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Sportwagen Allgemein
22.09.2024

Bester Porsche 963 startet von Platz drei ins vorletzte Saisonrennen

Der Porsche 963 mit der Startnummer 6 nimmt das Langstreckenrennen in Indianapolis aus der zweiten Startreihe in Angriff. Der Franzose Mathieu Jaminet erreichte im Qualifying am Steuer des zuletzt auf der Road America siegreichen Hybridprototypen den dritten Platz. Felipe Nasr aus Brasilien fuhr im Schwesterauto des Werksteams Porsche Penske Motorsport auf Position sieben.

Die baugleichen, 520 kW (707 PS) starken Porsche 963 der Kundenteams Proton Competition und JDC-Miller MotorSports gehen von den Rängen neun und elf in das vorletzte Saisonrennen der IMSA WeatherTech SportsCar Championship. In der GTD-Pro-Klasse gelang dem ehemaligen Porsche-Junior Laurin Heinrich aus Deutschland im Porsche 911 GT3 R von AO Racing die Bestzeit. Das Team verlor die Pole-Position wenig später jedoch, weil bei der technischen Abnahme eine zu geringe Bodenfreiheit festgestellt wurde.

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Bei leichter Bewölkung und Lufttemperaturen um 32 Grad Celsius brachten die Porsche-Werksfahrer die Michelin-Reifen zunächst behutsam in das optimale Betriebsfenster. Ab der vierten Runde griffen Jaminet und Nasr mit ihren Porsche 963 maximal an. Der Franzose steigerte sich im Verlauf von vier weiteren Runden und belegte am Ende in 1:14,848 Minuten den dritten Platz. Markenkollege Nasr, der gemeinsam mit seinem amerikanischen Teampartner Dane Cameron die Fahrermeisterschaft anführt, konnte nicht entsprechend zulegen. Der Brasilianer kühlte die Reifen an der Startnummer 7 kurz vor dem Ende noch einmal für eine finale Attacke ab. Allerdings brachte auch dieser letzte Versuch keine Zeitenverbesserung.

„Das Resultat des Qualifyings entspricht nicht ganz unseren Erwartungen, aber es ist kein Drama“, erklärt Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Die Zeitabstände in der Topklasse GTP sind extrem gering. Der Wettbewerb ist sehr eng und spannend. Ich bin überzeugt, dass wir für das lange Rennen über sechs Stunden ein gutes Setup erarbeitet haben. Ich blicke zuversichtlich auf den Sonntag. Es soll etwas kühler werden, was uns sicherlich zugutekommt. Die Ausgangslage ist okay. Mal schauen, was wir am Renntag daraus machen können.“

„Die Zeitenjagd war äußerst interessant, die Abstände zwischen den Topautos sehr klein. Die ersten Acht trennt gerade einmal eine halbe Sekunde“, fasst Jonathan Diuguid zusammen. Der Leitende Direktor Porsche Penske Motorsport fügt hinzu: „Mathieu und Felipe haben einen guten Job gemacht. Bei einem 6-Stunden-Rennen ist die Startposition nicht allzu entscheidend. Unsere Ausgangslage ist völlig in Ordnung. Wir rechnen im Rennen mit einem weiteren guten Ergebnis.“

Werksfahrer Gianmaria Bruni aus Italien lag zur Mitte des Qualifyings im Porsche 963 von Proton Competition phasenweise auf dem vierten Platz, konnte diese Position jedoch nicht bis zum Ende halten und wurde Neunter. Der Niederländer Tijmen van der Helm erreichte das Tempo der Spitze nicht und beendete die Zeitenjagd auf dem elften Platz.

In der GTD-Pro-Kategorie unterstrich der Deutsche Laurin Heinrich seine Ambitionen auf den Titelgewinn noch einmal deutlich. Der ehemalige Porsche-Junior absolvierte im Qualifying seinen schnellsten Umlauf bereits nach sechs Minuten und setzte sich damit an die Spitze. Seine Bestzeit von 1:23,150 Minuten blieb bis zum Ende der Session bestehen. Allerdings wurde die vermeintliche Pole-Position nach dem Qualifying annuliert. Bei der technischen Abnahme stellte sich heraus, dass die Startnummer 77 mit einer zu geringen Bodenfreiheit gefahren war. Im Rennen teilt sich Heinrich den „Rexy“ genannten Porsche 911 GT3 R von AO Racing im Dinosaurier-Design mit Werksfahrer Michael Christensen aus Dänemark. In der GTD-Kategorie starten die baugleichen, bis zu 416 kW (565 PS) starken Neunelfer der Kundenteams Kellymoss with Riley, MDK Motorsports, Wright Motorsports und Andretti von den Positionen elf, zwölf, 15 und 20.

Der zehnte Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship auf dem Indianapolis Motor Speedway startet am Sonntag, 22. September um 11:40 Uhr Ortszeit (17:40 Uhr MESZ). Außerhalb von Nordamerika überträgt IMSA.TV das Rennen über die gesamte Dauer von sechs Stunden im kostenlosen Livestream.

Mathieu Jaminet (Porsche 963 #6): „Platz drei ist alles andere als eine Enttäuschung. Unser Auto fühlte sich im Qualifying wirklich gut an. Das Setup war nahezu perfekt. Es war sehr eng, aber der Cadillac war für uns nicht zu packen. Platz zwei wäre für mich vielleicht möglich gewesen, mehr aber nicht. Ich bin zufrieden mit dem bisherigen Verlauf des Wochenendes. Nun kommt noch der Renntag: Ich bin sicher, dass wir für den Wettbewerb über sechs Stunden gut aufgestellt sind. Wir wollen von Platz drei ganz nach vorne fahren.“

Felipe Nasr (Porsche 963 #7): „Es lief für uns nicht ganz optimal. Im zweiten Freien Training hatten wir ein sehr gutes Setup für das Qualifying erarbeitet. Als es dann um die Wurst ging, waren die Temperaturen plötzlich höher als erwartet und das Auto nicht mehr im besten Betriebsfenster. Nun starten wir von Platz sieben. Ich erwarte, dass wir im Rennen eine Aufholjagd starten und viele Punkte für die Meisterschaft holen.“

Gianmaria Bruni (Porsche 963 #5): „Es war ein interessantes Qualifying. Wir haben vor der Zeitenjagd versucht, die Einstellungen der Systeme in unserem Porsche 963 zu optimieren. Das ist leider nach hinten losgegangen. Wir werden uns das nun noch einmal genau anschauen und ergründen, was wir zum Rennen ändern müssen. Ich freue mich schon auf den Langstrecken-Wettbewerb auf dieser Traditionsstrecke.“

Tijmen van der Helm (Porsche 963 #85): „Uns fehlen einfach Testtage. Unser Erfahrungsrückstand wird in Indianapolis recht deutlich. Wir befinden uns im Vergleich zum Wettbewerb etwas im Hintertreffen. Wir müssen nun das Beste daraus machen. Ich hoffe, dass wir im Rennen näher dran sein können. Mal schauen, ob wir über die Distanz von sechs Stunden noch etwas ausrichten können.“

Laurin Heinrich (Porsche 911 GT3 R #77): „Meine Freude nach meiner ersten Pole-Position in der IMSA-Serie währte leider nicht lange. Ich habe unser Auto auf den ersten Platz gefahren, aber dann fiel unser Wagen durch die technische Abnahme. Das bedeutet, dass wir im Rennen von ganz hinten starten müssen. Glücklicherweise ist es ein Lauf über sechs Stunden. Wir haben also viel Zeit, uns wieder dorthin zu arbeiten, wo wir hingehören: an die Spitze. Ich mache meinem Team keinerlei Vorwurf, sondern freue mich trotzdem sehr auf das kommende Rennen.“

Ergebnisse Qualifying

GTP-Klasse:
1. Van der Zande/Bourdais (NL/F), Cadillac #01, 1:14,592 Minuten
2. J. Taylor/Deletraz (USA/CH), Acura #40, 1:14,817 Minuten
3. Tandy/Jaminet (UK/F), Porsche 963 #6, 1:14,848 Minuten

GTD-Pro-Klasse:
1. Milner/Catsburg (USA/NL), Corvette #4, 1:23,209 Minuten
2. Tincknell/Rockenfeller (UK/D), Ford #64, 1:23,245 Minuten
3. Snow/Verhagen/Sellers (USA/USA/USA), BMW #1, 1:23,261 Minuten

GTD-Klasse:
1. Grenier/Koch/Skeen (CDN/USA/USA), Mercedes-AMG #32, 1:23,537 Minuten
2. Barker/Levorato/Lewis (UK/I/USA), Ford #55, 1:23,799 Minuten
3. Foley/Gallagher/Walker (USA/USA/USA), BMW #96, 1:23,948 Minuten
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