Sportwagen Allgemein
20.06.2024
Porsche möchte IMSA-Meisterschaftsführung ausbauen
Das traditionsreiche Rennen auf der Strecke „Watkins Glen International“ geht über sechs Stunden. Es zählt ebenso wie die Langstreckenläufe in Daytona, Sebring, Indianapolis und auf der Road Altanta zum Michelin Endurance Cup, einer Sonderwertung innerhalb der IMSA-Meisterschaft. Beim ersten Watkins-Glen-Auftritt des 512 kW (696 PS) starken Hybridprototypen aus Weissach im vergangenen Jahr hatte die Startnummer 6 von Nick Tandy und Mathieu Jaminet den Zielstrich auf Platz eins überquert. Kurz nach dem Ende des Rennens war das Fahrzeug jedoch aufgrund einer um 0,1 Millimeter zu stark abgenutzten Bodenplatte aus der Wertung genommen worden.
„Unser Porsche 963 war bereits im vergangenen Jahr in Watkins Glen stark. Die Strecke scheint uns zu liegen“, erklärt Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „In Vorbereitung auf das diesjährige Rennen waren wir zusammen mit zahlreichen anderen Teams und Herstellern dort testen. Die Erkenntnisse und Ergebnisse waren aus unserer Sicht gut. Ich gehe davon aus, dass wir erneut ganz vorn dabei sein werden. Wir möchten unsere Spitzenposition in der Meisterschaft ausbauen und auch im IMSA Michelin Endurance Cup ganz nach vorn.“
„Watkins Glen ist das dritte echte Langstreckenrennen der IMSA-Saison. Mit einer Dauer von sechs Stunden gehört es allerdings zu den kürzeren“, blickt Jonathan Diuguid voraus. Der Leitende Direktor Porsche Penske Motorsport fügt hinzu: „Unser Porsche 963 war dort im vergangenen Jahr richtig schnell. In Watkins Glen setzen wir erstmals in der Saison 2024 die härteste Reifenmischung ein. Wir konnten diese bei einem Test vor einigen Wochen erfolgreich ausprobieren. Ich denke, wir haben eine gute Basis, mit der wir in das Rennwochenende gehen. Wir wollen unsere Spitzenposition in den Gesamtwertungen weiter festigen.“
Das 6-Stunden-Rennen im US-Bundesstaat New York hat seine Wurzeln im Grand Prix Watkins Glen, der erstmals 1948 auf öffentlichen Straßen stattfand. Acht Jahre später erfolgte der Wechsel auf die permanente Rennstrecke namens „Watkins Glen International“. Zwischen 1961 und 1980 gastierte die Formel 1 regelmäßig auf dem 5,47 Kilometer langen Kurs. Gleichzeitig etablierte sich das Langstreckenrennen auf der Anlage mit elf Kurven sowie spektakulären Steigungen und Gefällepassagen.
Porsche hat in Watkins Glen bereits elf Gesamtsiege errungen. Der Kurs fügt sich harmonisch in die bewaldete und hügelige Landschaft an den touristisch sehr beliebten Finger Lakes nahe der Grenze zu Kanada ein. Schnelle und rhythmische Richtungswechsel machen ihn für jeden Piloten zu einem Genuss im Rennwagen. Wie auf nahezu allen nordamerikanischen Rennstrecken bietet auch Watkins Glen kaum Auslaufzonen. Dies erhöht den Nervenkitzel für Fahrer und Zuschauer.
Außerhalb der USA und Kanadas wird das Rennen über die volle Distanz von sechs Stunden live im kostenlosen Stream auf imsa.tv übertragen. Die Internetseite scoring.imsa.com bietet ein übersichtliches Livetiming. Start des sechsten Saisonlaufs ist am Sonntag, 23. Juni um 11:10 Uhr Ortszeit (17:10 Uhr MESZ).
Mathieu Jaminet (Porsche 963 #6): „Wir kommen direkt aus Le Mans nach Watkins Glen. Es ist ein ereignisreicher Monat. Anstrengend auf der einen Seite, aber sportlich sehr schön auf der anderen. Wir verbringen viel Zeit im Porsche 963 – das ist herrlich. Im vergangenen Jahr waren wir als Erste im Ziel, aber wurden anschließend disqualifiziert. Wir haben dort also noch eine Rechnung offen. Beim Blick auf die vergangenen drei IMSA-Rennen fällt auf: Unsere Startnummer 6 hat die meisten Punkte geholt. Wir wollen uns in der Meisterschaft weiter voran arbeiten.“
Felipe Nasr (Porsche 963 #7): „Die Strecke in Watkins Glen ist wunderbar flüssig und hat enorm schnelle Kurven. Unser gesamtes Team setzt alles daran, bestens vorbereitet in den Event zu gehen. Wir wollen unseren guten Lauf fortsetzen. Wir führen die Meisterschaft derzeit an. Das ist der Lohn für unseren großen Aufwand. Ein weiterer Sieg im Langstreckenrennen in Watkins Glen wäre ein Traum. Wir geben absolut alles, um an der Spitze der Gesamtwertungen zu bleiben.“
Gianmaria Bruni (Porsche 963 #5): „Ich freue mich sehr, im Porsche 963 auf einer solch schnellen und schönen Strecke fahren zu dürfen. Leider war unser Team nicht bei den Testfahrten an gleicher Stelle dabei. Dies bedeutet, dass wir in den Trainings möglichst viel lernen müssen, um unseren Erfahrungsrückstand wettzumachen. Diesbezüglich ist es ein Vorteil, dass wir uns das Cockpit nur zu zweit teilen. Dann bekommt jeder Pilot mehr Fahrzeit.“
Tijmen van der Helm (Porsche 963 #85): „Wir waren vor einigen Wochen zusammen mit anderen Teams zwei Tage lang testen in Watkins Glen. Dies wird uns definitiv dabei helfen, besser vorbereitet in das Rennwochenende zu starten als anderswo. Der Event in Watkins Glen wird uns gute Chancen bieten. Mal schauen, was wir aus den Möglichkeiten machen können.“
Laurin Heinrich (Porsche 911 GT3 R #77): „Auf Watkins Glen freue ich mich ganz besonders. Dieser Kurs steht auf meiner Liste der noch nicht befahrenen Traumstrecken sehr weit oben. Es ist großartig, dass ich endlich einmal dort fahren darf. Nach unseren Klassensiegen zuletzt in Laguna Seca und Detroit reisen wir mit großem Selbstbewusstsein an. Das Layout der Rennstrecke in Watkins Glen ist allerdings so ziemlich das Gegenteil von jenem in Detroit – also mal abwarten. In den längeren Rennen waren wir immer gut dabei, daher bin ich zuversichtlich.“