Mittwoch, 8. Januar 2025
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Rallye Dakar
07.01.2025

Al-Rajhi/Gottschalk bei der Rallye Dakar weiter in der Spitzengruppe

Wie gewonnen, so zerronnen: Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk haben auf der dritten Etappe der Rallye Dakar Zeit eingebüßt. Das saudi-arabisch-brandenburgische Duo musste weite Strecken der auf 327 Kilometer verkürzten Prüfung eröffnen und verlor dabei erwartungsgemäß Zeit. Besonders auf steinigem Untergrund leisteten sie Pionierarbeit und gingen entsprechend vorsichtig vor.

In der Gesamtwertung liegen sie nun auf Platz vier, mit einem Rückstand von 11:45 Minuten auf ihre führenden Toyota-Teamkollegen Henk Lategan und Brett Cummings (RSA/RSA). Der Etappensieg blieb ebenfalls im Toyota-Team: Saood Variawa und François Cazalet (RSA/FRA) erzielten auf der Strecke von Bisha nach Al-Henakiyah die Bestzeit in der Automobilwertung.

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Am Mittwoch und Donnerstag wartet die nächste große Herausforderung: die Marathon-Etappe. Nach der kräftezehrenden 48-Stunden-Etappe, die die Fahrer und Beifahrer an ihre Grenzen brachte, wird erneut sorgfältiges Haushalten mit dem Material gefragt sein. Am Abend ist kein Mechaniker-Service erlaubt; Reparaturen dürfen nur von den Teilnehmenden selbst durchgeführt werden.

Aufgrund schwerer Stürme in der Region Al-Henakiyah und in Anbetracht der Strapazen der 48-Stunden-Etappe vom Vortag – vor allem für die Privatiers – verkürzte der Veranstalter die dritte Wertungsprüfung von 496 auf 327 Kilometer. Dabei entfielen am Ende ursprünglich geplante 196 WP-Kilometer in schwer zugänglichem Gelände, das zuvor von heftigen Regenfällen betroffen war. Al-Rajhi/Gottschalk gehen diese Herausforderung dann mit einem Startplatz weiter hintem im Feld an – ideale Voraussetzungen, um Boden gut zu machen.

Zu Beginn führte die verkürzte Route durch Vulkanlandschaften mit technischem und verwinkeltem Terrain. Staub und Fesh-Fesh machten das Leben für die Piloten nicht leichter. Nach 90 WP-Kilometern nahm das Tempo zu, und mehr Off-Piste-Passagen forderten die Aufmerksamkeit der Navigatoren. Bis Kilometer 240 erhöhte sich das Tempo stetig, ehe ein erneut technischer Abschnitt von rund 40 Kilometern das Tempo wieder drosselte. Auf steinigem, aber schnellem Untergrund folgte schließlich der Zielsprint.

Yazeed Al-Rajhi: „Wir haben heute über weite Strecke die Route eröffnet und haben auf den spitzen Steinen Vorsicht walten lassen. Unsere Gegner im Gesamtklassement sind dagegen mit viel mehr Risiko gefahren und haben uns so kurz vor dem Ziel überholt.“

Timo Gottschalk: „Die Route heute zu eröffnen war alles andere als ideal. Nicht nur navigatorisch, sondern auch fahrerisch, weil wir mit vorsichtiger Fahrt auf den Steinen Reifenschäden vermeiden wollten. Dadurch haben wir Zeit verloren, gehen die Prüfung morgen dafür aber von weiter hinten an, was uns wiederum Vorteile bringen kann – gerade mit Blick auf die Marathon-Etappe.“
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