Das erste Rennen in der Magdeburger Börde war eine klare Angelegenheit. Von der Pole aus behauptete sich Ioannis Smyrlis an der Spitze und setzte sich schnell vom restlichen Feld ab. Nach 20 Runden betrug der Abstand auf den Zweitplatzierten Peter Bonk, ebenfalls auf einem Porsche 992 GT3 Cup, über 20 Sekunden. „Ich bin trotzdem ein bisschen traurig, weil wir den STGT Titel in der Gesamtwertung nicht geschafft haben. Die Entscheidung fiel mit 52 zu 50 Punkten für Nils Mierschke aus. Der STGT Titel ist der einzige Titel, der mir in den DMV Serien jetzt noch fehlt. Das Rennen haben wir dominiert. Ich konnte die Pace selber bestimmen und souverän den Sieg einfahren“, befand Ioannis Smyrlis.
Oehler siegt nach Smyrlis Ausrutscher
Am Sonntag schien das Rennen den gleichen Verlauf zu nehmen. Wiederum fuhr Smyrlis schnell einen Vorsprung heraus, doch ein Ausrutscher in den Kies kostete die Führung. Smyrlis wurde bis auf die sechste Position zurückgereicht, Platz eins übernahm Jürgen Oehler. Der hatte sich am Samstag bei der Premiere im Porsche als Dritter ein Platz auf dem Podium erkämpft. Am nächsten war Teamchef Karsten Krämer (Porsche 992 GT3 Cup) dran. Doch im Gegensatz zum ersten Rennen, als die beiden Cup Porsche nur 0,7474 Sekunden getrennt hatten, schaffte es Oehler diesmal sich gegen Ende abzusetzen. Mit 8,363 Sekunden Vorsprung feierte Oehler seinen Premierensieg. „Es war erst das zweite Rennen im Auto. Das war vom Team super vorbereitet. Da hatte alles gestimmt, auch mit den Reifen. Ich konnte bis zum Schluss konstante Runden fahren und so die Führung sicher ins Ziel bringen. Mit Platz eins und zwei haben wir auch ein bombastisches Teamergebnis“, berichtete Oehler.Ioannis Smyrlis betrieb als Gesamtdritter immerhin noch Schadensbegrenzung. „Ich war mit gebrauchten Reifen unterwegs. Dadurch dass wir nicht so viel Luftdruck am Anfang hatten und die Reifen noch kalt waren, habe ich gemerkt, dass das Auto in der Schikane über die Reifenflanke geht. Ich wollte nichts riskieren und habe die Kupplung gedrückt, keinen Antrieb mehr gehabt und mich ins Kiesbett gedreht“, beschrieb Smyrlis das Problem zu Rennbeginn.
Einmal deutlich, einmal ganz eng
Im ersten Durchgang sah die Cup 4 Klasse mit Tobias Erdmann einen souveränen Sieger. Mit seinem Audi R8 GT4 sah er als Gesamtfünfter das schwarz-weiß kariert Tuch und hatte damit seine Klasse fest im Griff. „Nach vorne ging natürlich nicht mehr. Die Porsche haben einfach mehr Leistung. Ich bin dann mein Rennen gefahren. Ich hatte etwas Überholverkehr, da kam der Zweitplatzierte immer mal wieder etwas näher“, so Erdmann zu seinem Sieg. Dahinter platzierte sich Julian Jansen (BMW M4 GT4 F82), der sich nach längerem Positionskampf gegen Frank Anhorn (BMW M4 GT4 G82) durchgesetzt hatte.Das zweite Rennen war geprägt von einem rundenlangen Positionskampf zwischen Sophie Hofmann (Audi R8 GT4) und Bernd Schaible, der sich den R8 an diesem Wochenende mit Erdmann teilte. Dabei musste Hofmann nach einem Unfall im ersten Rennen von ganz hinten starten. Schnell kämpfte sich die Audi-Pilotin nach vorne, kam aber an Schaible nicht vorbei. Mehrere Runden dauerte das Duell, ehe sich Hofmann in Runde 13 vor den Markenkollegen setzten konnte und zum Sieg fuhr. „Nach dem Start hatte ich eine sehr gute Pace und konnte auch einen nach dem anderen überholen. Dann kam es zum Zweikampf mit dem anderen R8. Das war schwierig, wenn zwei gleiche Autos aufeinandertreffen. Letztendlich konnte ich ihn noch überholen, eine kleine Lücke herausfahren und mit am Ende bequemen Vorsprung die Klasse noch gewinnen“, erzählte Hofmann. Bernd Schaible meinte dazu: „Plötzlich sah ich Sophie Hofmann im Rückspiegel. Da habe ich versucht wieder zu pushen. Aber irgendwie habe ich die Reifen nicht mehr so zum Laufen bekommen. Wir haben dann einige Runden richtig gekämpft, auch an manchen Stellen uns ein bisschen touchiert. Im Überrundungsverkehr war ich an einer Stelle eingesperrt. Da konnte sie vorbei.“ Platz drei in der Cup 4 sicherte sich Eric van den Munckhof (BMW M2 GTR).
Mit Sieg zum Meistertitel
Bereits im ersten Rennen machte Nils Mierschke seinen Meistertitel perfekt. Der Seat-Pilot hatte als Gesamtneunter seinen Klassenkontrahenten Christian Jakob (Seat Leon TCR) gut im Griff. Mit 8,7 Sekunden hatte Mierschke einen beruhigenden Vorsprung auf den Eidgenossen herausgefahren. Platz drei holte sich bei seinem STGT Debüt Carsten Kratzin (Opel Astra TCR). „Ich konnte die Klasse von Anfang an anführen und auch schnellere Autos hinter mir lassen. Gegen Mitte des Rennens konnte ich Luft herausnehmen, um das Auto sicher ins Ziel zu bringen, da es ja um die Meisterschaft ging“, so der neue Champion.Mit dem Titel in der Tasche konnte es Mierschke im zweiten Rennen etwas ruhiger angehen lassen. Knapp siegte diesmal Jakob vor dem frisch gebackenen Meister, während dahinter Holger Redlich (Opel Astra TCR) auf die dritte Position in der Cup TC fuhr.