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Sportwagen Allgemein
04.08.2024

Bester Porsche 963 startet auf Road America aus zweiter Startreihe

Der Porsche 963 von Proton Competition geht aus der zweiten Startreihe in das achte Saisonrennen der IMSA WeatherTech SportsCar Championship. Der italienische Porsche-Werksfahrer Gianmaria Bruni erreichte im Qualifying auf der Road America die viertschnellste Rundenzeit. Die beiden baugleichen Hybridprototypen des Werksteams Porsche Penske Motorsport fuhren auf die Positionen sieben und neun. Das Kundenteam JDC-Miller MotorSports nimmt das 160-Minuten-Rennen mit einem weiteren Porsche 963 von Platz acht in Angriff.

Bei sommerlichen Bedingungen und Lufttemperaturen von 29 Grad Celsius entwickelte sich im 15-minütigen Qualifying ein heißer Wettbewerb um die besten Startplätze. Die beiden Porsche 963 des Werksteams gingen sofort nach Freigabe der Zeitenjagd auf die 6,515 Kilometer lange Road America. Während der Brite Nick Tandy in der Startnummer 6 geduldig mit jedem Umlauf mehr Tempo aufbaute, attackierte sein Markenkollege Dane Cameron früh. Mit Konsequenzen: Der Amerikaner rutsche in seiner vierten Runde in der spektakulären „Carousel“-Rechtskurve von der Strecke und beschädigte das Heck seines Porsche 963. Cameron konnte bis zum Ende nicht mehr entscheidend zulegen, Tandy verbesserte sich immerhin noch auf Platz sieben.

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Noch schneller war am Ende der ebenfalls 514 kW (699 PS) starke LMDh-Renner von Proton Competition. Gianmaria „Gimmi“ Bruni nutzte auf seiner letzten schnellen Runde den verbliebenen Grip seiner Michelin-Reifen und sprang auf die vierte Position.

„Gratulation an unsere Kundenmannschaft Proton Competition. Auch das Team JDC-Miller MotorSports war stark“, fasst Urs Kuratle zusammen. Der Leiter Werksmotorsport LMDh fügt hinzu: „Bezüglich unserer beiden Werksautos sind wir nicht zufrieden. Da haben wir vor dem Start des Rennens noch einige Arbeit vor uns. Der Lauf auf der Road America ist mit 2:40 Stunden recht kurz, zudem gibt es auf der Strecke nur wenige Überholchancen im dichten Überrundungsverkehr. Ich hoffe dennoch, dass wir uns am Sonntag noch deutlich nach vorn arbeiten werden.“

„Wir stehen nicht dort, wo wir sein wollen“, zieht Jonathan Diuguid Bilanz. Der Leitende Direktor Porsche Penske Motorsport erklärt: „Unseren beiden Porsche 963 fehlte es im Qualifying ganz eindeutig an Tempo. Der Rückstand auf Platz vier ist gering, jener auf die absolute Spitze allerdings viel zu groß. Ich hoffe auf ein gutes Rennen. Es wird am Renntag sehr warm, somit spielt die Reifenhaltbarkeit eine ganz entscheidende Rolle. In dieser Disziplin sind wir meistens gut. Wir wollen Plätze gutmachen.“

In der GTD-Pro-Kategorie erlebte das in der Meisterschaft führende Team AO Racing ein schwieriges Qualifying. Julien Andlauer fuhr am Steuer des „Roxy“ genannten Porsche 911 GT3 R auf die zehnte Position. Der Franzose, der erstmals in seiner Karriere auf der Road America antritt, teilt sich den auffällig in Pink folierten Rennwagen mit dem Deutschen Laurin Heinrich. Beide AO-Racing-Piloten sind ehemalige Porsche-Junioren. In der GTD-Klasse erreichten die bis zu 416 kW (565 PS) starken Neunelfer von Wright Motorsports und MDK Motorsports die Startplätze zwölf und 14.

Der achte Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship auf der Rennstrecke in Elkhart Lake im US-Bundesstaat Wisconsin startet am Sonntag, 4. August um 14:10 Uhr Ortszeit (21:10 Uhr MESZ). Außerhalb von Nordamerika überträgt IMSA.TV das Rennen über die gesamte 2:40-Stunden-Dauer im kostenlosen Livestream.

Nick Tandy (Porsche 963 #6): „Wir sind mit unseren Startpositionen unzufrieden. Es lagen zahlreiche Autos innerhalb eines engen Zeitkorridors. Das unterstreicht, wie hart umkämpft die GTP-Klasse ist. Das ist toll, denn wir alle wünschen uns einen engen Wettbewerb. Wir stehen nur auf Platz sieben. Dennoch: Der 963 fährt sich wirklich gut. Uns sind seit dem Training noch einmal spürbare Fortschritte gelungen. Unser Porsche sollte im Rennen konkurrenzfähiger sein als über die eine schnelle Runde im Qualifying. Das lässt uns positiv und hoffnungsvoll auf den Sonntag blicken.“

Gianmaria Bruni (Porsche 963 #5): „Wir haben unser Abenteuer mit dem Porsche 963 vor genau einem Jahr auf der Road America gestartet. Es ist somit das erste Mal, dass wir mit unserem Auto auf eine Strecke zurückkehren und auf unsere Erfahrungen aufbauen können. Das zeigt sich deutlich. Ich hoffe sehr, dass wir das nicht nur heute, sondern ab sofort bis zum Ende der Saison konstant erkennen werden.“

Richard Westbrook (Porsche 963 #85): „Ich habe seit sehr langer Zeit kein Qualifying mehr bestritten – wenn ich mich recht entsinne, war es 2022 mit JDC-Miller MotorSports das letzte Mal. Leider bin ich etwas in die Luftverwirbelungen des 963 von Gimmi Bruni geraten. Kein Vorwurf an ihn. Das hat etwas Zeit gekostet, aber so ist es nun einmal. Das enttäuschende Ergebnis zeigt, dass der Porsche an diesem Wochenende vielleicht nicht das allerschnellste Auto ist. Damit müssen wir nun umgehen und das Beste daraus machen.“

Julien Andlauer (Porsche 911 GT3 R #77): „Bezüglich des Fahrzeugverhaltens lag unser Auto im Qualifying viel besser als in den Trainingssitzungen zuvor. Die Performance über eine schnelle Runde in der Zeitenjagd war wenig berauschend, aber es kommt erst am Renntag so richtig darauf an. Mit guter Strategie und konstanter Fahrt können wir bestimmt noch deutlich nach vorn fahren.“

Ergebnisse Qualifying:

GTP-Klasse:
1. R. Taylor/Albuquerque (USA/P), Acura #10, 1:48,610 Minuten
2. J. Taylor/Deletraz (USA/CH), Acura #40, + 0,262 Sekunden
3. Van der Zande/Bourdais (NL/F), Cadillac #01, + 0,319 Sekunden

GTD-Pro-Klasse:
1. Milner/Catsburg (USA/NL), Corvette #4, 2:02,198 Minuten
2. Garcia/Sims (E/UK), Corvette #3, + 0,194 Sekunden
3. Serra/Altoe (BR/I), Ferrari #35, + 0,531 Sekunden

GTD-Klasse:
1. Grenier/Koch (CDN/USA), Mercedes-AMG #32, 2:03,634 Minuten
2. De Angelis/Robichon (CDN/CDN), Aston Martin #27, + 0,130 Sekunden
3. Triarsi/Rovera (USA/I), Ferrari #023, + 0,207 Sekunden
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