An der Spitze geht der Zweikampf zwischen Tabellenführer Marijan Griebel und seinem schärfsten Verfolger Julius Tannert in die dritte Runde. Besonders Tannert steht unter Druck. Der Zwickauer muss im Hunsrück vorlegen, um den Titelkampf in der Deutschen Rallye-Meisterschaft weiter offen zu gestalten, denn bei den kommenden beiden DRM-Läufen ist Griebel als Lokalmatador klarer Favorit. Die 34. Hunsrück Rallye zählt unter anderem auch für die ADAC Rheinland-Pfalz Meisterschaft und die Saarländische ADAC Meisterschaft. Insgesamt kämpfen 126 Fahrzeuge in der Edelsteinregion um Siege und Punkte.
Top-Trio mit Hunsrück-Debüt
Marijan Griebel hat nach seinem Sieg in Sulingen die Tabellenführung übernommen. Der aktuelle DRM-Champion fährt dementsprechend optimistisch mit Beifahrer Tobias Braun in den Hunsrück, wo er mit dem Škoda Fabia RS Rally2 allerdings Neuland betritt. „Ich war weder als Fahrer noch als Zuschauer jemals bei einer Rallye im Hunsrück und freue mich auf diese komplett neue Herausforderung“, erklärt der Hahnweiler. „Es scheint eine sehr schöne und anspruchsvolle Wettfahrt mit einem großen und starken Starterfeld zu sein. Ich würde mich freuen, wenn wir im nächsten Jahr wieder nach Idar-Oberstein fahren und dann eine zweitägige Rallye austragen.“ Auch sein Markenkollege Julius Tannert ist mit Beifahrer Pirmin Winklhofer zum ersten Mal im Hunsrück am Start. „Ein Fehler kann sich bei dieser kurzen Distanz fatal auswirken, zudem das Setup des Fahrzeugs auch bei sich ändernden Bedingungen nicht modifiziert werden darf. Wir werden aber alles geben und Marijan attackieren“, verspricht der Tabellenzweite. Für Dennis Rostek (Škoda Fabia RS Rally2) läuft die Saison bisher optimal. Der Bückeburger liegt zusammen mit Stefan Kopzcyk in der Gesamtwertung auf Rang drei und führt die Sonderwertung DRM Masters nach zwei klaren Siegen souverän an. Dennis Rostek: „Es ist super, dass der ADAC auch andere Formate testet. So kann man schauen, ob sie künftig für den Tour-Kalender, womöglich in einer längeren Version, geeignet sind. Ich persönlich kenne die Hunsrück Rallye nur von einigen On-Board-Aufnahmen. Sie sieht sehr anspruchsvoll aus, vor allem auf den langen Schotterpassagen. Ich bin schon sehr gespannt auf diese Veranstaltung“.
DRM2 mit vielen Fahrzeugen und schnellen Teams / Lokalmatador Schumann kennt dasTerrain
In der DRM2 sind 26 Front- oder Heck-angetriebene Fahrzeuge der Klassen RC3 bis RC5 am Start. Tom Kässer und Stephan Schneeweiß liegen nach ihren beiden Auftaktsiegen im Peugeot 208 Rally4 klar in Führung. „Auf den ersten beiden Stopps haben wir gut vorgelegt und wollen wieder vorn mitfahren. Das wird schwer, denn wir haben hier mit so starken Fahrern wie Max Reiter das vielleicht beste Feld bisher. Bei diesen schnellen Jungs muss man nicht unbedingt gewinnen, auch wenn das natürlich immer das Ziel ist. Ich bin im Hunsrück schon ein paar Mal gefahren und habe Top-Platzierungen erreicht. Für uns ist es wichtig, Meisterschaftspunkte zu holen“, erklärt Tom Kässer seinen Plan. Auf Rang zwei folgen die schnellen Schweden Simon Andersson und Jörgen Jönsson im Renault Clio Rally4. Deren Markenkollegen Max Schumann und Kevin Lennartz liegen auf Platz drei. Max Schumann: „Ich wohne knapp 80 Kilometer entfernt und kenne das Terrain gut. Die Wertungsprüfungen sind anspruchsvoll, relativ hügelig und ziemlich flüssig. Der Schotteranteil ist höher als bei anderen Rallyes, mir liegen diese Bedingungen. Eine Rallye 70 ist sportlich herausfordernd, aber der Aufwand ist nicht so groß wie bei den Zwei-Tages-Veranstaltungen. Wir wollen uns in den Top-Drei festsetzen.“ Bei den DRM Masters ist Dennis Rostek erneut klarer Sieg-Kandidat. Am ehesten könnte es Oliver Bliss und Lina Meter im Škoda Fabia R5 gelingen, dem Favoriten ein Bein zu stellen.
Straffer Zeitplan für Teams und Zuschauer
Die 34. Hunsrück Rallye startet am Samstag um 13 Uhr auf dem Marktgelände in Veitsrodt, die eintägige Zeitenjagd dauert gut fünf Stunden. Es gibt keinen Fahrzeugservice, nach vier von insgesamt acht Prüfungen dürfen die Reifen in einer gesonderten Montage-Zone gewechselt werden. Vor den Fahrern liegen rund 68 Wertungskilometer, knapp zehn davon werden auf Schotterpisten ausgetragen. Schnelle Passagen wechseln sich mit engen und winkeligen Abschnitten ab, in einem Steinbruch erwartet die Piloten und ihre Autos grober Schotter. Die Entfernungen zwischen den WPs sind relativ kurz, aufgrund des kompakten Zeitplans geht es in Idar-Oberstein für Teams und Fans Schlag auf Schlag. An extra ausgewiesenen Punkten können die Zuschauer das Geschehen im Gelände sehr nah, aber auch weitläufig mitverfolgen. Um 18:22 Uhr erreichen die Top-Platzierten die Zielrampe auf dem Marktgelände in Veitsrodt.Die Highlights der Deutschen Rallye-Meisterschaft sind exklusiv bei n-tv im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen. Bereits am Sonntag nach den Rennveranstaltungen strahlt der Nachrichtensender das 30-minütige DRM-Magazin „PS – DRM Deutsche Rallye-Meisterschaft“ aus. Alternativ dazu kann das Magazin in der Mediathek von n-tv oder der Streamingplattform RTL+ jederzeit online abgerufen werden.