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Formel 1
07.09.2011

Pirelli mit mittleren und weichen P ZERO Rennreifen

Der Große Preis von Italien in Monza zählt zu den geschichtsträchtigsten Veranstaltungen der Formel 1. Pirelli erwartet das Rennen mit besonderer Spannung. Denn der Circuit liegt lediglich eine halbe Autostunde vom Firmensitz des italienischen Reifenherstellers entfernt in einem königlichen Park nördlich von Mailand.

Die Strecke ist nicht nur ein wesentlicher Bestandteil der Motorsportgeschichte von Pirelli, sondern auch einer der schnellsten Kurse dieser Saison. Die Durchschnittsgeschwindigkeit während eines Rennens beträgt rund 250 km/h, was Reifen, Fahrer und Ingenieure vor gewaltige Herausforderungen stellt.

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Für Monza nominierte Pirelli die mittelharten P ZERO Weiß und die weichen P ZERO Gelb Rennreifen. Sie wurden für die Erfordernisse der Hochgeschwindigkeits-Strecke entwickelt und bieten den Teams breite Spielräume für den Einsatz verschiedener Reifen-Strategien.

Der historische Circuit wurde 1922 eingeweiht. In diesem Jahr findet der 82. Grand Prix von Italien statt, und zum 61. Mal ist Monza Ort der Austragung. Auf der Heimstrecke hat Pirelli bislang sechs Siege errungen. Das war in den 50er Jahren, als der Circuit für seine Steilkurven berühmt war. Sie dienen heute nur noch als Touristen-Attraktion. Zwar wurde der moderne Kurs über die Jahre erheblich verändert, doch immer noch ist es schwierig beim Beschleunigen sowie beim Bremsen die optimale Bodenhaftung zu erhalten. Der Grund: Die Teams senken den Anpressdruck der Boliden, um deren Höchstgeschwindigkeit auf den Vollgas-Geraden zu maximieren.

Zudem gibt es in den Schikanen einige hohe Kerbs. Sie belasten die Reifen mit enormen Seitenkräften – und das zusätzlich zu der zermürbenden Arbeit, welche die Gummiwalzen in den 53 Runden des Rennens leisten müssen.

Monza ist eine der anspruchsvollsten Strecken des Jahres. Auf den Geraden kann die Aufstandsfläche der Reifen durch den Anpressdruck auf das Dreifache ihrer normalen Größe anwachsen. Dennoch erwarten Fachleute, dass die führenden Piloten nicht mehr als die üblichen zwei bis drei Boxenstopps einlegen werden.

Das sagt Pirellis Motorsportdirektor

Paul Hembery: “Monza ist selbstverständlich ein wichtiges Rennen für uns. Das gilt sowohl unter technischen Aspekten als auch aus Sicht des Unternehmens. Wir freuen uns auf den Wettkampf daheim in Italien, zumal die Meisterschaft nun in ihre entscheidende Phase tritt. Auf einem schnellen Kurs wie Monza ist die Reifen-Strategie zweifellos Ausschlag gebend. Denn es wird schwierig, Zeitverluste in in der Boxengasse auf der Strecke wettzumachen, wo die Wagen die meiste Zeit mit Vollgas fahren. Wir gehen davon aus, dass die Zeitdifferenz zwischen dem mittelharten und den weichen Reifen eine Sekunde pro Runde beträgt, aber genau werden wir das erst wissen, sobald das freie Training begonnen hat. Die Vielseitigkeit der Reifen wird von rennbestimmender Bedeutung sein, denn das Gummi wird am kommenden Wochenende mit einer Vielzahl unterschiedlicher Bedingungen fertig werden müssen. Es ist wie immer eine große Herausforderung, aber zugleich freuen wir uns sehr darauf, daheim in Italien italienische Top-Technologie und besondere Kompetenz zeigen zu können.”

Das sagt der Mann am Steuer:

Fernando Alonso (Ferrari): “Monza ist für jeden Piloten ein ganz besonderes Rennen. Der Circuit ist der schnellste der Weltmeisterschaft. Dort zu fahren, vermittelt dir ein außerordentliches Gefühl. Es ist aber auch aus emotionalen Gründen etwas ganz Besonderes. Vor allem dann, wenn man für die Scuderia Ferrari fährt, wie ich im vergangenen Jahr erstmals erleben durfte. In Monza zu gewinnen ist unglaublich. Dort mit einem roten Boliden zu gewinnen, ist der Wahnsinn. Wenn du auf dem Podium stehst, siehst du vor dir ein Meer von Fans in roten T-Shirts, die rote Fahnen schwenken. Das ist einfach überwältigend. Auch in diesem Jahr wollen wir das Rennen gewinnen. Wir wissen, dass wir das Potenzial dazu haben, aber wir wissen zugleich um die enorme Stärke unserer Konkurrenten. Ich bin sicher, dass wir wieder ein sehr spannendes Rennen erleben werden, wie schon so oft in dieser Saison. Die Rückkehr von Pirelli in die Formel 1 hat die Show verbessert. Das war eines der Ziele, die zu Jahresbeginn gesteckt worden sind. Daher müssen wir ihnen danken, und wo ware das besser möglich als bei ihrem Heimrennen?”

Technische Hinweise

- Monza war eine der Teststrecken während der Vorbereitungen von Pirelli für die Rückkehr in die Formel 1.

- In Monza fahren die Boliden mit dem geringsten Anpressdruck in der Saison, um den Luftwiderstand zu minimieren. Die typische aerodynamische Verkleidung für Monaz generiert rund 15 Prozent weniger Anpresskraft, als in Spa eingesetzt wurde, dem Austragungsort des vergangenen Rennens. Das hat erhebliche Auswirkungen auf die Reifen: Sie rutschen mehr.

- Die Federung ist eine weitere Komponente des Set-ups, die sich in Monza stark auf die Reifen auswirkt. Durch die geringe Anpresskraft sind die Fahrzeuge stark auf mechanischen Grip angewiesen. Dementsprechend muss die Federung so eingestellt werden, dass sie bestmögliche Bodenhaftung beim Beschleunigen und beim Bremsen gewährt und dem Fahrer zudem ermöglicht, die Schikanen offensiv in Angriff zu nehmen.

- In Monza schrieb der aktuelle WM-Führende Sebastian Vettel Geschichte: Der Deutsche gewann hier 2008 als jüngster Formel 1-Pilot einen Grand Prix. Er war 21 Jahre und 73 Tage alt. Fernando Alonso rangiert bei dieser Wertung auf Rang zwei: Er gewann 2003 den Großen Preis von Ungarn im Alter von 22 Jahren und 26 Tagen.
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