Porsche ist mit 18 Triumphen der unangefochtene Rekordsieger des legendären 12-Stunden-Rennens in Zentralflorida. Nach dem Erfolg zum Saisonauftakt in Daytona reist das Werksteam als Führender in der Hersteller-, Team- und Fahrerwertung nach Sebring. Auch in der Markenwertung des IMSA Michelin Endurance Cup liegt Porsche derzeit vorn. Diese zusätzliche Langstrecken-Meisterschaft umfasst die längsten Läufe der Saison. Neben Sebring und Daytona sind dies die Rennen in Watkins Glen und Indianapolis sowie das „Petit Le Mans“ zum Abschluss der Saison auf der Road Atlanta.
„Unser Team hat zum Start in die Saison 2024 auf beiden Seiten des Atlantiks viel Selbstvertrauen getankt“, freut sich Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Auf den Erfolgen in Daytona und zuletzt beim Auftakt der FIA WEC in Katar dürfen wir uns keinesfalls ausruhen. Team, Auto und Fahrerkader sind auf absolutem Topniveau – das haben wir deutlich dargestellt. Dennoch wird Sebring eine große Herausforderung. Die Streckencharakteristik unterscheidet sich deutlich von Daytona oder Katar. Sebring ist immer ein Härtetest für Mensch und Maschine, dort bekommst du nichts geschenkt. Wir müssen maximal konzentriert zu Werke gehen, strategisch clever agieren und einen fehlerfreien Job abliefern.“
„Es war großartig, zum Start der Saison 2024 sowohl in der IMSA-Meisterschaft als auch in der Langstrecken-WM zu siegen“, erklärt Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Wir sind erleichtert, dass unsere Maßnahmen zur Verbesserung von Team-Abläufen und des Autos den gewünschten Effekt zeigen. Aufgrund der Besonderheiten der Strecke in Sebring werden die Karten nun wieder ganz neu gemischt. Wir gehen trotz unserer jüngsten Erfolge nicht als Favorit an den Start. In den Langstreckenrennen der IMSA ist immer alles möglich – das haben wir im vergangenen Jahr deutlich gesehen: Trotz mangelnden Tempos lagen wir kurz vor Schluss plötzlich auf Siegkurs, um dann doch noch alles zu verlieren. Das Pendel kann so schnell in die eine oder andere Richtung ausschlagen, dessen sind wir uns voll bewusst.“
„Unser Team hat einen Traumstart in die Saison 2024 hingelegt“, fasst Jonathan Diuguid zusammen. Der Leitende Direktor Porsche Penske Motorsport fügt hinzu: „Beim Blick auf den zweiten Saisonlauf in der IMSA-Meisterschaft erwartet uns in Sebring eine völlig andere Herausforderung. Der Jahresstart hat gezeigt, dass sich unsere harte Arbeit über den Winter ausgezahlt hat. Allerdings gilt im Motorsport: Stillstand ist Rückschritt und die Konkurrenz schläft nicht. Wir haben in Daytona und Katar viel gelernt, außerdem in Sebring erfolgreiche Testfahrten absolviert. Es gibt keinen Grund, nicht an die Chance auf einen weiteren Rennsieg zu glauben. Unser Team und unsere Fahrer freuen sich schon, die beiden Porsche 963 zwölf Stunden lang über die Bodenwellen zu jagen und die oberste Stufe des Siegerpodests anzupeilen.“
Das Rennen
Das traditionsreiche Langstrecken-Rennen in Sebring gilt als Härtetest für Mensch und Maschine und gleichzeitig auch als optimale Vorbereitung auf die 24 Stunden von Le Mans. Auf keiner anderen Strecke im Rennkalender ist die Technik derart hohen Belastungen ausgesetzt. Ein Grund: die Beschaffenheit des Traditionskurses auf einem ehemaligen Militärflugplatz. Rund 30 Prozent der Strecke besteht aus Betonplatten, auch die ausgeprägten Bodenwellen stellen eine besondere Herausforderung dar. Daher erhält der Kurs in den Sozialen Medien oft den Hashtag #RespectTheBumps.Das 12-Stunden-Rennen der IMSA WeatherTech SportsCar Championship auf dem 6,02 Kilometer langen Sebring International Raceway findet bereits zum 72. Mal statt. Porsche ist mit 18 Gesamtsiegen der erfolgreichste Hersteller bei diesem Langstreckenklassiker. Der letzte Triumph eines Rennwagens aus Weissach gelang 2008: Der Deutsche Timo Bernhard sowie die beiden Franzosen Romain Dumas und Emmanuel Collard siegten am Steuer des vom Team Penske eingesetzten Porsche RS Spyder gegen die Phalanx der nominell überlegenen LMP1-Prototypen. Mit einem Erfolg in Sebring könnte das Team Penske einen weiteren Meilenstein erreichen: Bis dato hat die US-Partnermannschaft von Porsche insgesamt 99 Siege sowie 99 Pole-Positions im Sportwagensport erreicht.
Die Werksfahrzeuge
Die beiden Porsche 963 von Porsche Penske Motorsport werden bei dem 12-Stunden-Rennen von jeweils drei Werksfahrern pilotiert. Am Steuer der Startnummer 6 wechseln sich Mathieu Jaminet aus Frankreich und Nick Tandy aus Großbritannien mit dem Franzosen Frédéric Makowiecki ab. Im Schwesterauto mit der Nummer 7 werden Felipe Nasr aus Brasilien und Dane Cameron (USA) von Daytona- und Bathurst-Sieger Matt Campbell unterstützt. Der Australier hat erst kürzlich in Katar auch die erste Pole-Position für den Porsche 963 in der Langstrecken-WM eingefahren.
Die Kundenteams
In der Topklasse GTP schicken die Kundenmannschaften JDC-Miller MotorSports und Proton Competition jeweils einen Porsche 963 ins Rennen. In der Startnummer 5 des deutschen Teams wechselt sich Werksfahrer Gianmaria Bruni aus Italien mit dem ehemaligen Porsche-Junior Julien Andlauer aus Frankreich und dem Belgier Alessio Picariello ab. Im Fahrzeug von JDC-Miller MotorSports (Nummer 85) agieren Tijmen van der Helm aus den Niederlanden und der erfahrene Brite Richard Westbrook als Stammpiloten. Für das Langstreckenrennen in Florida erhalten sie Unterstützung durch Phil Hanson aus Großbritannien.
In der GTD-Pro-Kategorie geht der Porsche 911 GT3 R von AO Racing in den Wettbewerb. In der Startnummer 77 sind der ehemalige Porsche-Junior Laurin Heinrich aus Deutschland und der Brite Sebastian Priaulx als Stammfahrer gesetzt. Sie können in Sebring auf die Unterstützung von Werksfahrer Michael Christensen aus Dänemark zählen. In der GTD-Klasse schicken die Kundenteams Andretti Motorsports, MDK Motorsports und Wright Motorsports jeweils einen der bis zu 416 kW (565 PS) starken GT3-Rennfahrzeuge aus Weissach ins Rennen. Für MDK greift unter anderem Klaus Bachler ins Lenkrad. Der Österreicher hat zuletzt die LMGT3-Klasse in Katar am Steuer des Porsche 911 GT3 R von Manthey PureRxcing gewonnen.
Fahrerstimmen vor dem Rennen
Mathieu Jaminet (Porsche 963 #6): „Nach Daytona hatten wir eine längere Pause – daher bin ich froh, dass es nun endlich weitergeht. Wir in der Startnummer 6 hatten leider keinen so großartigen Saisonauftakt wie das Schwesterauto. Uns war es nicht vergönnt, auf dem Podium zu stehen und viele Punkte zu verbuchen. Wir haben also noch eine Rechnung offen. Hoffentlich läuft in Sebring alles rund. Wir treten in dem Bewusstsein an, dass unser Auto und unser Team bestens vorbereitet und in Topform sind. Auch wir wollen nun unsere verdiente Ernte einfahren.“
Felipe Nasr (Porsche 963 #7): „In Sebring möchten wir sehr gern wieder ein Wort um den Gesamtsieg mitreden. Bei unserem Test im Februar haben wir bereits zahlreiche Setup-Varianten durchgespielt. Das war wichtig und gut. Die Strecke ist für ihre harten Bodenwellen berühmt. Das strengt uns Fahrer enorm an und setzt auch das Material so starken Belastungen aus wie an keinem anderen Schauplatz. Wir kommen in Topform nach Sebring. Unser Paket ist stark, unsere Cockpitbesetzung ebenso. Ich bin voller Vorfreude und Zuversicht. Wir gehen auch die nächste Aufgabe konzentriert und Schritt für Schritt an.“
Gianmaria Bruni (Porsche 963 #5): „Auf der einen Seite habe ich kleine Sorgenfalten auf der Stirn, wenn ich an Sebring denke. Im Gegensatz zu allen anderen Teams haben wir den Test ausgelassen – das ist auf einer solch ungewöhnlichen Strecke ein erheblicher Nachteil. Auf der anderen Seite freue ich mich sehr auf das nächste Rennen und meine Fahrt mit dem Porsche 963: Das Auto ist einfach wunderbar. Wir wollen möglichst nahe an das Niveau des Werksteams herankommen. In Sebring teile ich mir das Auto wieder mit Alessio Picariello. Zudem wird Julien Andlauer erstmals mit an Bord sein. Die beiden sind jung und schnell. Ich denke, wir sind diesbezüglich sehr gut aufgestellt.“
Richard Westbrook (Porsche 963 #85): „Als einer der großen Klassiker des weltweiten Langstreckensports zählt Sebring zu meinen Lieblingsrennen im Kalender der IMSA – dort herrscht immer eine ganz besondere Atmosphäre. Die Tradition und Historie sind regelrecht greifbar. 2013 habe ich in Sebring gewonnen, 2022 war ich als Zweiter mit JDC-Miller ganz nahe an einem weiteren Erfolg. Die Strecke stellt für Fahrzeug und Fahrer gleichermaßen eine sehr große Herausforderung dar, das Setup bereitet den Ingenieuren oft Kopfzerbrechen. Vor einigen Wochen haben wir in Sebring einen erfolgreichen Test absolviert. Das erfüllt uns mit Zuversicht. Außerdem haben wir die jüngsten Erfolge von Porsche und deren Kundenteams mit Freude verfolgt. Wir möchten dazu beitragen, den tollen Lauf im bisherigen Jahr fortzusetzen.“
Michael Christensen (Porsche 911 GT3 R #77): „Es ist klasse, in Sebring endlich mal wieder am 12-Stunden-Rennen teilzunehmen. Unsere Leistung in Daytona war stark. Wir hatten sicherlich über eine schnelle Runde nicht das allerbeste Auto, aber über die Distanz sah es erheblich besser aus. Platz zwei war der Lohn für perfekte Arbeit. Wir haben viel gelernt und wollen dies nun in Sebring umsetzen. Hoffentlich werden wir ein Wörtchen um den Klassensieg mitreden. Ich freue mich schon auf mein zweites Rennen im Porsche 911 GT3 R von AO Racing.“
Die Fahrzeuge und Fahrer in der Übersicht
GTP-Klasse (Porsche 963):
Proton Competition #5: Gianmaria Bruni (I) / Alessio Picariello (B) / Julien Andlauer (F)
Porsche Penske Motorsport #6: Mathieu Jaminet (F) / Nick Tandy (UK) / Frédéric Makowiecki (F)
Porsche Penske Motorsport #7: Dane Cameron (USA) / Felipe Nasr (BR) / Matt Campbell (AUS)
JDC-Miller MotorSports #85: Tijmen van der Helm (NL) / Richard Westbrook (UK) / Phil Hanson (UK)
GTD-Pro-Klasse (Porsche 911 GT3 R):
AO Racing #77: Laurin Heinrich (D) / Sebastian Priaulx (UK) / Michael Christensen (DK)
GTD-Klasse (Porsche 911 GT3 R):
Andretti Motorsports #43: Jarett Andretti (USA) / Gabby Chaves (COL) / Scott Hargrove (CDN)
MDK Motorsports #86: Anders Fjordbach (DK) / Kerong Li (CHN) / Klaus Bachler (A)
Wright Motorsports #120: Adam Adelson (USA) / Elliott Skeer (USA) / Jan Heylen (B)