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Sportwagen Allgemein
02.06.2024

Porsche übernimmt Führung in Herstellerwertung mit weiterem Podestplatz

Der Porsche 963 mit der Startnummer 6 hat die Serie von Podestplätzen für Porsche Penske Motorsport fortgesetzt. Im 100-minütigen Sprintrennen in der Innenstadt von Detroit fuhren der Brite Nick Tandy und der Franzose Mathieu Jaminet auf den zweiten Platz. Die Teamkollegen Felipe Nasr aus Brasilien und Dane Cameron aus den USA beendeten den fünften Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship auf Rang vier und bauten ihre Führung in der Fahrermeisterschaft aus. In der GTD-Pro-Klasse fuhr der „Rexy“ genannte Porsche 911 GT3 R zum zweiten Sieg in Folge.

Stuttgart. Das sogenannte „Detroit Sports Car Classic“ über 100 Minuten hatte es in sich: Bei viel Sonnenschein und sommerlichen Lufttemperaturen um 25 Grad gab es hitzige Duelle, viele Zwischenfälle, fünf Gelbphasen und einen ausgewachsenen Stau auf der Strecke. Allein in den letzten 20 Minuten wurde das Rennen zweimal neutralisiert. Mathieu Jaminet, der den Lauf in Detroit phasenweise angeführt hatte, versuchte bei den zwei letzten Restarts alles. Der Franzose konnte aber keinen entscheidenden Angriff auf den nach 75 Runden siegreichen Acura mehr durchführen. Am Ende überquerte die Startnummer 6 den Zielstrich mit einem Rückstand von nur 1,132 Sekunden. Am Steuer des Schwesterautos mit der Nummer 7 hatte Felipe Nasr das Rennen ebenfalls rundenlang angeführt, allerdings warf ein Reifenschaden die Crew auf Platz vier zurück.

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„Nach derart vielen Zwischenfällen und reichlich Spektakel müssen wir erst einmal durchatmen“, fasst Urs Kuratle zusammen. Der Leiter Werksmotorsport LMDh fügt hinzu: „Wir haben strategisch alles richtig gemacht, aber wir hatten Pech mit Kontakten und Strafen. Wir sind dennoch zufrieden. Wir haben unsere Serie von Podestplätzen fortgesetzt. Noch viel wichtiger: Porsche liegt in allen Meisterschaftswertungen vorn. Wir gehen nun bester Stimmung nach Le Mans. Glückwunsch auch das das Team AO Racing, das mit dem Porsche 911 GT3 R den zweiten Sieg in Folge eingefahren hat.“

„Wir sind von den Plätzen eins und zwei gestartet, aber dann haben uns Kontakte und Strafen etwas zurückgeworfen“, bilanziert Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Wir haben uns aber beeindruckend zurückgekämpft und zu keiner Zeit nachgelassen. Unsere Nummer 6 ging sogar wieder in Führung. Aber wir wurden überholt. Das kann passieren. Beim nächsten Mal müssen wir es besser machen. Insgesamt war es ein gutes Ergebnis. Unsere Situation in der Meisterschaft ist vielversprechend. Nun freuen wir uns auf Le Mans und anschließend auf Watkins Glen.“

In der Gesamtwertung hat Porsche nach nunmehr zwei Siegen und Podestplätzen in allen drei weiteren Saisonrennen die Spitze in der Herstellermeisterschaft übernommen. Die Daytona-Sieger Nasr und Cameron haben ihre Führung in der Fahrerwertung weiter ausgebaut, Tandy und Jaminet verbesserten sich auf Rang drei. In der Teammeisterschaft liegt die Werksmannschaft Porsche Penske Motorsport vorn.

Die beiden Porsche 963 der Kundenteams waren im Sprintrennen in Detroit in mehrere Zwischenfälle verwickelt. Die beiden 511 kW (695 PS) starken Hybridprototypen von JDC-Miller MotorSports und Proton Competition wurden auf den Positionen acht und neun der Topklasse GTP gewertet.


Porsche 911 GT3 R von AO Racing siegt erneut in GTD-Pro-Klasse

In der GTD-Pro-Klasse erreichte der Porsche 911 GT3 R von AO Racing seinen zweiten Sieg in Serie. Nach dem Erfolg Mitte Mai in Laguna Seca ließen der Brite Sebastian Priaulx und der frühere Porsche-Junior Laurin Heinrich aus Deutschland in den Straßen von Detroit einen weiteren Triumph folgen. Die Crew um den „Rexy“ genannten Porsche 911 GT3 R von AO Racing führt alle Wertungen in der GTD-Pro-Klasse an.

Der sechste Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship findet am 23. Juni in Watkins Glen im US-Bundesstaat New York statt. Zuvor bestreiten Porsche Penske Motorsport und zahlreiche Kundenteams das Highlight des Jahres: Am 15./16. Juni schickt das Werksteam drei Porsche 963 in das größte Langstreckenrennen der Welt, bei dem der Sportwagenhersteller aus Stuttgart mit 19 Gesamttriumphen der Rekordsieger ist. Bereits am kommenden Wochenende finden die offiziellen Testfahrten auf dem 13,626 Kilometer langen Circuit des 24 Heures in Le Mans statt.


Fahrerstimmen nach dem Rennen

Mathieu Jaminet (Porsche 963 #6): „Es lief alles gut. Während der Safety-Car-Phasen hatte ich allerdings große Mühe, ausreichend Temperatur in den Vorderreifen zu halten. Das hat letztendlich dazu geführt, dass uns der Acura überholt hat. Die Konkurrenz war vor allem beim Anbremsen der engen Kurven besser. Mit Platz zwei können wir leben. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich heute nicht das beste Rennen meines Lebens gefahren bin. Das werde ich beim nächsten Mal besser machen.“

Felipe Nasr (Porsche 963 #7): „Platz vier ist ganz okay. In diesem Rennen war alles drin, was sich ein Motorsportfan vorstellen kann. Für uns Fahrer war es eine große Herausforderung. Wir lagen phasenweise gut im Rennen, hatten auf jeden Fall die Chance auf einen weiteren Podestplatz. Aber dann wurde ich während einer Gelbphase von einem Konkurrenten getroffen. Das Rad hinten rechts war beschädigt. Ich musste an die Box kommen und verlor dabei viel Zeit. Danach musste ich angreifen. Immerhin habe ich einige Autos überholt und Platz vier gesichert.“

Bent Viscaal (Porsche 963 #5): „Das Ergebnis ist enttäuschend. Unser Auto war in meinem ersten Stint richtig schnell. Es sah gut aus, als ich unsere Nummer 5 an Gimmi Bruni übergab. Aber leider gab es dann viele Kontakte und eine unnötige Kollision am Ende. Uns sind an diesem Wochenende wieder erhebliche Fortschritte gelungen. Wir lernen immer weiter. Wir hätten mindestens Platz fünf verdient. Das wäre ein gerechtes Resultat gewesen. Irgendwann müssen wir mal belohnt werden.“

Richard Westbrook (Porsche 963 #85): „Mit fällt es schwer, positive Eindrücke zu formulieren. Ganz ehrlich: Die Strecke ist nicht geeignet für Rennen mit den Prototypen der GTP-Topklasse. Es war wie beim Autoscooter. Runde für Runde nahmen die Schäden an den Autos zu. Das war unangemessen – einfach unpassend. Ich finde das frustrierend. Ich habe solch schöne Erinnerungen an Detroit, als wir auf der schönen Belle Isle gefahren sind. Nun freue ich mich auf Watkins Glen, eine richtig tolle Strecke.“

Laurin Heinrich (Porsche 911 GT3 R #77): „Zwei Siege in Folge – fantastisch! Das Rennen war alles andere als einfach. Mein Teamkollege Seb hat eine tolle Basis gelegt, zunächst im Qualifying und dann in seinem ersten Stint. Unser Boxenstopp war extrem gut und schnell, die anschließenden ersten Runden auf kühlen Reifen sehr gut. Ich hatte dann einen Schreckmoment, als ich einem Konkurrenten nicht ausweichen konnte. Unser ‚Rexy' hatte an der Front einige Schäden. Ich musste meinen Fahrstil umstellen, weil das Auto immer ganz gern geradeaus gerutscht wäre. Es hat funktioniert. Ich bin super glücklich.“
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