (53/Mönchengladbach, beide Konrad Motorsport) im Ligier. Nach einer Kollision in der Startphase musste Kratz unplanmäßig die Box anlaufen. Dort wurde eine Spurstange gewechselt. Das Fahrzeug konnte das Rennen wieder aufnehmen, doch mehr als Rang acht war nicht mehr drin.

Ähnlich interessant ging es auch im Rennen am Sonntagnachmittag zur Sache. Markus Pommer fuhr von der Pole-Position aus los und bestimmte auch den ersten Rennabschnitt. Doch nach knapp 20 Rennminuten rutsche der viertplatzierte Julien Apothéloz mit seinem Duqueine in der Zieleingangskurve in die Streckenbegrenzung und löste damit eine rote Flagge aus. Bereits kurz nach dem Restart öffnete das Boxenstoppfenster. Im noch immer dicht geschlossenen Feld gab es als Folge unterschiedliche Strategien. Felipe Fernández Laser löste beispielsweise sofort Gentleman-Pilot Abbelen im Ligier-Cockpit ab. Der führende Pommer übergab erst einige Minuten später den Duqueine an Teamkollege Catalano.

Nachdem alle Stopps absolviert waren, fand sich letztendlich MRS-Fahrer Antti Rammo in Führung. Doch Markenkollege Fernández Laser machte Runde um Runde Boden gut und konnte den Esten in der vorletzten Runde bei der Anfahrt auf die langgezogene Parabolica-Kurve überholen und sich sowie Teamkollege Klaus Abbelen so den Sieg sichern, der für Abbelen auch den Triumph in der Trophy-Wertung bedeutete. Beim zunächst zweitplatzierten Rammo wurde nach dem Rennen noch ein Vergehen beim Boxenstopp geahndet, sodass er im Klassement auf die vierte Position zurückgestuft wurde. Platz zwei ging somit an Danny Soufi/Torsten Kratz, die so ihre Tabellenführung weiter ausbauen konnten. Soufi gewann auch die Junior-Wertung. Pommer/Catalano belegten Platz drei. Die Top Fünf komplettierten die Gaststarter Suellio Almeida (30/BRA) und Luca Link (20/Günzberg, beide DataLab Sports with Rinaldi) in einem weiteren Duqueine.

Der Prototype Cup Germany macht keine Pause. Bereits am kommenden Wochenende stehen im Rahmenprogramm der DTM die nächsten beiden Wertungsläufe auf der Agenda. Schauplatz ist dann der Nürburgring. Auf dem Traditionskurs in der Eifel wird es einen ganz besonderen Gaststart geben. Der frühere Formel-1-Pilot und heutige TV-Experte Ralf Schumacher teilt sich einen Ligier von US Racing mit seinem Sohn David Schumacher und will das etablierte Feld gehörig aufmischen. Das verspricht einiges an Spannung und Spektakel.

Julien Apothéloz – Sieger Lauf 2 für BWT Mücke Motorsport: „Nachdem wir bereits in Lauf 1 am Samstag gewinnen konnten, hätten wir den weiteren Triumph nicht unbedingt erwartet. Ich kam dann jedoch vor Markus Pommer aus der Box. Er hat direkt Druck aufgebaut. Doch ich konnte den Sieg sicher nachhause fahren.“

Riccardo Leone Cirelli – Sieger Lauf 2 für BWT Mücke Motorsport: „Ich bin überglücklich, den zweiten Sieg des Wochenendes eingefahren zu haben. Mit meinem Stint bin ich sehr zufrieden. Ich hatte mich zu Rennbeginn aus allem herausgehalten und einen Vorsprung auf die direkten Konkurrenten aufgebaut. Es war recht schwierig, dem führenden Ligier zu folgen, doch auch wir haben unseren Speed gezeigt.“

Valentino Catalano – Platz zwei in Lauf 2 für Gebhardt Motorsport: „Nach dem Tag gestern bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Wir haben heute richtig Gas gegeben. Am Start gab es viel Trubel. Ich fuhr mit wenig Luftdruck los, sodass Markus in der zweiten Rennhälfte richtig pushen konnte. Diese Strategie zahlte sich aus. Wir freuen uns, weiterhin voll im Titelrennen zu sein. Es ist noch nichts entschieden.“

Markus Pommer – Platz zwei in Lauf 2 für Gebhardt Motorsport: „Das Ziel war sicherlich der Sieg, aber auch Platz zwei passt. Wir hatten beim Boxenstopp etwas Zeit verloren, so kam das Mücke-Auto direkt vor mir raus. Ich konnte noch ein wenig heranfahren. Doch wir hatten ungefähr dieselbe Pace und so gab es keinen Weg vorbei.“

Klaus Abbelen – Sieger Lauf 3 für Frikadelli Racing Team: „Wir freuen uns sehr über den Sieg. Heute hat alles zusammengepasst. Sicherlich kam uns die rote Flagge etwas zugute. Dennoch war es eine starke Leistung von Felipe und von mir. Somit haben wir völlig verdient gewonnen. Nun geht es zu meinem Heimspiel auf dem Nürburgring. Dort möchten wir versuchen, das Resultat zu bestätigen. Ein weiteres Podium wäre sicher schön.“

Felipe Fernández Laser – Sieger Lauf 3 für Frikadelli Racing Team: „Ich bin sprachlos, glücklich und freue mich einfach. Heute hat es super geklappt. Klaus hat sich über das gesamte Rennwochenende kontinuierlich gesteigert. Die rote Flagge hat uns in die Karten gespielt. In der Schlussphase habe ich dann alles gegeben, um den Führenden noch zu überholen. Der Sieg ist für alle im Team etwas ganz Besonderes.“
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