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Formel 1
21.09.2011

Renault mit speziellen Motor-Mapping

Am kommenden Wochenende tritt die Formel 1 zum 14. von 19 Läufen zur FIA Formel 1-Weltmeisterschaft 2011 auf dem Marina Bay Circuit in Singapur an.

Nach den beiden Grands Prix auf den „Powerstrecken“ von Spa-Francorchamps und Monza – die einen hohen Vollgasanteil aufwiesen und auf denen vor allem der Topspeed eine wichtige Rolle spielte – fährt die Formel 1 am kommenden Wochenende beim GP von Singapur nicht ganz so schnell durch die Straßen der Marina Bay. Hier liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit bei nur 168 km/h. Daher stimmen die Ingenieure das Motor-Mapping auf eine optimale Fahrbarkeit bei niedrigeren Drehzahlen ab. Da in Singapur ein möglichst hoher Abtrieb im Fokus steht, optimieren die Ingenieure von Renault Sport F1 den Abgasstrom, um so zusätzlichen aerodynamischen Grip zu generieren.

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Zahlen und Fakten zum Grand Prix von Singapur
· Der Grand Prix-Kurs von Singapur hat 23 Kurven und liegt damit im Ranking der kurvenreichsten Strecken im Kalender direkt hinter Valencia auf Rang zwei. Zehn dieser 23 Kurven werden im ersten oder zweiten Gang durchfahren, sieben Kurven nehmen die Piloten im dritten und lediglich eine im vierten Gang. Die Triebwerke arbeiten in den meisten Kurven in einem Drehzahlbereich zwischen 8.000 und 13.000 Touren. Insbesondere die Kurven 3, 8, 13 und 14 sind typisch für diesen vergleichsweise langsamen Kurs. Daher liegt der Fokus bei der Motorabstimmung auf einer möglichst optimalen Fahrbarkeit beim Kurvenein- und -ausgang.

· Die Getriebeabstimmung ist ein weiterer wichtiger Faktor in Singapur. Insbesondere der zweite Gang spielt hier eine wichtige Rolle, denn er wird in fast der Hälfte der Kurven genutzt. Vor dem Start der Saison werden bis zu 30 Kennfelder für die Getriebeabstimmung festgelegt. Aus diesen wählen die Teams die jeweils passende für den engen Kurs von Singapur.

· Da es in Singapur nur zwei lange Geraden gibt – die Start-Ziel-Gerade sowie das etwas bogenförmige Stück zwischen den Kurven 5 und 7 –, nutzen die Piloten den siebten Gang lediglich drei Mal pro Runde. Das bedeutet aber auch, dass der Motor nur kurze Zeit mit maximaler Kühlluft versorgt wird.

· Nachts liegen die Temperaturen in Singapur normalerweise fünf bis sechs Grad unter den Tageshöchstwerten. Gleichzeitig ist die Luftfeuchtigkeit mit teils über 90 Prozent extrem hoch – selbst wenn es nicht regnet. Auf einem der Motorenprüfstände in Viry-Châtillon kann Renault Sport F1 diese klimatischen Bedingungen bis zu einer Luftfeuchte von 100 Prozent und einer Temperatur von 40 Grad Celsius simulieren. Damit wissen die Spezialisten bereits vor dem Rennen, welchen Belastungen der Motor im Laufe des Rennens ausgesetzt sein wird.

· Der Vollgasanteil in Singapur ist mit 46 Prozent eher gering. Im vergangenen Jahr lag die Höchstgeschwindigkeit zwischen den Kurven 5 und 7 bei nur 295 km/h. Da in dieser Saison der verstellbare Heckflügel DRS erlaubt ist, dürften die Formel 1-Autos Geschwindigkeiten von rund 305 km/h erreichen. Dennoch wird die durchschnittliche Geschwindigkeit mit 168 km/h sehr gering ausfallen – verglichen mit Monza, wo die Fahrer im Schnitt mit 250 km/h unterwegs waren. Pro Runde werden die Gänge 82 Mal gewechselt. Zum Vergleich: In Monaco sind es 52, in Monza gar nur 44 Gangwechsel pro Runde.

· Aufgrund der zahlreichen Kurven, der geringen Geschwindigkeiten sowie des hohen Anpressdrucks ist der Benzinverbrauch in Singapur einer der höchsten der gesamten Saison. Die große Herausforderung für die Ingenieure von Renault Sport F1 besteht darin, genau so viel Sprit in den Tank zu füllen, dass der Treibstoff bis zur Zielankunft genügt – wobei das mögliche Risiko von Safety Car-Phasen und eventueller Wetterveränderungen mit berücksichtigt werden müssen. Daher werden die Berechnungen erst kurz vor Öffnung der Boxengasse abgeschlossen sein.

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