Sportwagen Allgemein
22.03.2024
Sebastian Vettel testet den Porsche 963
Sebastian Vettel betritt mit dem Probeeinsatz Neuland: Der vierfache Formel-1-Weltmeister sammelt erstmals Erfahrungen im Cockpit eines Hypercar-Prototypen. Der Porsche 963 geht seit 2023 in den Händen der Werksmannschaft Porsche Penske Motorsport und privater Teams in der nordamerikanischen IMSA Sportwagen-Serie und auch in der FIA Langstrecken-WM WEC an den Start. Nach drei gewonnenen IMSA-Läufen im vergangenen Jahr konnte Porsche Penske Motorsport die neue Saison in beiden Meisterschaften jeweils mit einem Sieg eröffnen. In der WEC, zu der als Höhepunkt auch die 24 Stunden von Le Mans zählen, setzt der rund 500 kW (680 PS) starke Hybridrennwagen wie das gesamte Starterfeld auf einen BioFuel-Kraftstoff. Dieser wird seit März 2022 in der WEC verwendet.
„Ich freue mich darauf, den Porsche 963 testen zu dürfen. Ich hatte in Weissach bereits die Möglichkeit das Auto während eines Rollouts etwas kennenzulernen“, sagt Sebastian Vettel. „Ich habe schon immer andere Rennserien verfolgt und die Neugier für die Langstrecke hat mich dazu animiert, es einfach mal auszuprobieren. Nun bin ich gespannt auf den Dauerlauf in Aragón und freue mich auf die Zeit hinterm Steuer. Es wird sicher eine Umstellung und etwas Eingewöhnung brauchen, aber das gesamte Team ist sehr offen und hilft mir dabei. Das wird für mich eine neue Erfahrung. Wie es danach weitergeht, wird man dann sehen – momentan gibt es noch keine weiteren Absichten für die Zukunft.“
„Wir freuen uns sehr, dass sich Sebastian Vettel für unseren Porsche 963 interessiert“, erläutert Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Es stand für uns außer Frage, dass wir seinen Wunsch nach einer Testgelegenheit gerne unterstützen und ihm eine umfangreiche Vorbereitung sowie ausreichend Zeit am Steuer unseres Hybridprototypen ermöglichen – von seinem wertvollen Feedback können wir sicher viel lernen. Unser 36-Stunden-Dauerlauf mit Porsche Penske Motorsport und unseren Werksfahrern im Motorland Aragón bietet hierfür ein perfektes Umfeld.“
Auf den Test mit dem Porsche 963 hat sich Vettel konsequent vorbereitet. Bereits am 14. März konnte er das Einsatzteam am Standort von Porsche Penske Motorsport in Mannheim kennenlernen. Einen Tag später, am 15. März, absolvierte der gebürtige Heppenheimer bei Porsche Motorsport eine ausführliche Simulator-Session. Dabei hat er sich mit den Ingenieuren sowie den Besonderheiten und den komplexen Bedienelementen des Le-Mans-Prototypen vertraut gemacht. Am 21. März schlossen sich einige Kennenlern-Kilometer mit dem Porsche 963 auf der hauseigenen Teststrecke des Entwicklungszentrums Weissach an. Für den 36-Jährigen eine ungewohnte Erfahrung: Nach 299 Grand-Prix-Starts in offenen Formel-1-Monoposti pilotierte Vettel seit langer Zeit wieder einen Rennwagen mit geschlossenem Dach. Zuvor war dies nur beim Race of Champions oder Showfahrten der Fall.
Porsche Penske Motorsport nutzt den 5,345 Kilometer langen Rundkurs des Motorland Aragón nahe Alcañiz in der kommenden Woche für einen 36-Stunden-Dauerlauf. Neben Sebastian Vettel kommen dabei die Werksfahrer Matt Campbell (Australien), Michael Christensen (Dänemark) und Frédéric Makowiecki (Frankreich) sowie Kévin Estre (Frankreich), André Lotterer (Deutschland) und Laurens Vanthoor (Belgien) zum Einsatz. Dieser Endurance-Test dient als Vorbereitung auf den Saisonhöhepunkt in Le Mans am 15./16. Juni. Rekordhalter Porsche peilt auf dem Circuit des 24 Heures seinen 20. Gesamtsieg an.
Um die Chancen auf den erhofften Erfolg zu erhöhen, schickt Porsche Penske Motorsport auch 2024 wieder einen dritten Hybridprototypen aus schwäbischer Fertigung in den französischen Langstreckenklassiker. Als Fahrer der Nummer 4 steht bereits der Franzose Mathieu Jaminet fest. Hinzu kommen drei weitere Porsche 963 in den Händen der Kundenmannschaften Hertz Team Jota und Proton Competition. In der neuen LMGT3-Kategorie starten zwei Porsche 911 GT3 R von Manthey EMA und Manthey PureRxcing.