Montag, 1. Juli 2024
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RCN
01.07.2024

3. GLP Lauf „Venntrophy“: Dritter Lauf – dritte Sieger!

Vor dem dritten Lauf zur beliebten RCN GLP Breitensportserie, der Venntrophy des MC Roetgen im ADAC, lag das Vater/Sohn-Team Harald und Harald Ezaru in der GLP Jahreswertung mit 19,63 Punkten vorn. Auf P2 folgten die Sieger des ersten Kaufes, Steven und Jennifer Ostrowski mit 19,54 Zählern vor Renè und Tina Göbbels (19,26 Punkte). Die Abstände an der Tabellenspitze waren gering – es scheint wieder eine spannende GLP Saison zu werden.

Insgesamt 111 Teams versammelten sich am frühen Samstagmorgen an der Touristeneinfahrt der Nürburgring Nordschleife. Im Rahmen der Fahrerbesprechung wies Fahrtleiter Jürgen Seidel die Teilnehmer wieder detailliert auf die Ausgabenstellung und die Sicherheitsbestimmungen hin. Obwohl es in der Ausschreibung ausführlich erläutert wird, in der Ablauf-Info steht („Kurze Hosen und Oberbekleidung mit kurzen Ärmeln sind nicht erlaubt“.) und auch bei der Fahrerbesprechung explizit erwähnt wurde, gingen zwei Teams in kurzärmeligen T-Shirts an den Vorstart. Der Fahrtleiter musste beide Teams, entsprechend dem Reglement, mit jeweils fünf Strafpunkten belegen. Damit hatten sie schon vor dem Start einen Platz in den Top Ten verwirkt.

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Bei bestem Nordschleifenwetter konnte die Strecke dann pünktlich gegen 8:00 Uhr freigegeben werden. Im Sekundenabstand begaben sich die Teams auf die legendäre Nordschleife des Nürburgrings. Aber die Veranstaltung lief nicht für alle Teams problemlos. Leider kam es zu einem Alleinunfall mit erheblichem Sachschaden.

Andere Teams hatten mehr Glück. Nach zehn schweißtreibenden Runden wertete die Zeitnahme den BMW 325i von Manuel Esser und Nils Coenen aus Titz mit 4,4 Punkten (2,8/0,5/0,3/0,8) auf dem guten zehnten Platz.

Im ersten Saisonlauf auf Platz 23, beim zweiten Durchgang schon P15 und nun? Sebastian Gödderz und Jessica Suitter (Winkelhaid) setzten ihren Aufwärtsdrang fort, fuhren mit ihrem Renault Twingo 4,0 Punkte (1,9/0,3/0,3/1,5) ein und belegten damit diesmal den neunten Platz.

3,5 Fehlerpunkte (0,9/0,5/0,5/1,6) reichten Simon Quack und Henrik Abrahams (beide Mönchengladbach) im VW Polo für P8. Nur 0,1 Fehlerpunkte besser, also mit 3,4 Zählern (1,1/1,4/0,60,3), landeten Steven und Jennifer Ostrowski (Essen), für den MSC Adenau startend, mit ihrem Mercedes AMG A45 auf dem siebten Platz. 

Glück im Unglück hatten Patrick Gierlich (Rheinbach) und Ralf Schreiber (Schleiden). Als Unglück könnte man den Auspuffhalter bezeichnen, der sich am Nissan Sunny GTI gelöst hatte. Glück dagegen war es sicherlich, dass dies in der In-Lap vor dem Tanken passierte und Patrick den Wagen mit rappelndem Auspuff noch sicher in die Boxengasse pilotieren konnte. Hier war der Schaden schnell behoben und die Fahrt konnte weitergehen. Die Reparatur hielt bis ins Ziel und mit insgesamt 3,3 Punkten (0,1/1,4/0,8/1,0) belegten Gierlich/Schreiber den guten 6. Platz.

Eine Besonderheit dann auf den Plätzen 5 bis 2. Alle vier Teams hatten im Ziel exakt die gleiche Punktzahl erreicht. Hier kam der Artikel 17 der Ausschreibung zum Tragen: „Bei Punktegleichheit entscheidet die geringere Strafpunktzahl in der ersten Bestätigungsrunde“. 

Mit dem, unter diesen Umständen, undankbaren fünften Platz mussten sich Paul und Damian Goroll (Waltenhofen bzw. Oy-Mittelberg) im Ford Fiesta zufriedengeben. 

P4 ging an die Sieger der GLP Schloss Augustusburg Brühl, Michael Dedekind und Sandra Meier (Landshut) mit ihrem bildschönen BMW E46 M3 GTR. “Es lief ganz gut für uns,“ resümierte Michael Dedekind bei der Siegerehrung. „Nach dem Erfolg im letzten Lauf hatten wir uns diesmal zum Ziel gesetzt, uns unter den ersten Fünf zu platzieren.“ Ziel erreicht, kann man da sagen – sogar in zweierlei Hinsicht.

Wieder ein toller Erfolg für Ralph Petzold (Wallerfangen) und Justine Kühn (Tholey) im Renault Clio. Nach dem 16. Platz bei der letzten Veranstaltung, schafften sie diesmal sogar eine Nullrunde in der dritten Bestätigung und beendeten die GLP auf P3!

Der zweite Platz für René und Tina Göbbels (Eschweiler) stand bis zuletzt auf des Messers Schneide. Dabei hatte alles so gut angefangen. In der vorletzten Bestätigung gelang ihnen sogar eine Nullerrunde. Doch dann drohte dem für den MSC Wahlscheid startenden Ehepaar der Ausfall. Der Grund war ein Riss im Auspuffkrümmer. „In den letzten Runden hatten wir eine höhere Lautstärke und Abgasgeruch im Innenraum,“ erklärte Tina Göbbels. Die gute Platzierung war der Lohn für die Strapazen.

Den Tagesgesamtsieg mit nur 1,5 Fehlerpunkten (0,0/0,7/0,5/0,3) sicherten sich souverän Harald Ezaru und Harald Ezaru sen. (Bad Wildbad). Mit ihrem BMW 330ci hatte das Vater/Sohn-Team, nach einer Nullrunde gleich zu Beginn, das restliche GLP Feld jederzeit unter Kontrolle und baute mit seinem ersten Saisonsieg seinen Vorsprung in der GLP Jahreswertung weiter aus. Harald Ezaru Senior war sich sicher, wer für den Sieg verantwortlich war: „Der Grund für den heutigen Erfolg lag einzig und allein bei meinem Fahrer, denn ich hatte meine Lesebrille nicht dabei.“

Erneut, genauer gesagt bereits zum dritten Mal in Folge, konnte Andreas Lux (Langenberg) die diesmal mit 39 Startern wieder gut besetzte Rookie-Klasse gewinnen. Mit seinem neuen Co-Piloten Sebastian Grunau (Gütersloh) sammelte er im Mini Cooper insgesamt 7,2 Fehlerpunkte (1,4/0,2/1,7/3,9) ein. Stefan und Simon Zimmer aus Blieskastel bleiben ihm auf den Fersen. Die BMW 318 ti Fahrer hatten diesmal 8,2 Zähler auf dem „Kerbholz“ und belegten damit bereits zum dritten Mal in dieser GLP Saison den zweiten Platz in der Newcomer-Wertung. Aber die Rookie-Wertung ist noch lange nicht endschieden, da ja auch noch die Streichresultate in die Wertung einfließen. 

Die Mannschaftswertung sicherte sich diesmal das Team des MSC Wahlscheid im ADAC in der Fahrerbesetzung Göbbels/Göbbels, Derscheid/Derscheid, Vosen/Vosen, Scholl/Scholl und Dahlhäuser/Dahlhäuser mit satten 26,67 Punkten. Auf P2 platzierten sich mit 23,88 Punkten die „Ü30er“ mit Ostrowski/Ostrowski, Wenzel/Knipp und Will/Anhuth. 

Das letzte Wort aber gehört wieder dem engagierten Fahrtleiter Jürgen Seidel: „Dass einige Teams bei der Fahrerbesprechung offensichtlich nicht zugehört haben, finde ich sehr schade. In der Konsequenz musste ich leider vier Disqualifikationen wegen Unterschreitung der Mindestfahrzeit aussprechen. Insgesamt aber war es eine sehr schöne Veranstaltung, wie mir auch von den Teilnehmern zurückgemeldet wurde.“
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