Tourenwagen Junior Cup
08.08.2024
Offene Rechnungen und zwei Debütanten am Hockenheimring
Der Hockenheimring kann für sich in Anspruch nehmen, die einzige Rennstrecke in Deutschland zu sein, die so synonym für Motorsport steht wie der Nürburgring. Entsprechend ist der ADAC Tourenwagen Junior Cup seit seiner ersten Saison Stammgast im Badischen. Alle Fahrer sind sich einig: Der 4,574 Kilometer lange Grand-Prix-Kurs bietet Abwechslung und Überholmöglichkeiten.
Nach den bisherigen spektakulären Rennen in der Motorsport Arena Oschersleben und auf der Sprintstrecke des Nürburgrings ist ein weiteres actiongeladenes Rennen mit spektakulären Windschattenduellen und Nervenkitzel bei harten Bremsmanövern zu erwarten, wenn es darum geht, wer mit dem rund 150 PS starken und mit eFuels betriebenen VW up! GTI am längsten "stehen lässt" - ohne die nächste Kurve zu verfehlen.
Die Dominanz von Mike Müller und Cedric Fuchs wurde am Nürburgring durchbrochen, als Julian Konrad (Konrad Motorsport) seinen ersten Sieg im ADAC Tourenwagen Junior Cup einfuhr und damit auf den zweiten Tabellenplatz vorrückte. Die Ansage des 16-Jährigen ist unmissverständlich: "Mein Ziel für das kommende Rennwochenende ist es, mich an die Spitze der Meisterschaft zu arbeiten.
Dazu muss er an Tabellenführer und Teamkollege Fuchs vorbei, der natürlich nicht daran denkt, die Spitze zu verteidigen: "Den Vorsprung weiter ausbauen und wieder ganz oben stehen", lautet das Ziel des 18-Jährigen.
Und dann ist da noch Mike Müller, der bisher als einziger Fahrer zwei Pole-Positions und zwei Siege einfahren konnte. Nach jeweils ungefährdeten Siegen im ersten Rennen der beiden Auftaktwochenenden lief es in den zweiten Rennen zweimal nicht rund. Nach Reifenpech in Oschersleben und einer Strafe am Nürburgring liegt der Schweizer derzeit auf dem dritten Meisterschaftsrang. Nach wie vor gilt: Wer gewinnen will, muss erst an Müller vorbei.
Auch Maxim Felix Dacher (Georg Motorsport) hatte im ersten Rennen am Nürburgring Pech, in seinem Fall mit der Technik. Er will sich dafür revanchieren und seinen ersten Sieg in der Nachwuchsrennserie einfahren.
Als echter Punktehamsterer hat sich bisher Leon Bauchmüller (H&R - Das Juniorteam!) erwiesen, der nach zwei fünften und zwei vierten Plätzen nun seinen ersten Podiumsplatz anpeilt.
Dahinter lauert eine ganze Reihe starker Rookies auf ihre nächste Chance. Carl Canenbley (H&R - Das Juniorteam!) ist nach einem Nuller im zweiten Rennen auf dem Nürburgring auf Wiedergutmachung aus, Finn Niklas Wollnik (Georg Motorsport) kommt nach zwei fünften Plätzen in der Eifel "mit einem Kribbeln" an den Hockenheimring.
Pechvogel des Nürburgring-Wochenendes war Miguel Henrich (up2race). Er wurde am Samstag im Kampf um das Podium in einen Unfall verwickelt und konnte am Sonntag nicht mehr starten. Seine Marschroute ist klar: "Beide Rennen in den Top 5 beenden und hoffentlich diesmal aufs Podium fahren!"
Den größten Nachholbedarf hat allerdings Paul Hahn (drive.solutions). Der 15-Jährige machte bisher mit sensationellem Speed und sogar einer Pole-Position auf sich aufmerksam, konnte aber aus verschiedenen Gründen noch kein Rennergebnis für sich verbuchen.
Zudem freut sich der ADAC Tourenwagen Junior Cup auf einen Debütanten: Storm Gjerdrum darf nach seinem 15. Geburtstag endlich seinem älteren Bruder Emil nacheifern, der im VW up! GTI im Jahr 2022 einige Rennen bestritten hat. Inzwischen fährt der Norweger in der ADAC GT4 Germany. Storm nahm bereits am offiziellen Vorsaison-Test in Most (CZ) teil und reist mit einigen Testkilometern im Gepäck an den Hockenheimring.
"Ich habe meinem Bruder letztes Jahr in Hockenheim in der GT4 zugesehen. Es ist ein toller Ort und eine so kultige Strecke. Ich freue mich riesig, sie nun selbst befahren zu können", sagt Gjerdurm. Mit Ansagen spart er jedenfalls nicht: "Mein Ziel ist es natürlich zu gewinnen und Spaß zu haben!“
Mit Celine Kautner debütiert in Hockenheim ein weiterer Fahrer im Cup. Die 17-Jährige aus Holzappel geht neben Simon Dix für TUMA Motorsport an den Start und bringt bereits Auto-Erfahrungen aus dem NATC mit.
Los geht es am Freitag mit dem freien Training und dem ersten Zeittraining. Die Rennen sind für Samstag um 13:05 Uhr und Sonntag um 14:30 Uhr angesetzt.